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Richter, Christoph Philipp: Spectaculum Historicum. Historisches Schauspiel. Jena, 1661.

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gen dem Himmel/ stellet sich kläglich/ und saget: Ach mein guter Freund/ wie kan es müglich seyn/ daß ich lebendig bleiben solle/ weil ihr todt seid? Muß denn der Tod zwey Hertzen von einander scheiden/ welche eine so löbliche Freundschafft so wohl zusammen gefüget hatte? Auffs wenigste wolte ich/ wann ich den Mörder meines liebsten Freundes wüste/ sein Grab mit des verzweiffelten Menschen Blut besprengen/ und durch eine grimmige Rache dem Lucidamor die letzte Schuldigkeit zu erweisen versuchen.

Und als er dieses ausgeredet hatte/ schlug er sich an die Brust/ und fiele auf den todten Cörper/ dessen Wunden sich aufthaten/ und den Clorisande mit Blut besudelten: Dessen sich des Lucidamors Diener verwundert/ und gleich einen argwohn fassete/ aber sich nichts mercken liessen/ sonder seinen Herrn nach Hause führete. Das Geschrey/ so voller Zungen ist/ und viel Mäulet hat / kömt bald allenthalben aus/ und gelanget endlich auch zu der Fleurie/ welche ihr vor Hertzeleid den Tod anthund wil/ also dz die Eltern gnug

gen dem Himmel/ stellet sich kläglich/ und saget: Ach mein guter Freund/ wie kan es müglich seyn/ daß ich lebendig bleiben solle/ weil ihr todt seid? Muß denn der Tod zwey Hertzen von einander scheiden/ welche eine so löbliche Freundschafft so wohl zusammen gefüget hatte? Auffs wenigste wolte ich/ wann ich den Mörder meines liebsten Freundes wüste/ sein Grab mit des verzweiffelten Menschen Blut besprengen/ und durch eine grimmige Rache dem Lucidamor die letzte Schuldigkeit zu erweisen versuchen.

Und als er dieses ausgeredet hatte/ schlug er sich an die Brust/ und fiele auf den todten Cörper/ dessen Wunden sich aufthaten/ und den Clorisande mit Blut besudelten: Dessen sich des Lucidamors Diener verwundert/ uñ gleich einen argwohn fassete/ aber sich nichts mercken liessen/ sonder seinen Herrn nach Hause führete. Das Geschrey/ so voller Zungen ist/ und viel Mäulet hat / kömt bald allenthalben aus/ und gelanget endlich auch zu der Fleurie/ welche ihr vor Hertzeleid den Tod anthund wil/ also dz die Eltern gnug

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[477/0501] gen dem Himmel/ stellet sich kläglich/ und saget: Ach mein guter Freund/ wie kan es müglich seyn/ daß ich lebendig bleiben solle/ weil ihr todt seid? Muß denn der Tod zwey Hertzen von einander scheiden/ welche eine so löbliche Freundschafft so wohl zusammen gefüget hatte? Auffs wenigste wolte ich/ wann ich den Mörder meines liebsten Freundes wüste/ sein Grab mit des verzweiffelten Menschen Blut besprengen/ und durch eine grimmige Rache dem Lucidamor die letzte Schuldigkeit zu erweisen versuchen. Und als er dieses ausgeredet hatte/ schlug er sich an die Brust/ und fiele auf den todten Cörper/ dessen Wunden sich aufthaten/ und den Clorisande mit Blut besudelten: Dessen sich des Lucidamors Diener verwundert/ uñ gleich einen argwohn fassete/ aber sich nichts mercken liessen/ sonder seinen Herrn nach Hause führete. Das Geschrey/ so voller Zungen ist/ und viel Mäulet hat / kömt bald allenthalben aus/ und gelanget endlich auch zu der Fleurie/ welche ihr vor Hertzeleid den Tod anthund wil/ also dz die Eltern gnug

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Zitationshilfe: Richter, Christoph Philipp: Spectaculum Historicum. Historisches Schauspiel. Jena, 1661, S. 477. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/richter_spectaculum_1661/501>, abgerufen am 26.12.2024.