Richter, Christoph Philipp: Spectaculum Historicum. Historisches Schauspiel. Jena, 1661.ris winckte/ nahm sie solches an/ und sagte: Eure Höfflichkeit vielmehr / als meine Würdigkeit/ machet euch also reden. Ich wil zwar das jenige/ was ihr mir praesentiret/ annehmen/ weil ich nicht zweiffele/ daß dieses Praesent aus einem Adelichen und tapfferem Hertzen herrühre: Gleichwohl aber wil ich es der Gestalt acceptiren/ wenn ihr es der Gestalt acceptiren/ wenn ihr die Masque oder Larven/ so uns eures Angesichts und Erkäntnüß beraubet/ hinweg thun werdet/ auf daß ich wissen möge/ wem ich dancken/ und den guten Willen/ so er gegen so eine unwürdige Person erscheinen lässet/ vergelten solle. Lucidamor kunte solche seiner Liebsten erste Bitte nicht versagen/ that deswegen die Masque hinweg/ und wurde er darauf/ von wegen seiner Schönheit/ von allen Adelichen Damen gepreiset/ also/ daß die Fleurie Ursach bekam/ eine grössere Liebe/ denn zuvor/ gegen ihm zu tragen: Welche hernach durch gewechselte Handbriefflein und Unterredungen ie länger ie mehr zugenommen hat/ der gestalt/ dz man beiderseits nur des ordentlichen Weges der Ehe erwartenthäte. ris winckte/ nahm sie solches an/ und sagte: Eure Höfflichkeit vielmehr / als meine Würdigkeit/ machet euch also reden. Ich wil zwar das jenige/ was ihr mir praesentiret/ annehmen/ weil ich nicht zweiffele/ daß dieses Praesent aus einem Adelichen und tapfferem Hertzen herrühre: Gleichwohl aber wil ich es der Gestalt acceptiren/ wenn ihr es der Gestalt acceptiren/ wenn ihr die Masque oder Larven/ so uns eures Angesichts und Erkäntnüß beraubet/ hinweg thun werdet/ auf daß ich wissen möge/ wem ich dancken/ und den guten Willen/ so er gegen so eine unwürdige Person erscheinen lässet/ vergelten solle. Lucidamor kunte solche seiner Liebsten erste Bitte nicht versagen/ that deswegen die Masque hinweg/ und wurde er darauf/ von wegen seiner Schönheit/ von allen Adelichen Damen gepreiset/ also/ daß die Fleurie Ursach bekam/ eine grössere Liebe/ denn zuvor/ gegen ihm zu tragen: Welche hernach durch gewechselte Handbriefflein und Unterredungen ie länger ie mehr zugenom̃en hat/ der gestalt/ dz man beiderseits nur des ordentlichen Weges der Ehe erwartenthäte. <TEI> <text> <body> <div> <p><pb facs="#f0497" n="473"/> ris winckte/ nahm sie solches an/ und sagte: Eure Höfflichkeit vielmehr / als meine Würdigkeit/ machet euch also reden.</p> <p>Ich wil zwar das jenige/ was ihr mir praesentiret/ annehmen/ weil ich nicht zweiffele/ daß dieses Praesent aus einem Adelichen und tapfferem Hertzen herrühre: Gleichwohl aber wil ich es der Gestalt acceptiren/ wenn ihr es der Gestalt acceptiren/ wenn ihr die Masque oder Larven/ so uns eures Angesichts und Erkäntnüß beraubet/ hinweg thun werdet/ auf daß ich wissen möge/ wem ich dancken/ und den guten Willen/ so er gegen so eine unwürdige Person erscheinen lässet/ vergelten solle.</p> <p>Lucidamor kunte solche seiner Liebsten erste Bitte nicht versagen/ that deswegen die Masque hinweg/ und wurde er darauf/ von wegen seiner Schönheit/ von allen Adelichen Damen gepreiset/ also/ daß die Fleurie Ursach bekam/ eine grössere Liebe/ denn zuvor/ gegen ihm zu tragen: Welche hernach durch gewechselte Handbriefflein und Unterredungen ie länger ie mehr zugenom̃en hat/ der gestalt/ dz man beiderseits nur des ordentlichen Weges der Ehe erwartenthäte.</p> </div> </body> </text> </TEI> [473/0497]
ris winckte/ nahm sie solches an/ und sagte: Eure Höfflichkeit vielmehr / als meine Würdigkeit/ machet euch also reden.
Ich wil zwar das jenige/ was ihr mir praesentiret/ annehmen/ weil ich nicht zweiffele/ daß dieses Praesent aus einem Adelichen und tapfferem Hertzen herrühre: Gleichwohl aber wil ich es der Gestalt acceptiren/ wenn ihr es der Gestalt acceptiren/ wenn ihr die Masque oder Larven/ so uns eures Angesichts und Erkäntnüß beraubet/ hinweg thun werdet/ auf daß ich wissen möge/ wem ich dancken/ und den guten Willen/ so er gegen so eine unwürdige Person erscheinen lässet/ vergelten solle.
Lucidamor kunte solche seiner Liebsten erste Bitte nicht versagen/ that deswegen die Masque hinweg/ und wurde er darauf/ von wegen seiner Schönheit/ von allen Adelichen Damen gepreiset/ also/ daß die Fleurie Ursach bekam/ eine grössere Liebe/ denn zuvor/ gegen ihm zu tragen: Welche hernach durch gewechselte Handbriefflein und Unterredungen ie länger ie mehr zugenom̃en hat/ der gestalt/ dz man beiderseits nur des ordentlichen Weges der Ehe erwartenthäte.
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Zitationshilfe: | Richter, Christoph Philipp: Spectaculum Historicum. Historisches Schauspiel. Jena, 1661, S. 473. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/richter_spectaculum_1661/497>, abgerufen am 08.07.2024. |