Richter, Christoph Philipp: Spectaculum Historicum. Historisches Schauspiel. Jena, 1661.Gemühte/ daß er von etlichen vor den rechten Don Sebastian/ von andern aber vor einen Zäuberer gehalten wurde. Der Ambassadeur aus Spanien beharrete starck darauf/ im Nahmen seines Königes / daß er ein Betrieger wäre/ und ließ ihn in der Herrschafft Gefängnüsse arrestiren. Man hielte Urtheil und Bedencken über ihn: Man bemühete sich/ die ähnligkeit der Leiber recht zu erkennen: Man ließ ihn nackend ausziehen/ damit man sehe/ ob die Merckmahle/ die er am Leibe hatte/ mit den jenigen/ die ihrer viel an dem Könige Don Sebastian gemercket/ übereinstimmeten. Es wurden siebenzehen Merckzeichen befunden: Deren etliche kunten seyn durch künstliche Zubereitung/ etliche von der Natur/ als daß eine Hand länger war / als die andere/ daß eine grosse Lippe hatte/ wie die Fürsten aus dem Haus Oesterreich tragen: Aus welchem Hause Don Sebastian herrührete/ durch seinen Großvater Johannem den Dritten Kö- Gemühte/ daß er von etlichen vor den rechten Don Sebastian/ von andern aber vor einen Zäuberer gehalten wurde. Der Ambassadeur aus Spanien beharrete starck darauf/ im Nahmen seines Königes / daß er ein Betrieger wäre/ und ließ ihn in der Herrschafft Gefängnüsse arrestiren. Man hielte Urtheil und Bedencken über ihn: Man bemühete sich/ die ähnligkeit der Leiber recht zu erkennen: Man ließ ihn nackend ausziehen/ damit man sehe/ ob die Merckmahle/ die er am Leibe hatte/ mit den jenigen/ die ihrer viel an dem Könige Don Sebastian gemercket/ übereinstimmeten. Es wurden siebenzehen Merckzeichen befunden: Deren etliche kunten seyn durch künstliche Zubereitung/ etliche von der Natur/ als daß eine Hand länger war / als die andere/ daß eine grosse Lippe hatte/ wie die Fürsten aus dem Haus Oesterreich tragen: Aus welchem Hause Don Sebastian herrührete/ durch seinen Großvater Johannem den Dritten Kö- <TEI> <text> <body> <div> <p><pb facs="#f0437" n="413"/> Gemühte/ daß er von etlichen vor den rechten Don Sebastian/ von andern aber vor einen Zäuberer gehalten wurde.</p> <p>Der Ambassadeur aus Spanien beharrete starck darauf/ im Nahmen seines Königes / daß er ein Betrieger wäre/ und ließ ihn in der Herrschafft Gefängnüsse arrestiren.</p> <p>Man hielte Urtheil und Bedencken über ihn: Man bemühete sich/ die ähnligkeit der Leiber recht zu erkennen: Man ließ ihn nackend ausziehen/ damit man sehe/ ob die Merckmahle/ die er am Leibe hatte/ mit den jenigen/ die ihrer viel an dem Könige Don Sebastian gemercket/ übereinstimmeten.</p> <p>Es wurden siebenzehen Merckzeichen befunden: Deren etliche kunten seyn durch künstliche Zubereitung/ etliche von der Natur/ als daß eine Hand länger war / als die andere/ daß eine grosse Lippe hatte/ wie die Fürsten aus dem Haus Oesterreich tragen: Aus welchem Hause Don Sebastian herrührete/ durch seinen Großvater Johannem den Dritten Kö- </p> </div> </body> </text> </TEI> [413/0437]
Gemühte/ daß er von etlichen vor den rechten Don Sebastian/ von andern aber vor einen Zäuberer gehalten wurde.
Der Ambassadeur aus Spanien beharrete starck darauf/ im Nahmen seines Königes / daß er ein Betrieger wäre/ und ließ ihn in der Herrschafft Gefängnüsse arrestiren.
Man hielte Urtheil und Bedencken über ihn: Man bemühete sich/ die ähnligkeit der Leiber recht zu erkennen: Man ließ ihn nackend ausziehen/ damit man sehe/ ob die Merckmahle/ die er am Leibe hatte/ mit den jenigen/ die ihrer viel an dem Könige Don Sebastian gemercket/ übereinstimmeten.
Es wurden siebenzehen Merckzeichen befunden: Deren etliche kunten seyn durch künstliche Zubereitung/ etliche von der Natur/ als daß eine Hand länger war / als die andere/ daß eine grosse Lippe hatte/ wie die Fürsten aus dem Haus Oesterreich tragen: Aus welchem Hause Don Sebastian herrührete/ durch seinen Großvater Johannem den Dritten Kö-
Suche im WerkInformationen zum Werk
Download dieses Werks
XML (TEI P5) ·
HTML ·
Text Metadaten zum WerkTEI-Header · CMDI · Dublin Core Ansichten dieser Seite
Voyant Tools ?Language Resource Switchboard?FeedbackSie haben einen Fehler gefunden? Dann können Sie diesen über unsere Qualitätssicherungsplattform DTAQ melden. Kommentar zur DTA-AusgabeDieses Werk wurde im Rahmen des Moduls DTA-Erweiterungen (DTAE) digitalisiert. Weitere Informationen … Theatrum-Literatur der Frühen Neuzeit: Bereitstellung der Texttranskription und Auszeichnung in XML/TEI.
(2013-11-26T12:54:31Z)
Bitte beachten Sie, dass die aktuelle Transkription (und Textauszeichnung) mittlerweile nicht mehr dem Stand zum Zeitpunkt der Übernahme entsprechen muss.
Wolfenbütteler Digitale Bibliothek: Bereitstellung der Bilddigitalisate
(2013-11-26T12:54:31Z)
Arne Binder: Konvertierung nach XML gemäß DTA-Basisformat, Tagging der Titelblätter, Korrekturen der Transkription.
(2013-11-26T12:54:31Z)
Weitere Informationen:Anmerkungen zur Transkription:
|
Insbesondere im Hinblick auf die §§ 86a StGB und 130 StGB wird festgestellt, dass die auf diesen Seiten abgebildeten Inhalte weder in irgendeiner Form propagandistischen Zwecken dienen, oder Werbung für verbotene Organisationen oder Vereinigungen darstellen, oder nationalsozialistische Verbrechen leugnen oder verharmlosen, noch zum Zwecke der Herabwürdigung der Menschenwürde gezeigt werden. Die auf diesen Seiten abgebildeten Inhalte (in Wort und Bild) dienen im Sinne des § 86 StGB Abs. 3 ausschließlich historischen, sozial- oder kulturwissenschaftlichen Forschungszwecken. Ihre Veröffentlichung erfolgt in der Absicht, Wissen zur Anregung der intellektuellen Selbstständigkeit und Verantwortungsbereitschaft des Staatsbürgers zu vermitteln und damit der Förderung seiner Mündigkeit zu dienen.
2007–2024 Deutsches Textarchiv, Berlin-Brandenburgische Akademie der Wissenschaften.
Kontakt: redaktion(at)deutschestextarchiv.de. |