Richter, Christoph Philipp: Spectaculum Historicum. Historisches Schauspiel. Jena, 1661.an: Der König in Spanien gab hundert tausend Kronen vor seinen Leichnam: Vier Könige haben derseint regiret) des Don Antonio Wahl mit eingerechnet: Und dennoch findet sich ein Mann/ der so kühn und unverschämt ist/ daß er der gantzen Welt wil eine Nase machen/ sie solle gläuben/ er sey der rechte König Don Sebastian von Protugal. Er praesentirete sich dem Raht zu Venidig/ und begehrete/ man wolte ihn hören. Er erzehlte die Geschicht von seinem Leben und von der Regirung seiner Väter in Portugal/ von seiner Fluht in Africa/ von seiner Rettirirung in Calabrien / und von seiner Resolution/ da er bey sich beschlossen/ sich niemahls der Welt wieder zu offenbahren/ wegen der schande seines Unglücks/ und der Straffe seiner Thorheit/ wenn nicht der Geist Gottes ihme einen andern Willen eingegeben/ und ihme Hoffnung gemacht/ er wolte Gnade verleihen/ daß er vor den/ den er ihn hätte lassen gebohren werden/ solte erkennet werden. Er sagete/ er hätte unter so viel mächti- an: Der König in Spanien gab hundert tausend Kronen vor seinen Leichnam: Vier Könige haben derseint regiret) des Don Antonio Wahl mit eingerechnet: Uñ dennoch findet sich ein Mann/ der so kühn und unverschämt ist/ daß er der gantzen Welt wil eine Nase machen/ sie solle gläuben/ er sey der rechte König Don Sebastian von Protugal. Er praesentirete sich dem Raht zu Venidig/ und begehrete/ man wolte ihn hören. Er erzehlte die Geschicht von seinem Leben und von der Regirung seiner Väter in Portugal/ von seiner Fluht in Africa/ von seiner Rettirirung in Calabrien / und von seiner Resolution/ da er bey sich beschlossen/ sich niemahls der Welt wieder zu offenbahren/ wegen der schande seines Unglücks/ und der Straffe seiner Thorheit/ wenn nicht der Geist Gottes ihme einen andern Willen eingegeben/ und ihme Hoffnung gemacht/ er wolte Gnade verleihen/ daß er vor den/ den er ihn hätte lassen gebohren werden/ solte erkennet werden. Er sagete/ er hätte unter so viel mächti- <TEI> <text> <body> <div> <p><pb facs="#f0435" n="411"/> an: Der König in Spanien gab hundert tausend Kronen vor seinen Leichnam: Vier Könige haben derseint regiret) des Don Antonio Wahl mit eingerechnet: Uñ dennoch findet sich ein Mann/ der so kühn und unverschämt ist/ daß er der gantzen Welt wil eine Nase machen/ sie solle gläuben/ er sey der rechte König Don Sebastian von Protugal.</p> <p>Er praesentirete sich dem Raht zu Venidig/ und begehrete/ man wolte ihn hören. Er erzehlte die Geschicht von seinem Leben und von der Regirung seiner Väter in Portugal/ von seiner Fluht in Africa/ von seiner Rettirirung in Calabrien / und von seiner Resolution/ da er bey sich beschlossen/ sich niemahls der Welt wieder zu offenbahren/ wegen der schande seines Unglücks/ und der Straffe seiner Thorheit/ wenn nicht der Geist Gottes ihme einen andern Willen eingegeben/ und ihme Hoffnung gemacht/ er wolte Gnade verleihen/ daß er vor den/ den er ihn hätte lassen gebohren werden/ solte erkennet werden.</p> <p>Er sagete/ er hätte unter so viel mächti- </p> </div> </body> </text> </TEI> [411/0435]
an: Der König in Spanien gab hundert tausend Kronen vor seinen Leichnam: Vier Könige haben derseint regiret) des Don Antonio Wahl mit eingerechnet: Uñ dennoch findet sich ein Mann/ der so kühn und unverschämt ist/ daß er der gantzen Welt wil eine Nase machen/ sie solle gläuben/ er sey der rechte König Don Sebastian von Protugal.
Er praesentirete sich dem Raht zu Venidig/ und begehrete/ man wolte ihn hören. Er erzehlte die Geschicht von seinem Leben und von der Regirung seiner Väter in Portugal/ von seiner Fluht in Africa/ von seiner Rettirirung in Calabrien / und von seiner Resolution/ da er bey sich beschlossen/ sich niemahls der Welt wieder zu offenbahren/ wegen der schande seines Unglücks/ und der Straffe seiner Thorheit/ wenn nicht der Geist Gottes ihme einen andern Willen eingegeben/ und ihme Hoffnung gemacht/ er wolte Gnade verleihen/ daß er vor den/ den er ihn hätte lassen gebohren werden/ solte erkennet werden.
Er sagete/ er hätte unter so viel mächti-
Suche im WerkInformationen zum Werk
Download dieses Werks
XML (TEI P5) ·
HTML ·
Text Metadaten zum WerkTEI-Header · CMDI · Dublin Core Ansichten dieser Seite
Voyant Tools
|
URL zu diesem Werk: | https://www.deutschestextarchiv.de/richter_spectaculum_1661 |
URL zu dieser Seite: | https://www.deutschestextarchiv.de/richter_spectaculum_1661/435 |
Zitationshilfe: | Richter, Christoph Philipp: Spectaculum Historicum. Historisches Schauspiel. Jena, 1661, S. 411. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/richter_spectaculum_1661/435>, abgerufen am 16.02.2025. |