Richter, Christoph Philipp: Spectaculum Historicum. Historisches Schauspiel. Jena, 1661.sich sehr freundlich gegen sie/ und offenbarete ihr mehr von seinen Sachen/ als er vorhin eimals gethan hatte: Er ließ ihr sein Geld/ Kleinod/ und alles was er köstliches in seinem Hause hatte/ nebenst dem Schlüssel zu seiner Schatzkammer: Und nach einem sehr liebreichen Valet-Segen zog er mit aller Bereitschaft davon. Auf den Abend kehrete er bey seinem Verwalter einem ein: Welchem er sein Unglück und Vornehmen entdeckete. Unterdessen hatte das lose Weib ihren Ehebrecher lassen hohlen/ und in ihre Kammer verschlossen/ da sie ihre Schande weiter verübeten. Der Herr/ nebenst seinem Verwalter und Kammerdiener allein/ die wohl mit Gewehr und anderer Nohrwendigkeit versehen/ nahete bey eingefallener Nacht zu seinem Schlosse: Daselbst gab sich der Verwalter dem Thorwärter zu erkennen/ und sagte: Er hätte ein Schreiben/ daran seinem Herrn sehr viel gelegen/ das müste er eilfertig der Frauen übergeben. Der Thorwärter machte dieser wohlbekanten Person auf/ und alsbald giengen sie alle drey hinein: Der Herr geboht dem Thorwärter/ daß er gantz stille wäre / und alsbald eine Fackel anzündete: Und giengen gleiches Weges auf die Herren-Kammer zu: An welcher der Verwalter anpochete. sich sehr freundlich gegen sie/ und offenbarete ihr mehr von seinen Sachen/ als er vorhin eimals gethan hatte: Er ließ ihr sein Geld/ Kleinod/ und alles was er köstliches in seinem Hause hatte/ nebenst dem Schlüssel zu seiner Schatzkammer: Und nach einem sehr liebreichen Valet-Segen zog er mit aller Bereitschaft davon. Auf den Abend kehrete er bey seinem Verwalter einem ein: Welchem er sein Unglück und Vornehmen entdeckete. Unterdessen hatte das lose Weib ihren Ehebrecher lassen hohlen/ und in ihre Kam̃er verschlossen/ da sie ihre Schande weiter verübeten. Der Herr/ nebenst seinem Verwalter und Kammerdiener allein/ die wohl mit Gewehr und anderer Nohrwendigkeit versehen/ nahete bey eingefallener Nacht zu seinem Schlosse: Daselbst gab sich der Verwalter dem Thorwärter zu erkennen/ und sagte: Er hätte ein Schreiben/ daran seinem Herrn sehr viel gelegen/ das müste er eilfertig der Frauen übergeben. Der Thorwärter machte dieser wohlbekanten Person auf/ und alsbald giengen sie alle drey hinein: Der Herr geboht dem Thorwärter/ daß er gantz stille wäre / und alsbald eine Fackel anzündete: Und giengen gleiches Weges auf die Herren-Kammer zu: An welcher der Verwalter anpochete. <TEI> <text> <body> <div> <p><pb facs="#f0041" n="21"/> sich sehr freundlich gegen sie/ und offenbarete ihr mehr von seinen Sachen/ als er vorhin eimals gethan hatte: Er ließ ihr sein Geld/ Kleinod/ und alles was er köstliches in seinem Hause hatte/ nebenst dem Schlüssel zu seiner Schatzkammer: Und nach einem sehr liebreichen Valet-Segen zog er mit aller Bereitschaft davon.</p> <p>Auf den Abend kehrete er bey seinem Verwalter einem ein: Welchem er sein Unglück und Vornehmen entdeckete.</p> <p>Unterdessen hatte das lose Weib ihren Ehebrecher lassen hohlen/ und in ihre Kam̃er verschlossen/ da sie ihre Schande weiter verübeten.</p> <p>Der Herr/ nebenst seinem Verwalter und Kammerdiener allein/ die wohl mit Gewehr und anderer Nohrwendigkeit versehen/ nahete bey eingefallener Nacht zu seinem Schlosse: Daselbst gab sich der Verwalter dem Thorwärter zu erkennen/ und sagte: Er hätte ein Schreiben/ daran seinem Herrn sehr viel gelegen/ das müste er eilfertig der Frauen übergeben.</p> <p>Der Thorwärter machte dieser wohlbekanten Person auf/ und alsbald giengen sie alle drey hinein: Der Herr geboht dem Thorwärter/ daß er gantz stille wäre / und alsbald eine Fackel anzündete: Und giengen gleiches Weges auf die Herren-Kammer zu: An welcher der Verwalter anpochete.</p> </div> </body> </text> </TEI> [21/0041]
sich sehr freundlich gegen sie/ und offenbarete ihr mehr von seinen Sachen/ als er vorhin eimals gethan hatte: Er ließ ihr sein Geld/ Kleinod/ und alles was er köstliches in seinem Hause hatte/ nebenst dem Schlüssel zu seiner Schatzkammer: Und nach einem sehr liebreichen Valet-Segen zog er mit aller Bereitschaft davon.
Auf den Abend kehrete er bey seinem Verwalter einem ein: Welchem er sein Unglück und Vornehmen entdeckete.
Unterdessen hatte das lose Weib ihren Ehebrecher lassen hohlen/ und in ihre Kam̃er verschlossen/ da sie ihre Schande weiter verübeten.
Der Herr/ nebenst seinem Verwalter und Kammerdiener allein/ die wohl mit Gewehr und anderer Nohrwendigkeit versehen/ nahete bey eingefallener Nacht zu seinem Schlosse: Daselbst gab sich der Verwalter dem Thorwärter zu erkennen/ und sagte: Er hätte ein Schreiben/ daran seinem Herrn sehr viel gelegen/ das müste er eilfertig der Frauen übergeben.
Der Thorwärter machte dieser wohlbekanten Person auf/ und alsbald giengen sie alle drey hinein: Der Herr geboht dem Thorwärter/ daß er gantz stille wäre / und alsbald eine Fackel anzündete: Und giengen gleiches Weges auf die Herren-Kammer zu: An welcher der Verwalter anpochete.
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Zitationshilfe: | Richter, Christoph Philipp: Spectaculum Historicum. Historisches Schauspiel. Jena, 1661, S. 21. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/richter_spectaculum_1661/41>, abgerufen am 17.02.2025. |