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Richter, Christoph Philipp: Spectaculum Historicum. Historisches Schauspiel. Jena, 1661.

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den/ durch einen andern Ort hinein zu kommen: Damit er an die bestimmte stätte gelangen möge.

Der Ritter ließ ihm zwey Schlüssel verfertigen/ den einen/ daß er damit das grosse Kirchthor könte aufthun/ den andern zur Eröffnung der kleinen Thür an derselbigen Kirchen.

Und weil das Nonnen-Kloster ein wenig weit von seinem Dorffe abgelegen war / machte er sich auf zu Mitternacht/ da es sehr finster war/ gantz alleine: Ließ sein Pferd an einem sichern Ohrte/ und gieng auf das Kloster zu.

Als er das erste Thor eröffnet/ sahe er die Kirchen offen stehen/ und einen grossen Schein von Lichtern und Kertzen/ und viel Volckes/ welche sungen/ und einem Verstorbenen den letzten Ehren-Dienst leisteten.

Dieses machte ihn bestürtzet/ dennoch gieng er hinzu/ zu schauen/ was es wäre: Und als er sich auf allen Seiten ümbsahe/ ward er gewahr/ daß die Kirche voller Mönche und Priester war/ die also bey diesem Leichbegängnüß sungen: Die

den/ durch einen andern Ort hinein zu kommen: Damit er an die bestim̃te stätte gelangen möge.

Der Ritter ließ ihm zwey Schlüssel verfertigen/ den einen/ daß er damit das grosse Kirchthor könte aufthun/ den andern zur Eröffnung der kleinen Thür an derselbigen Kirchen.

Und weil das Nonnen-Kloster ein wenig weit von seinem Dorffe abgelegen war / machte er sich auf zu Mitternacht/ da es sehr finster war/ gantz alleine: Ließ sein Pferd an einem sichern Ohrte/ und gieng auf das Kloster zu.

Als er das erste Thor eröffnet/ sahe er die Kirchen offen stehen/ und einen grossen Schein von Lichtern und Kertzen/ und viel Volckes/ welche sungen/ und einem Verstorbenen den letzten Ehren-Dienst leisteten.

Dieses machte ihn bestürtzet/ dennoch gieng er hinzu/ zu schauen/ was es wäre: Und als er sich auf allen Seiten ümbsahe/ ward er gewahr/ daß die Kirche voller Mönche und Priester war/ die also bey diesem Leichbegängnüß sungen: Die

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[355/0379] den/ durch einen andern Ort hinein zu kommen: Damit er an die bestim̃te stätte gelangen möge. Der Ritter ließ ihm zwey Schlüssel verfertigen/ den einen/ daß er damit das grosse Kirchthor könte aufthun/ den andern zur Eröffnung der kleinen Thür an derselbigen Kirchen. Und weil das Nonnen-Kloster ein wenig weit von seinem Dorffe abgelegen war / machte er sich auf zu Mitternacht/ da es sehr finster war/ gantz alleine: Ließ sein Pferd an einem sichern Ohrte/ und gieng auf das Kloster zu. Als er das erste Thor eröffnet/ sahe er die Kirchen offen stehen/ und einen grossen Schein von Lichtern und Kertzen/ und viel Volckes/ welche sungen/ und einem Verstorbenen den letzten Ehren-Dienst leisteten. Dieses machte ihn bestürtzet/ dennoch gieng er hinzu/ zu schauen/ was es wäre: Und als er sich auf allen Seiten ümbsahe/ ward er gewahr/ daß die Kirche voller Mönche und Priester war/ die also bey diesem Leichbegängnüß sungen: Die

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Zitationshilfe: Richter, Christoph Philipp: Spectaculum Historicum. Historisches Schauspiel. Jena, 1661, S. 355. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/richter_spectaculum_1661/379>, abgerufen am 25.11.2024.