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Richter, Christoph Philipp: Spectaculum Historicum. Historisches Schauspiel. Jena, 1661.

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Da giengen sie mit einander dieses Pferd zu suchen/ und kamen an einen tieffen Bach.

Der Mönch zog seine Beinkleider aus/ und wolte durchwaten: Aber der andere nöhtigte ihn/ er solte ihm auf seine Achseln steigen/ er wolte ihn leicht hinüber tragen.

Thomas gläubete ihm/ satzte sich auf/ und fassete ihn ümb den Hals: Als er aber seine Augen niederschlug/ den Grund des Wassers zu sehen/ ward er gewahr/ daß sein Träger ungeheure und gantz abscheuliche Füsse hatte.

Darüber erschrack er hefftig/ und fieng an Gott ümb Hülffe anzuruffen.

Als der böse Feind diß hörete/ ward er unwillig/ und warff seine Bürde herunter / gruntzete erschrecklicher Weise/ und verschwand mit einem solchen Sausen und hefftiger Grimmigkeit/ daß er eine grosse Ketten/ so nahe darbey war/ ergriff / und alle Glieder dar an zerrisse.

Thomas bliebe etliche Zeit gleichsam halb todt auf der Erden liegen/ darnach stunde er auf/ und erkante/ daß es wenig

Da giengen sie mit einander dieses Pferd zu suchen/ und kamen an einen tieffen Bach.

Der Mönch zog seine Beinkleider aus/ und wolte durchwaten: Aber der andere nöhtigte ihn/ er solte ihm auf seine Achseln steigen/ er wolte ihn leicht hinüber tragen.

Thomas gläubete ihm/ satzte sich auf/ und fassete ihn ümb den Hals: Als er aber seine Augen niederschlug/ den Grund des Wassers zu sehen/ ward er gewahr/ daß sein Träger ungeheure und gantz abscheuliche Füsse hatte.

Darüber erschrack er hefftig/ und fieng an Gott ümb Hülffe anzuruffen.

Als der böse Feind diß hörete/ ward er unwillig/ und warff seine Bürde herunter / gruntzete erschrecklicher Weise/ und verschwand mit einem solchen Sausen und hefftiger Grimmigkeit/ daß er eine grosse Ketten/ so nahe darbey war/ ergriff / und alle Glieder dar an zerrisse.

Thomas bliebe etliche Zeit gleichsam halb todt auf der Erden liegen/ darnach stunde er auf/ und erkante/ daß es wenig

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[346/0370] Da giengen sie mit einander dieses Pferd zu suchen/ und kamen an einen tieffen Bach. Der Mönch zog seine Beinkleider aus/ und wolte durchwaten: Aber der andere nöhtigte ihn/ er solte ihm auf seine Achseln steigen/ er wolte ihn leicht hinüber tragen. Thomas gläubete ihm/ satzte sich auf/ und fassete ihn ümb den Hals: Als er aber seine Augen niederschlug/ den Grund des Wassers zu sehen/ ward er gewahr/ daß sein Träger ungeheure und gantz abscheuliche Füsse hatte. Darüber erschrack er hefftig/ und fieng an Gott ümb Hülffe anzuruffen. Als der böse Feind diß hörete/ ward er unwillig/ und warff seine Bürde herunter / gruntzete erschrecklicher Weise/ und verschwand mit einem solchen Sausen und hefftiger Grimmigkeit/ daß er eine grosse Ketten/ so nahe darbey war/ ergriff / und alle Glieder dar an zerrisse. Thomas bliebe etliche Zeit gleichsam halb todt auf der Erden liegen/ darnach stunde er auf/ und erkante/ daß es wenig

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Zitationshilfe: Richter, Christoph Philipp: Spectaculum Historicum. Historisches Schauspiel. Jena, 1661, S. 346. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/richter_spectaculum_1661/370>, abgerufen am 22.11.2024.