Richter, Christoph Philipp: Spectaculum Historicum. Historisches Schauspiel. Jena, 1661.Beystehenden sich unterstunden/ solches zu verhindern/ und Hand anlegeten: Ward sie von ihnen doch aus den Händen gerissen/ und darauf dermassen wider die Erden geworffen/ daß es scheinete / sie wäre todt. Aber sie raffte sich hernach auf/ als aus einem tieffen Schlaff/ gieng aus der Speisestuben hinaus/ und hatte keinen Schaden. Etliche giengen auf den Knien/ als wenn sie keine Füsse hätten: Und hatte dann das Ansehen/ als wenn man sie rücklings in einen auffgethanen Sack wolte schleppen. Andere kletterten auf die Wipffel der Bäume/ wie die Katzen/ und stiegen leichtlich wieder herab. Es hat sich auch zugetragen/ wie ihre Abtissin hat die Madame Margaretha/ Gräffin von Büre/ berichtet/ daß sie hart an einen Schenckel gestossen worden/ als wenn ein Stücke heraus gerissen würde/ darüber sie hefftig geschryen. Als sie alsbald zu Bette getragen worden/ hat man gesehen/ daß der Stoß Beystehenden sich unterstunden/ solches zu verhindern/ und Hand anlegeten: Ward sie von ihnen doch aus den Händen gerissen/ und darauf dermassen wider die Erden geworffen/ daß es scheinete / sie wäre todt. Aber sie raffte sich hernach auf/ als aus einem tieffen Schlaff/ gieng aus der Speisestuben hinaus/ und hatte keinen Schaden. Etliche giengen auf den Knien/ als wenn sie keine Füsse hätten: Und hatte dann das Ansehen/ als wenn man sie rücklings in einen auffgethanen Sack wolte schleppen. Andere kletterten auf die Wipffel der Bäume/ wie die Katzen/ und stiegen leichtlich wieder herab. Es hat sich auch zugetragen/ wie ihre Abtissin hat die Madame Margaretha/ Gräffin von Büre/ berichtet/ daß sie hart an einen Schenckel gestossen worden/ als wenn ein Stücke heraus gerissen würde/ darüber sie hefftig geschryen. Als sie alsbald zu Bette getragen worden/ hat man gesehen/ daß der Stoß <TEI> <text> <body> <div> <p><pb facs="#f0350" n="326"/> Beystehenden sich unterstunden/ solches zu verhindern/ und Hand anlegeten: Ward sie von ihnen doch aus den Händen gerissen/ und darauf dermassen wider die Erden geworffen/ daß es scheinete / sie wäre todt.</p> <p>Aber sie raffte sich hernach auf/ als aus einem tieffen Schlaff/ gieng aus der Speisestuben hinaus/ und hatte keinen Schaden.</p> <p>Etliche giengen auf den Knien/ als wenn sie keine Füsse hätten: Und hatte dann das Ansehen/ als wenn man sie rücklings in einen auffgethanen Sack wolte schleppen.</p> <p>Andere kletterten auf die Wipffel der Bäume/ wie die Katzen/ und stiegen leichtlich wieder herab. Es hat sich auch zugetragen/ wie ihre Abtissin hat die Madame Margaretha/ Gräffin von Büre/ berichtet/ daß sie hart an einen Schenckel gestossen worden/ als wenn ein Stücke heraus gerissen würde/ darüber sie hefftig geschryen.</p> <p>Als sie alsbald zu Bette getragen worden/ hat man gesehen/ daß der Stoß </p> </div> </body> </text> </TEI> [326/0350]
Beystehenden sich unterstunden/ solches zu verhindern/ und Hand anlegeten: Ward sie von ihnen doch aus den Händen gerissen/ und darauf dermassen wider die Erden geworffen/ daß es scheinete / sie wäre todt.
Aber sie raffte sich hernach auf/ als aus einem tieffen Schlaff/ gieng aus der Speisestuben hinaus/ und hatte keinen Schaden.
Etliche giengen auf den Knien/ als wenn sie keine Füsse hätten: Und hatte dann das Ansehen/ als wenn man sie rücklings in einen auffgethanen Sack wolte schleppen.
Andere kletterten auf die Wipffel der Bäume/ wie die Katzen/ und stiegen leichtlich wieder herab. Es hat sich auch zugetragen/ wie ihre Abtissin hat die Madame Margaretha/ Gräffin von Büre/ berichtet/ daß sie hart an einen Schenckel gestossen worden/ als wenn ein Stücke heraus gerissen würde/ darüber sie hefftig geschryen.
Als sie alsbald zu Bette getragen worden/ hat man gesehen/ daß der Stoß
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