Richter, Christoph Philipp: Spectaculum Historicum. Historisches Schauspiel. Jena, 1661.wärete bey einer halben/ oder aufs meiste bey einer Stunde. Wenn sie wieder auffstunden/ erinnerten sie sich keines Elendes/ wusten auch nichts/ was geschehen war/ sondern meineten/ sie hätten geschlaffen. Die Medici/ bey welchen man Raht suchte/ schafften nichts/ weil sie meineten / es wäre eine Kranckheit/ die aus natürlichen Ursachen herrührete. Darnach meineten ihre Eltern/ und Freude/ es hätten sich etwa Zäuberer mit eingemenget/ und nahmen ihre Zuflucht zu denselbigen: Aber sie schafften nichts mit aller ihrer Zauberey. Endlich/ weil man gläubte/ daß die Kinder besessen wären/ lieff man zu vielen Exorcisten oder Teuffels beschwerern: Denn die Kinder redeten/ ohne alles Bedencken/ viel Sachen/ die ihren Verstand und Alter übertraffen. Diese Exorcisten liessen alle ihre Kunst loß: Aber sie verlohren die Zeit. Unter währenden Beschwehrungen speyeten die Kinder einen Hauffen Nadeln / Hefftlein/ Finger-Hühte/ Tuchlap- wärete bey einer halben/ oder aufs meiste bey einer Stunde. Wenn sie wieder auffstunden/ erinnerten sie sich keines Elendes/ wusten auch nichts/ was geschehen war/ sondern meineten/ sie hätten geschlaffen. Die Medici/ bey welchen man Raht suchte/ schafften nichts/ weil sie meineten / es wäre eine Kranckheit/ die aus natürlichen Ursachen herrührete. Darnach meineten ihre Eltern/ und Freude/ es hätten sich etwa Zäuberer mit eingemenget/ und nahmen ihre Zuflucht zu denselbigen: Aber sie schafften nichts mit aller ihrer Zauberey. Endlich/ weil man gläubte/ daß die Kinder besessen wären/ lieff man zu vielen Exorcisten oder Teuffels beschwerern: Denn die Kinder redeten/ ohne alles Bedencken/ viel Sachen/ die ihren Verstand und Alter übertraffen. Diese Exorcisten liessen alle ihre Kunst loß: Aber sie verlohren die Zeit. Unter währenden Beschwehrungen speyeten die Kinder einen Hauffen Nadeln / Hefftlein/ Finger-Hühte/ Tuchlap- <TEI> <text> <body> <div> <p><pb facs="#f0344" n="320"/> wärete bey einer halben/ oder aufs meiste bey einer Stunde. Wenn sie wieder auffstunden/ erinnerten sie sich keines Elendes/ wusten auch nichts/ was geschehen war/ sondern meineten/ sie hätten geschlaffen.</p> <p>Die Medici/ bey welchen man Raht suchte/ schafften nichts/ weil sie meineten / es wäre eine Kranckheit/ die aus natürlichen Ursachen herrührete.</p> <p>Darnach meineten ihre Eltern/ und Freude/ es hätten sich etwa Zäuberer mit eingemenget/ und nahmen ihre Zuflucht zu denselbigen: Aber sie schafften nichts mit aller ihrer Zauberey.</p> <p>Endlich/ weil man gläubte/ daß die Kinder besessen wären/ lieff man zu vielen Exorcisten oder Teuffels beschwerern: Denn die Kinder redeten/ ohne alles Bedencken/ viel Sachen/ die ihren Verstand und Alter übertraffen. Diese Exorcisten liessen alle ihre Kunst loß: Aber sie verlohren die Zeit.</p> <p>Unter währenden Beschwehrungen speyeten die Kinder einen Hauffen Nadeln / Hefftlein/ Finger-Hühte/ Tuchlap- </p> </div> </body> </text> </TEI> [320/0344]
wärete bey einer halben/ oder aufs meiste bey einer Stunde. Wenn sie wieder auffstunden/ erinnerten sie sich keines Elendes/ wusten auch nichts/ was geschehen war/ sondern meineten/ sie hätten geschlaffen.
Die Medici/ bey welchen man Raht suchte/ schafften nichts/ weil sie meineten / es wäre eine Kranckheit/ die aus natürlichen Ursachen herrührete.
Darnach meineten ihre Eltern/ und Freude/ es hätten sich etwa Zäuberer mit eingemenget/ und nahmen ihre Zuflucht zu denselbigen: Aber sie schafften nichts mit aller ihrer Zauberey.
Endlich/ weil man gläubte/ daß die Kinder besessen wären/ lieff man zu vielen Exorcisten oder Teuffels beschwerern: Denn die Kinder redeten/ ohne alles Bedencken/ viel Sachen/ die ihren Verstand und Alter übertraffen. Diese Exorcisten liessen alle ihre Kunst loß: Aber sie verlohren die Zeit.
Unter währenden Beschwehrungen speyeten die Kinder einen Hauffen Nadeln / Hefftlein/ Finger-Hühte/ Tuchlap-
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