Anmelden (DTAQ) DWDS     dlexDB     CLARIN-D

Richter, Christoph Philipp: Spectaculum Historicum. Historisches Schauspiel. Jena, 1661.

Bild:
<< vorherige Seite

als wir mit ihnen redeten/ sieben Jahr alt war/ den sie uns auch zeigeten: Denn sie hätte anders nicht gebären können.

Dieses wäre geschehen in Burgund von einem alten Barbirer in ihrem Dorffe / welcher in solchen Verrichtungen erfahren gewesen.

Diß Weib hat ferner nicht empfangen können/ ob sie gleich beyde junge Leute gewesen. Ibidem.

LVII.

BErnarde Arnoul/ Stephan Massicautes Eheweib zu Nangeville/ zwischen Estampes / Puiscaux und Pithuiers gelegen/ hatte vier Tage schwehrlich und vergeblich in Kindes nöhten gearbeitet: Weil sie den nicht genesen kunte: Ließ sie mich durch ihren Mann ümb Raht der eussersten Hülffe und Rettung fragen.

Als ich nun den Raht der Eröffnung gab/ hatte sie einen guten Muht darzu/ wider den Willen ihres Mannes: Und so bald sie meine Resolution gehöret/ wolte sie nicht warten/ biß M. Ambrosius le Noir, dessen obgedacht/ nach dem ich/ weil er in dieser Verrichtung schon erfahren war/ schicken wolte/ ankäme: (Denn ich selber kunte nicht hinkommen/ weil ich schwehrlich kranck zu Bette lag) Sondern den ersten/ den besten/ den sie kunte bekommen/ brauchte sie darzu: Das war Johann Lucas/ ein junger Barbirer/ damals wonhaftig zu

als wir mit ihnen redeten/ sieben Jahr alt war/ den sie uns auch zeigeten: Denn sie hätte anders nicht gebären können.

Dieses wäre geschehen in Burgund von einem alten Barbirer in ihrem Dorffe / welcher in solchen Verrichtungen erfahren gewesen.

Diß Weib hat ferner nicht empfangen können/ ob sie gleich beyde junge Leute gewesen. Ibidem.

LVII.

BErnarde Arnoul/ Stephan Massicautes Eheweib zu Nangeville/ zwischen Estampes / Puiscaux und Pithuiers gelegen/ hatte vier Tage schwehrlich und vergeblich in Kindes nöhten gearbeitet: Weil sie den nicht genesen kunte: Ließ sie mich durch ihren Mann ümb Raht der eussersten Hülffe und Rettung fragen.

Als ich nun den Raht der Eröffnung gab/ hatte sie einen guten Muht darzu/ wider den Willen ihres Mannes: Und so bald sie meine Resolution gehöret/ wolte sie nicht warten/ biß M. Ambrosius le Noir, dessen obgedacht/ nach dem ich/ weil er in dieser Verrichtung schon erfahren war/ schicken wolte/ ankäme: (Denn ich selber kunte nicht hinkommen/ weil ich schwehrlich kranck zu Bette lag) Sondern den ersten/ den besten/ den sie kunte bekommen/ brauchte sie darzu: Das war Johann Lucas/ ein junger Barbirer/ damals wonhaftig zu

<TEI>
  <text>
    <body>
      <div>
        <p><pb facs="#f0266" n="244"/>
als wir mit ihnen redeten/ sieben Jahr                      alt war/ den sie uns auch zeigeten: Denn sie hätte anders nicht gebären                      können.</p>
        <p>Dieses wäre geschehen in Burgund von einem alten Barbirer in ihrem Dorffe /                      welcher in solchen Verrichtungen erfahren gewesen.</p>
        <p>Diß Weib hat ferner nicht empfangen können/ ob sie gleich beyde junge Leute                      gewesen. Ibidem.</p>
        <p>LVII.</p>
        <p>BErnarde Arnoul/ Stephan Massicautes Eheweib zu Nangeville/ zwischen Estampes /                      Puiscaux und Pithuiers gelegen/ hatte vier Tage schwehrlich und vergeblich in                      Kindes nöhten gearbeitet: Weil sie den nicht genesen kunte: Ließ sie mich durch                      ihren Mann ümb Raht der eussersten Hülffe und Rettung fragen.</p>
        <p>Als ich nun den Raht der Eröffnung gab/ hatte sie einen guten Muht darzu/ wider                      den Willen ihres Mannes: Und so bald sie meine Resolution gehöret/ wolte sie                      nicht warten/ biß M. Ambrosius le Noir, dessen obgedacht/ nach dem ich/ weil                      er in dieser Verrichtung schon erfahren war/ schicken wolte/ ankäme: (Denn ich                      selber kunte nicht hinkommen/ weil ich schwehrlich kranck zu Bette lag) Sondern                      den ersten/ den besten/ den sie kunte bekommen/ brauchte sie darzu: Das war                      Johann Lucas/ ein junger Barbirer/ damals wonhaftig zu
</p>
      </div>
    </body>
  </text>
</TEI>
[244/0266] als wir mit ihnen redeten/ sieben Jahr alt war/ den sie uns auch zeigeten: Denn sie hätte anders nicht gebären können. Dieses wäre geschehen in Burgund von einem alten Barbirer in ihrem Dorffe / welcher in solchen Verrichtungen erfahren gewesen. Diß Weib hat ferner nicht empfangen können/ ob sie gleich beyde junge Leute gewesen. Ibidem. LVII. BErnarde Arnoul/ Stephan Massicautes Eheweib zu Nangeville/ zwischen Estampes / Puiscaux und Pithuiers gelegen/ hatte vier Tage schwehrlich und vergeblich in Kindes nöhten gearbeitet: Weil sie den nicht genesen kunte: Ließ sie mich durch ihren Mann ümb Raht der eussersten Hülffe und Rettung fragen. Als ich nun den Raht der Eröffnung gab/ hatte sie einen guten Muht darzu/ wider den Willen ihres Mannes: Und so bald sie meine Resolution gehöret/ wolte sie nicht warten/ biß M. Ambrosius le Noir, dessen obgedacht/ nach dem ich/ weil er in dieser Verrichtung schon erfahren war/ schicken wolte/ ankäme: (Denn ich selber kunte nicht hinkommen/ weil ich schwehrlich kranck zu Bette lag) Sondern den ersten/ den besten/ den sie kunte bekommen/ brauchte sie darzu: Das war Johann Lucas/ ein junger Barbirer/ damals wonhaftig zu

Suche im Werk

Hilfe

Informationen zum Werk

Download dieses Werks

XML (TEI P5) · HTML · Text
TCF (text annotation layer)
XML (TEI P5 inkl. att.linguistic)

Metadaten zum Werk

TEI-Header · CMDI · Dublin Core

Ansichten dieser Seite

Voyant Tools ?

Language Resource Switchboard?

Feedback

Sie haben einen Fehler gefunden? Dann können Sie diesen über unsere Qualitätssicherungsplattform DTAQ melden.

Kommentar zur DTA-Ausgabe

Dieses Werk wurde im Rahmen des Moduls DTA-Erweiterungen (DTAE) digitalisiert. Weitere Informationen …

Theatrum-Literatur der Frühen Neuzeit: Bereitstellung der Texttranskription und Auszeichnung in XML/TEI. (2013-11-26T12:54:31Z) Bitte beachten Sie, dass die aktuelle Transkription (und Textauszeichnung) mittlerweile nicht mehr dem Stand zum Zeitpunkt der Übernahme entsprechen muss.
Wolfenbütteler Digitale Bibliothek: Bereitstellung der Bilddigitalisate (2013-11-26T12:54:31Z)
Arne Binder: Konvertierung nach XML gemäß DTA-Basisformat, Tagging der Titelblätter, Korrekturen der Transkription. (2013-11-26T12:54:31Z)

Weitere Informationen:

Anmerkungen zur Transkription:

  • Langes s (ſ) wird als rundes s (s) wiedergegeben.
  • Rundes r (ꝛ) wird als normales r (r) wiedergegeben bzw. in der Kombination ꝛc. als et (etc.) aufgelöst.
  • Die Majuskel J im Frakturdruck wird in der Transkription je nach Lautwert als I bzw. J wiedergegeben.
  • Übergeschriebenes „e“ über „a“, „o“ und „u“ wird als „ä“, „ö“, „ü“ transkribiert.
  • Ligaturen werden aufgelöst.
  • Silbentrennungen über Zeilengrenzen hinweg werden aufgelöst.
  • Silbentrennungen über Seitengrenzen hinweg werden beibehalten.
  • Kolumnentitel, Bogensignaturen und Kustoden werden nicht erfasst.
  • Griechische Schrift wird nicht transkribiert, sondern im XML mit <foreign xml:lang="el"><gap reason="fm"/></foreign> vermerkt.



Ansicht auf Standard zurückstellen

URL zu diesem Werk: https://www.deutschestextarchiv.de/richter_spectaculum_1661
URL zu dieser Seite: https://www.deutschestextarchiv.de/richter_spectaculum_1661/266
Zitationshilfe: Richter, Christoph Philipp: Spectaculum Historicum. Historisches Schauspiel. Jena, 1661, S. 244. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/richter_spectaculum_1661/266>, abgerufen am 16.07.2024.