Richter, Christoph Philipp: Spectaculum Historicum. Historisches Schauspiel. Jena, 1661.FAst eben dergleichen Handel hat sich zugetragen mit den Pourceleten von Arles einer Stad in Provence: Davon herkommen ist das Edele Geschlecht der Convertisen: Dieselben seind also genennet worden/ weil die Magd/ so sie achte solte ersäuffen/ zu dem Vater/ der ihr begegnete/ sagte: Es wären Pourceles / das ist/ Fercklein/ die sie solte ersäuffen/ weil die alte Saumutter dieselben nicht könte ernähren. Man sagt/ es sey geschehen/ durch Verwünschung einer armen Frauen: Welche von dieser Edlen Frauen ein Allmosen baht: Dieselbe Frau hatte viel ihrer kleinen Kinder ümb sich. Die reiche Frau verweist es ihr/ als wennes aus Geilheit geschehen wäre/ und daß sie den Männern sehr wäre ergeben gewesen. Die arme Frau/ die ein frommes Weib war/ thät damahls diesen Wunsch: Daß diese Dame möchte schwanger werden von so viel Kindern/ als eine Saumutter Fercklein wirfft. Diß geschach also nach dem Willen Gottes: Damit der reichen Frauen gezeiget würde: Man solte das nicht für ein Laster rechnen/ was ein grosser Segen Gottes wäre. XXVI. Dergleichen. FAst eben dergleichen Handel hat sich zugetragen mit den Pourceleten von Arles einer Stad in Provence: Davon herkommen ist das Edele Geschlecht der Convertisen: Dieselben seind also genennet worden/ weil die Magd/ so sie achte solte ersäuffen/ zu dem Vater/ der ihr begegnete/ sagte: Es wären Pourceles / das ist/ Fercklein/ die sie solte ersäuffen/ weil die alte Saumutter dieselben nicht könte ernähren. Man sagt/ es sey geschehen/ durch Verwünschung einer armen Frauen: Welche von dieser Edlen Frauen ein Allmosen baht: Dieselbe Frau hatte viel ihrer kleinen Kinder ümb sich. Die reiche Frau verweist es ihr/ als wennes aus Geilheit geschehen wäre/ und daß sie den Männern sehr wäre ergeben gewesen. Die arme Frau/ die ein frommes Weib war/ thät damahls diesen Wunsch: Daß diese Dame möchte schwanger werden von so viel Kindern/ als eine Saumutter Fercklein wirfft. Diß geschach also nach dem Willen Gottes: Damit der reichen Frauen gezeiget würde: Man solte das nicht für ein Laster rechnen/ was ein grosser Segen Gottes wäre. XXVI. Dergleichen. <TEI> <text> <body> <div> <pb facs="#f0240" n="218"/> <p>FAst eben dergleichen Handel hat sich zugetragen mit den Pourceleten von Arles einer Stad in Provence: Davon herkommen ist das Edele Geschlecht der Convertisen: Dieselben seind also genennet worden/ weil die Magd/ so sie achte solte ersäuffen/ zu dem Vater/ der ihr begegnete/ sagte: Es wären Pourceles / das ist/ Fercklein/ die sie solte ersäuffen/ weil die alte Saumutter dieselben nicht könte ernähren.</p> <p>Man sagt/ es sey geschehen/ durch Verwünschung einer armen Frauen: Welche von dieser Edlen Frauen ein Allmosen baht: Dieselbe Frau hatte viel ihrer kleinen Kinder ümb sich.</p> <p>Die reiche Frau verweist es ihr/ als wennes aus Geilheit geschehen wäre/ und daß sie den Männern sehr wäre ergeben gewesen.</p> <p>Die arme Frau/ die ein frommes Weib war/ thät damahls diesen Wunsch: Daß diese Dame möchte schwanger werden von so viel Kindern/ als eine Saumutter Fercklein wirfft.</p> <p>Diß geschach also nach dem Willen Gottes: Damit der reichen Frauen gezeiget würde: Man solte das nicht für ein Laster rechnen/ was ein grosser Segen Gottes wäre.</p> <p>XXVI.</p> <p>Dergleichen.</p> </div> </body> </text> </TEI> [218/0240]
FAst eben dergleichen Handel hat sich zugetragen mit den Pourceleten von Arles einer Stad in Provence: Davon herkommen ist das Edele Geschlecht der Convertisen: Dieselben seind also genennet worden/ weil die Magd/ so sie achte solte ersäuffen/ zu dem Vater/ der ihr begegnete/ sagte: Es wären Pourceles / das ist/ Fercklein/ die sie solte ersäuffen/ weil die alte Saumutter dieselben nicht könte ernähren.
Man sagt/ es sey geschehen/ durch Verwünschung einer armen Frauen: Welche von dieser Edlen Frauen ein Allmosen baht: Dieselbe Frau hatte viel ihrer kleinen Kinder ümb sich.
Die reiche Frau verweist es ihr/ als wennes aus Geilheit geschehen wäre/ und daß sie den Männern sehr wäre ergeben gewesen.
Die arme Frau/ die ein frommes Weib war/ thät damahls diesen Wunsch: Daß diese Dame möchte schwanger werden von so viel Kindern/ als eine Saumutter Fercklein wirfft.
Diß geschach also nach dem Willen Gottes: Damit der reichen Frauen gezeiget würde: Man solte das nicht für ein Laster rechnen/ was ein grosser Segen Gottes wäre.
XXVI.
Dergleichen.
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