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Richter, Christoph Philipp: Spectaculum Historicum. Historisches Schauspiel. Jena, 1661.

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Nun wohl/ sagte der ander/ folget mir. Er gieng auf eine Brücke nahe darbey / und sprang hoch hinunter in eine Tieffe: Und in dem er schwam/ rieff er dem Edelman/ und sprach: Weil ihr euch so rühmet/ so thut/ was ich gethan habe.

Tapia folgete ihm/ und sprang ins Wasser. Dieses alles war im Schlaff geschehen: So bald er aber den Fluß mit seinen Füssen berührete/ erwachte er/ und bemühete sich aus allen Kräfften: Fieng an den andern zu ruffen/ der aber nirgend mehr zu sehen war.

Weil er dann besorgete/ ein böser Geist hätte ihn in diese Gefahr gestürtzet: Befahl er sich Gott/ und schwam über den Wasser-Fluß/ nahm sein Hembde und seine Kappe/ und gieng heim: Er zehlete/ was ihm wäre widerfahren: Und machte hernach Anstalt/ daß er nicht mehr in so erbärmliche Gefahr gerahten möchte.

A. Torquemade a la fin de la troisiesme journee de son Hexameron.

XVII.

Eine Jungfrau badet im Schlaffe.

ICh habe hören erzehlen eine Geschichte von einer Jungfrau zu Pariß/ welche alle Nacht pflegte ins kalte Bad zu gehen. Das trieb sie lan-

Nun wohl/ sagte der ander/ folget mir. Er gieng auf eine Brücke nahe darbey / und sprang hoch hinunter in eine Tieffe: Und in dem er schwam/ rieff er dem Edelman/ und sprach: Weil ihr euch so rühmet/ so thut/ was ich gethan habe.

Tapia folgete ihm/ und sprang ins Wasser. Dieses alles war im Schlaff geschehen: So bald er aber den Fluß mit seinen Füssen berührete/ erwachte er/ und bemühete sich aus allen Kräfften: Fieng an den andern zu ruffen/ der aber nirgend mehr zu sehen war.

Weil er dann besorgete/ ein böser Geist hätte ihn in diese Gefahr gestürtzet: Befahl er sich Gott/ und schwam über den Wasser-Fluß/ nahm sein Hembde und seine Kappe/ und gieng heim: Er zehlete/ was ihm wäre widerfahren: Und machte hernach Anstalt/ daß er nicht mehr in so erbärmliche Gefahr gerahten möchte.

A. Torquemade à la fin de la troisiesme journee de son Hexameron.

XVII.

Eine Jungfrau badet im Schlaffe.

ICh habe hören erzehlen eine Geschichte von einer Jungfrau zu Pariß/ welche alle Nacht pflegte ins kalte Bad zu gehen. Das trieb sie lan-

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[208/0230] Nun wohl/ sagte der ander/ folget mir. Er gieng auf eine Brücke nahe darbey / und sprang hoch hinunter in eine Tieffe: Und in dem er schwam/ rieff er dem Edelman/ und sprach: Weil ihr euch so rühmet/ so thut/ was ich gethan habe. Tapia folgete ihm/ und sprang ins Wasser. Dieses alles war im Schlaff geschehen: So bald er aber den Fluß mit seinen Füssen berührete/ erwachte er/ und bemühete sich aus allen Kräfften: Fieng an den andern zu ruffen/ der aber nirgend mehr zu sehen war. Weil er dann besorgete/ ein böser Geist hätte ihn in diese Gefahr gestürtzet: Befahl er sich Gott/ und schwam über den Wasser-Fluß/ nahm sein Hembde und seine Kappe/ und gieng heim: Er zehlete/ was ihm wäre widerfahren: Und machte hernach Anstalt/ daß er nicht mehr in so erbärmliche Gefahr gerahten möchte. A. Torquemade à la fin de la troisiesme journee de son Hexameron. XVII. Eine Jungfrau badet im Schlaffe. ICh habe hören erzehlen eine Geschichte von einer Jungfrau zu Pariß/ welche alle Nacht pflegte ins kalte Bad zu gehen. Das trieb sie lan-

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Zitationshilfe: Richter, Christoph Philipp: Spectaculum Historicum. Historisches Schauspiel. Jena, 1661, S. 208. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/richter_spectaculum_1661/230>, abgerufen am 27.11.2024.