Richter, Christoph Philipp: Spectaculum Historicum. Historisches Schauspiel. Jena, 1661.EIne Jungfrau wonhafftig/ spricht er/ in meiner Nachbarschafft/ derer Vater ein Böttiger war/ alt von funfzehen Jahren/ von guter Leibes-Constitution / schön und frisch/ derer Angesicht von melancholischer und sanguinischer Feuchtigkeit gemenget war/ mit Nahmen Catharina Golthier/ fiel in eine Kranckheit/ und ward von mancherley Zufällen geplaget. Umb den Monat Januarium des 1571. Jahres ereignete sich zwey oder dreymahl ihre Blume: Aber weil sie wegen der hefftigen Kranckheit aussenblieb/ verursachete sie bey ihr eine sehr grosse Mattigkeit des gantzen Leibes. Man hatte Argwohn / sie were durch ein Weib/ so in bösen Geschrey war/ bezaubert/ welche ihr ein Stücke Kuchen gegeben/ als sie davon aß/ fühlete sie daß es schwerlich zuverschlingen war. Darauf fieng sie an und fiel in schwere schmertzen der Brust vnd des Magens / ward mager/ übergab sich zuweilen/ verlohr die Lust zum Essen/ fühlete Haubt-Wehtagen/ und andere Zufälle/ die sonsten schwangere Weiber plagen / sonderlich im vierdten und siebenden Monat. Denn ümb das Mittel des Junii ereigneten sich die verborgenen Fieber/ mit einer Veränderung/ einer Art der Convulsion oder Krampffs und Syncope oder Ohnmacht. EIne Jungfrau wonhafftig/ spricht er/ in meiner Nachbarschafft/ derer Vater ein Böttiger war/ alt von funfzehen Jahren/ von guter Leibes-Constitution / schön und frisch/ derer Angesicht von melancholischer und sanguinischer Feuchtigkeit gemenget war/ mit Nahmen Catharina Golthier/ fiel in eine Kranckheit/ und ward von mancherley Zufällen geplaget. Umb den Monat Januarium des 1571. Jahres ereignete sich zwey oder dreymahl ihre Blume: Aber weil sie wegen der hefftigen Kranckheit aussenblieb/ verursachete sie bey ihr eine sehr grosse Mattigkeit des gantzen Leibes. Man hatte Argwohn / sie were durch ein Weib/ so in bösen Geschrey war/ bezaubert/ welche ihr ein Stücke Kuchen gegeben/ als sie davon aß/ fühlete sie daß es schwerlich zuverschlingen war. Darauf fieng sie an und fiel in schwere schmertzen der Brust vnd des Magens / ward mager/ übergab sich zuweilen/ verlohr die Lust zum Essen/ fühlete Haubt-Wehtagen/ und andere Zufälle/ die sonsten schwangere Weiber plagen / sonderlich im vierdten und siebenden Monat. Denn ümb das Mittel des Junii ereigneten sich die verborgenen Fieber/ mit einer Veränderung/ einer Art der Convulsion oder Krampffs und Syncope oder Ohnmacht. <TEI> <text> <body> <div> <pb facs="#f0205" n="185"/> <p>EIne Jungfrau wonhafftig/ spricht er/ in meiner Nachbarschafft/ derer Vater ein Böttiger war/ alt von funfzehen Jahren/ von guter Leibes-Constitution / schön und frisch/ derer Angesicht von melancholischer und sanguinischer Feuchtigkeit gemenget war/ mit Nahmen Catharina Golthier/ fiel in eine Kranckheit/ und ward von mancherley Zufällen geplaget.</p> <p>Umb den Monat Januarium des 1571. Jahres ereignete sich zwey oder dreymahl ihre Blume: Aber weil sie wegen der hefftigen Kranckheit aussenblieb/ verursachete sie bey ihr eine sehr grosse Mattigkeit des gantzen Leibes. Man hatte Argwohn / sie were durch ein Weib/ so in bösen Geschrey war/ bezaubert/ welche ihr ein Stücke Kuchen gegeben/ als sie davon aß/ fühlete sie daß es schwerlich zuverschlingen war.</p> <p>Darauf fieng sie an und fiel in schwere schmertzen der Brust vnd des Magens / ward mager/ übergab sich zuweilen/ verlohr die Lust zum Essen/ fühlete Haubt-Wehtagen/ und andere Zufälle/ die sonsten schwangere Weiber plagen / sonderlich im vierdten und siebenden Monat.</p> <p>Denn ümb das Mittel des Junii ereigneten sich die verborgenen Fieber/ mit einer Veränderung/ einer Art der Convulsion oder Krampffs und Syncope oder Ohnmacht.</p> </div> </body> </text> </TEI> [185/0205]
EIne Jungfrau wonhafftig/ spricht er/ in meiner Nachbarschafft/ derer Vater ein Böttiger war/ alt von funfzehen Jahren/ von guter Leibes-Constitution / schön und frisch/ derer Angesicht von melancholischer und sanguinischer Feuchtigkeit gemenget war/ mit Nahmen Catharina Golthier/ fiel in eine Kranckheit/ und ward von mancherley Zufällen geplaget.
Umb den Monat Januarium des 1571. Jahres ereignete sich zwey oder dreymahl ihre Blume: Aber weil sie wegen der hefftigen Kranckheit aussenblieb/ verursachete sie bey ihr eine sehr grosse Mattigkeit des gantzen Leibes. Man hatte Argwohn / sie were durch ein Weib/ so in bösen Geschrey war/ bezaubert/ welche ihr ein Stücke Kuchen gegeben/ als sie davon aß/ fühlete sie daß es schwerlich zuverschlingen war.
Darauf fieng sie an und fiel in schwere schmertzen der Brust vnd des Magens / ward mager/ übergab sich zuweilen/ verlohr die Lust zum Essen/ fühlete Haubt-Wehtagen/ und andere Zufälle/ die sonsten schwangere Weiber plagen / sonderlich im vierdten und siebenden Monat.
Denn ümb das Mittel des Junii ereigneten sich die verborgenen Fieber/ mit einer Veränderung/ einer Art der Convulsion oder Krampffs und Syncope oder Ohnmacht.
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