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Richter, Christoph Philipp: Spectaculum Historicum. Historisches Schauspiel. Jena, 1661.

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Einer von den Dienern (Pages) war in seinem Schlosse nahe bey Constantinopel auferzogen worden: Derselbe als er nach begebender Gelegenheit sich in etlichen Büchern des Alten und Neuen Testaments ümbgesehen/ gewan die Warheit so hefftig lieb/ daß er erkante/ die Türckische Lehre wäre eine verdamliche Gottlosigkeit.

Als sein Eiffer an Tage kommen/ ist er vor den Amurath geführt worden: Dem er frey diese Worte unter die Augen sagte: Herr/ so ihr nicht wollt ewiglich verdammet werden: So entsaget der Aberglaubischen Gottlosigkeit des mahumets / und nehmet mit bußfertigem Hertzen die Christliche Religion williglich an.

Bey dieser heiligen Vermahnung war eine übernatürlicher Muht und Freudigkeit: Amurath aber fällete das Urtheil/ dieser junge Mensch hätte eine grausame Lebens straffe verdienet/ weil er sich so öffentlich einen Feind der Mahumetischen Religion erkläret: Solte derowegen lebendig gespisset werden.

Der Jüngling blieb bey seiner Bekänt-

Einer von den Dienern (Pages) war in seinem Schlosse nahe bey Constantinopel auferzogen worden: Derselbe als er nach begebender Gelegenheit sich in etlichen Büchern des Alten und Neuen Testaments ümbgesehen/ gewan die Warheit so hefftig lieb/ daß er erkante/ die Türckische Lehre wäre eine verdamliche Gottlosigkeit.

Als sein Eiffer an Tage kommen/ ist er vor den Amurath geführt worden: Dem er frey diese Worte unter die Augen sagte: Herr/ so ihr nicht wollt ewiglich verdammet werden: So entsaget der Aberglaubischen Gottlosigkeit des mahumets / und nehmet mit bußfertigem Hertzen die Christliche Religion williglich an.

Bey dieser heiligen Vermahnung war eine übernatürlicher Muht und Freudigkeit: Amurath aber fällete das Urtheil/ dieser junge Mensch hätte eine grausame Lebens straffe verdienet/ weil er sich so öffentlich einen Feind der Mahumetischen Religion erkläret: Solte derowegen lebendig gespisset werden.

Der Jüngling blieb bey seiner Bekänt-

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[178/0198] Einer von den Dienern (Pages) war in seinem Schlosse nahe bey Constantinopel auferzogen worden: Derselbe als er nach begebender Gelegenheit sich in etlichen Büchern des Alten und Neuen Testaments ümbgesehen/ gewan die Warheit so hefftig lieb/ daß er erkante/ die Türckische Lehre wäre eine verdamliche Gottlosigkeit. Als sein Eiffer an Tage kommen/ ist er vor den Amurath geführt worden: Dem er frey diese Worte unter die Augen sagte: Herr/ so ihr nicht wollt ewiglich verdammet werden: So entsaget der Aberglaubischen Gottlosigkeit des mahumets / und nehmet mit bußfertigem Hertzen die Christliche Religion williglich an. Bey dieser heiligen Vermahnung war eine übernatürlicher Muht und Freudigkeit: Amurath aber fällete das Urtheil/ dieser junge Mensch hätte eine grausame Lebens straffe verdienet/ weil er sich so öffentlich einen Feind der Mahumetischen Religion erkläret: Solte derowegen lebendig gespisset werden. Der Jüngling blieb bey seiner Bekänt-

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Zitationshilfe: Richter, Christoph Philipp: Spectaculum Historicum. Historisches Schauspiel. Jena, 1661, S. 178. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/richter_spectaculum_1661/198>, abgerufen am 24.11.2024.