Richter, Christoph Philipp: Spectaculum Historicum. Historisches Schauspiel. Jena, 1661.aus dem Staube machen: Welches sie auch frühe Morgens that. Die Jungfrau anlangend/ als sie für Mühtlein mit dieser unerhörten Rache gekühlet/ gestund sie frey vielmahls vor den Richtern alles/ was sie gethan hatte: Und nach dem sie verurtheilet/ daß sie solte den Kopff verliehren / gieng sie beständig/ freudig/ und mit aufgerichtem Häupt zum Tode/ und erlitte ihn sehr gerne: Also/ daß alle Inwohner der Stadt Valentz sich zum höchsten darüber verwunderten. Historia Hispaniae. XXXIX. Mutter-Fluch. IN einer Stadt in Spanien hatte ein gelehrter und geehrter Mann zweene Söhne: Deren einer/ seines Alters etwa dreyzehen Jahr/ ein Bubenstück verübete: Darüber seine Mutter dermassen zu Unwillen und Zorn bewogen worden/ daß sie anfieng/ ihn zu verfluchen/ und den Teuffeln zu geben/ und wünschete/ daß sie kämen und ihn holeten. Dieses geschahe des Abends ümb zehen Uhr: Und als die Mutter immer anhielt mit Fluchen/ gieng der Knabe gantz bestürtzet hinab in den Hof: Daselbst verschwand er/ also/ daß man ihn nicht [unleserliches Material]u[unleserliches Material]te finden/ wie sehr fleissig man ihn suchte. aus dem Staube machen: Welches sie auch frühe Morgens that. Die Jungfrau anlangend/ als sie für Mühtlein mit dieser unerhörten Rache gekühlet/ gestund sie frey vielmahls vor den Richtern alles/ was sie gethan hatte: Und nach dem sie verurtheilet/ daß sie solte den Kopff verliehren / gieng sie beständig/ freudig/ und mit aufgerichtem Häupt zum Tode/ und erlitte ihn sehr gerne: Also/ daß alle Inwohner der Stadt Valentz sich zum höchsten darüber verwunderten. Historia Hispaniae. XXXIX. Mutter-Fluch. IN einer Stadt in Spanien hatte ein gelehrter und geehrter Mann zweene Söhne: Deren einer/ seines Alters etwa dreyzehen Jahr/ ein Bubenstück verübete: Darüber seine Mutter dermassen zu Unwillen und Zorn bewogen worden/ daß sie anfieng/ ihn zu verfluchen/ und den Teuffeln zu geben/ und wünschete/ daß sie kämen und ihn holeten. Dieses geschahe des Abends ümb zehen Uhr: Und als die Mutter immer anhielt mit Fluchen/ gieng der Knabe gantz bestürtzet hinab in den Hof: Daselbst verschwand er/ also/ daß man ihn nicht [unleserliches Material]u[unleserliches Material]te finden/ wie sehr fleissig man ihn suchte. <TEI> <text> <body> <div> <p><pb facs="#f0101" n="81"/> aus dem Staube machen: Welches sie auch frühe Morgens that.</p> <p>Die Jungfrau anlangend/ als sie für Mühtlein mit dieser unerhörten Rache gekühlet/ gestund sie frey vielmahls vor den Richtern alles/ was sie gethan hatte: Und nach dem sie verurtheilet/ daß sie solte den Kopff verliehren / gieng sie beständig/ freudig/ und mit aufgerichtem Häupt zum Tode/ und erlitte ihn sehr gerne: Also/ daß alle Inwohner der Stadt Valentz sich zum höchsten darüber verwunderten. Historia Hispaniae.</p> <p>XXXIX.</p> <p>Mutter-Fluch.</p> <p>IN einer Stadt in Spanien hatte ein gelehrter und geehrter Mann zweene Söhne: Deren einer/ seines Alters etwa dreyzehen Jahr/ ein Bubenstück verübete: Darüber seine Mutter dermassen zu Unwillen und Zorn bewogen worden/ daß sie anfieng/ ihn zu verfluchen/ und den Teuffeln zu geben/ und wünschete/ daß sie kämen und ihn holeten.</p> <p>Dieses geschahe des Abends ümb zehen Uhr: Und als die Mutter immer anhielt mit Fluchen/ gieng der Knabe gantz bestürtzet hinab in den Hof: Daselbst verschwand er/ also/ daß man ihn nicht <gap reason="illegible"/>u<gap reason="illegible"/>te finden/ wie sehr fleissig man ihn suchte.</p> </div> </body> </text> </TEI> [81/0101]
aus dem Staube machen: Welches sie auch frühe Morgens that.
Die Jungfrau anlangend/ als sie für Mühtlein mit dieser unerhörten Rache gekühlet/ gestund sie frey vielmahls vor den Richtern alles/ was sie gethan hatte: Und nach dem sie verurtheilet/ daß sie solte den Kopff verliehren / gieng sie beständig/ freudig/ und mit aufgerichtem Häupt zum Tode/ und erlitte ihn sehr gerne: Also/ daß alle Inwohner der Stadt Valentz sich zum höchsten darüber verwunderten. Historia Hispaniae.
XXXIX.
Mutter-Fluch.
IN einer Stadt in Spanien hatte ein gelehrter und geehrter Mann zweene Söhne: Deren einer/ seines Alters etwa dreyzehen Jahr/ ein Bubenstück verübete: Darüber seine Mutter dermassen zu Unwillen und Zorn bewogen worden/ daß sie anfieng/ ihn zu verfluchen/ und den Teuffeln zu geben/ und wünschete/ daß sie kämen und ihn holeten.
Dieses geschahe des Abends ümb zehen Uhr: Und als die Mutter immer anhielt mit Fluchen/ gieng der Knabe gantz bestürtzet hinab in den Hof: Daselbst verschwand er/ also/ daß man ihn nicht _ u_ te finden/ wie sehr fleissig man ihn suchte.
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Zitationshilfe: | Richter, Christoph Philipp: Spectaculum Historicum. Historisches Schauspiel. Jena, 1661, S. 81. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/richter_spectaculum_1661/101>, abgerufen am 16.07.2024. |