Noth erfordert, so will ich keinem Menschen, als Jhnen, Verbindlichkeit haben.
Th. III. S. 356. bis 365. statt der abge- kürzten Briefe des Joseph Lemanns und des Herrn Lovelace.
An Junker Robert Lovelace, seine Knaden.
Sünnavend den 15. Abrill.
Knediger Herr,
Jch wullt hiedurch Jhrer Knaden ein bissel Nachricht erdeilen, von einer Sache, wozu ich mich habe mißen brauchen lassen, die ich kerne von mir abkelehnet hette, wenn es miglig ke- weßt wäre. Jch habe bei einem jungen Men- schen, den sie erfahren haben, daß er fon mei- ner Kroße Mutter mit mir ferwant ist, der sich kar kirzlich hier in der Kägend aufhelt, nach einen infamen Streich erkündigen mißen, wie mein junger Herr es nennet, den Jhre Kna- den sullen kespielet haben. Kott bewahre, daß ich ich es so nennen sullte, ohne Jhre Knaden Erlaubnuß. Es kemmt einen so einfeltigen Kerl als ich bin, nicht zu, daß er fornähme Leite tacksiret. Es betrifft eine kewisse Junfer Betterton, von Nottingam, das ein recht schenes Mensch keweßt ist.
Jhre Knaden hetten sie durch einen falschen Prief in ihre Hende bekummen, den sie in ihrer Wase ihren Namen keschribben hetten, die sie
sähr
Noth erfordert, ſo will ich keinem Menſchen, als Jhnen, Verbindlichkeit haben.
Th. III. S. 356. bis 365. ſtatt der abge- kuͤrzten Briefe des Joſeph Lemanns und des Herrn Lovelace.
An Junker Robert Lovelace, ſeine Knaden.
Suͤnnavend den 15. Abrill.
Knediger Herr,
Jch wullt hiedurch Jhrer Knaden ein biſſel Nachricht erdeilen, von einer Sache, wozu ich mich habe mißen brauchen laſſen, die ich kerne von mir abkelehnet hette, wenn es miglig ke- weßt waͤre. Jch habe bei einem jungen Men- ſchen, den ſie erfahren haben, daß er fon mei- ner Kroße Mutter mit mir ferwant iſt, der ſich kar kirzlich hier in der Kaͤgend aufhelt, nach einen infamen Streich erkuͤndigen mißen, wie mein junger Herr es nennet, den Jhre Kna- den ſullen keſpielet haben. Kott bewahre, daß ich ich es ſo nennen ſullte, ohne Jhre Knaden Erlaubnuß. Es kemmt einen ſo einfeltigen Kerl als ich bin, nicht zu, daß er fornaͤhme Leite tackſiret. Es betrifft eine kewiſſe Junfer Betterton, von Nottingam, das ein recht ſchenes Menſch keweßt iſt.
Jhre Knaden hetten ſie durch einen falſchen Prief in ihre Hende bekummen, den ſie in ihrer Waſe ihren Namen keſchribben hetten, die ſie
ſaͤhr
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Noth erfordert, ſo will ich keinem Menſchen, als
Jhnen, Verbindlichkeit haben.
Th. III. S. 356. bis 365. ſtatt der abge-
kuͤrzten Briefe des Joſeph Lemanns
und des Herrn Lovelace.
An Junker Robert Lovelace,
ſeine Knaden.
Suͤnnavend den 15. Abrill.
Knediger Herr,
Jch wullt hiedurch Jhrer Knaden ein biſſel
Nachricht erdeilen, von einer Sache, wozu ich
mich habe mißen brauchen laſſen, die ich kerne
von mir abkelehnet hette, wenn es miglig ke-
weßt waͤre. Jch habe bei einem jungen Men-
ſchen, den ſie erfahren haben, daß er fon mei-
ner Kroße Mutter mit mir ferwant iſt, der ſich
kar kirzlich hier in der Kaͤgend aufhelt, nach
einen infamen Streich erkuͤndigen mißen, wie
mein junger Herr es nennet, den Jhre Kna-
den ſullen keſpielet haben. Kott bewahre, daß
ich ich es ſo nennen ſullte, ohne Jhre Knaden
Erlaubnuß. Es kemmt einen ſo einfeltigen
Kerl als ich bin, nicht zu, daß er fornaͤhme
Leite tackſiret. Es betrifft eine kewiſſe Junfer
Betterton, von Nottingam, das ein recht
ſchenes Menſch keweßt iſt.
Jhre Knaden hetten ſie durch einen falſchen
Prief in ihre Hende bekummen, den ſie in ihrer
Waſe ihren Namen keſchribben hetten, die ſie
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[Richardson, Samuel]: Clarissa. Bd. 8. Göttingen, 1753, S. 77. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/richardson_clarissa08_1753/85>, abgerufen am 17.02.2025.
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