Th. III. S. 272. L. 26. nach den Worten: mürrisch gegen mich zu seyn.
Jch merke es gar leicht, daß meine Göttin ernsthafter, als zu andrer Zeit, ist, wenn sie von dem kleinen Brummbart einen Brief er- halten und gelesen hat. Aber da das artige Kind, selbst dann, mehr eine tiefe Traurigkeit zu leiden scheinet, als einen würklichen Unwil- len zeiget, so hoffe ich, daß sie vielmehr win- selt, als auf neue Anschläge denket. Und wo- zu sollte sie auch endlich neue Anschläge machen? Da ich ein Bekehrter geworden bin, und mich stündlich in meiner Lebensart beßere? - - Doch dem ungeachtet muß ich auf eine oder andre Art hinter ihren Briefwechsel zu kommen su- chen. - - Nur um zu sehen, wie die Mädgen schreiben; Weiter zu nichts.
Allein ich darf jetzo u. s. w.
Th. III. S. 274. L. 7. nach den Worten: wenn ich wollte.
Bei dem Theile des Briefes, wo die Fräu- lein erzählet, daß sie mit einer bitten- den Stellung ganz hönisch gesagt hät- te: Entschuldigen sie mich, guter Herr Lovelace, daß ich so gern das Beste von meinem Vater denke(*), macht er eine Beschrei-
bung
(*) Siehe oben S. 46.
Zusätze zur Cl. E
Th. III. S. 272. L. 26. nach den Worten: muͤrriſch gegen mich zu ſeyn.
Jch merke es gar leicht, daß meine Goͤttin ernſthafter, als zu andrer Zeit, iſt, wenn ſie von dem kleinen Brummbart einen Brief er- halten und geleſen hat. Aber da das artige Kind, ſelbſt dann, mehr eine tiefe Traurigkeit zu leiden ſcheinet, als einen wuͤrklichen Unwil- len zeiget, ſo hoffe ich, daß ſie vielmehr win- ſelt, als auf neue Anſchlaͤge denket. Und wo- zu ſollte ſie auch endlich neue Anſchlaͤge machen? Da ich ein Bekehrter geworden bin, und mich ſtuͤndlich in meiner Lebensart beßere? ‒ ‒ Doch dem ungeachtet muß ich auf eine oder andre Art hinter ihren Briefwechſel zu kommen ſu- chen. ‒ ‒ Nur um zu ſehen, wie die Maͤdgen ſchreiben; Weiter zu nichts.
Allein ich darf jetzo u. ſ. w.
Th. III. S. 274. L. 7. nach den Worten: wenn ich wollte.
Bei dem Theile des Briefes, wo die Fraͤu- lein erzaͤhlet, daß ſie mit einer bitten- den Stellung ganz hoͤniſch geſagt haͤt- te: Entſchuldigen ſie mich, guter Herr Lovelace, daß ich ſo gern das Beſte von meinem Vater denke(*), macht er eine Beſchrei-
bung
(*) Siehe oben S. 46.
Zuſaͤtze zur Cl. E
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Th. III. S. 272. L. 26. nach den Worten:
muͤrriſch gegen mich zu ſeyn.
Jch merke es gar leicht, daß meine Goͤttin
ernſthafter, als zu andrer Zeit, iſt, wenn ſie
von dem kleinen Brummbart einen Brief er-
halten und geleſen hat. Aber da das artige
Kind, ſelbſt dann, mehr eine tiefe Traurigkeit
zu leiden ſcheinet, als einen wuͤrklichen Unwil-
len zeiget, ſo hoffe ich, daß ſie vielmehr win-
ſelt, als auf neue Anſchlaͤge denket. Und wo-
zu ſollte ſie auch endlich neue Anſchlaͤge machen?
Da ich ein Bekehrter geworden bin, und mich
ſtuͤndlich in meiner Lebensart beßere? ‒ ‒ Doch
dem ungeachtet muß ich auf eine oder andre
Art hinter ihren Briefwechſel zu kommen ſu-
chen. ‒ ‒ Nur um zu ſehen, wie die Maͤdgen
ſchreiben; Weiter zu nichts.
Allein ich darf jetzo u. ſ. w.
Th. III. S. 274. L. 7. nach den Worten: wenn
ich wollte.
Bei dem Theile des Briefes, wo die Fraͤu-
lein erzaͤhlet, daß ſie mit einer bitten-
den Stellung ganz hoͤniſch geſagt haͤt-
te: Entſchuldigen ſie mich, guter
Herr Lovelace, daß ich ſo gern
das Beſte von meinem Vater
denke (*), macht er eine Beſchrei-
bung
(*) Siehe oben S. 46.
Zuſaͤtze zur Cl. E
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[Richardson, Samuel]: Clarissa. Bd. 8. Göttingen, 1753, S. 65. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/richardson_clarissa08_1753/73>, abgerufen am 16.02.2025.
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