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[Richardson, Samuel]: Clarissa. Bd. 8. Göttingen, 1753.

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der blöde Mann den Vorwurf fahren, und
wiederholte seinen Vorschlag, ich möchte mein
Gut wieder fordern, oder es einem Rechtsver-
ständigen auftragen, wenn ich es nicht (sagte
er zwischen durch) einem glücklichern Mann auf-
tragen wollte, es wieder zu fordern. Doch
könnte es nicht schaden, meinte er, wenn ich
es meinen beiden Vormündern eröfnete, daß
ich mein Gut selbst annehmen wollte.

Jch würde besser wissen, sagte ich, was ich
zu thun hätte, wenn er sich von mir entfernet
haben würde, und andre Leute wüßten, daß er
nicht mehr bei mir wäre. Jch denke doch,
wenn mein Vater meine Rückkehr vorschlägt,
und mir verspricht, daß er mir weder Sol-
mes,
noch sonst einen Menschen, ohne meine
Einwilligung nennen will, und ich auf die Be-
dingung eingehe, nicht mehr an sie zu denken,
daß sie damit zufrieden seyn werden.

Jch wollte ihn gar zu gerne auf die Probe
stellen, ob er gegen alle meine ehemaligen Er-
klärungen so viele Achtung hätte, als er gegen
einige zu haben vorgab.

Er wurde ganz bestürzt.

Was sagen sie, Herr Lovelace? Sie wissen
alles was sie vorhaben, ist zu meinem Besten.
Gewiß, ich bin doch frei? gewiß, ich werde sie
doch nicht um Erlaubniß bitten dürfen, was
ich für mich für Bedingungen zu machen gut
finde, so lange ich diejenigen nicht breche, die
ich mit ihnen gemacht habe?

Er



der bloͤde Mann den Vorwurf fahren, und
wiederholte ſeinen Vorſchlag, ich moͤchte mein
Gut wieder fordern, oder es einem Rechtsver-
ſtaͤndigen auftragen, wenn ich es nicht (ſagte
er zwiſchen durch) einem gluͤcklichern Mann auf-
tragen wollte, es wieder zu fordern. Doch
koͤnnte es nicht ſchaden, meinte er, wenn ich
es meinen beiden Vormuͤndern eroͤfnete, daß
ich mein Gut ſelbſt annehmen wollte.

Jch wuͤrde beſſer wiſſen, ſagte ich, was ich
zu thun haͤtte, wenn er ſich von mir entfernet
haben wuͤrde, und andre Leute wuͤßten, daß er
nicht mehr bei mir waͤre. Jch denke doch,
wenn mein Vater meine Ruͤckkehr vorſchlaͤgt,
und mir verſpricht, daß er mir weder Sol-
mes,
noch ſonſt einen Menſchen, ohne meine
Einwilligung nennen will, und ich auf die Be-
dingung eingehe, nicht mehr an ſie zu denken,
daß ſie damit zufrieden ſeyn werden.

Jch wollte ihn gar zu gerne auf die Probe
ſtellen, ob er gegen alle meine ehemaligen Er-
klaͤrungen ſo viele Achtung haͤtte, als er gegen
einige zu haben vorgab.

Er wurde ganz beſtuͤrzt.

Was ſagen ſie, Herr Lovelace? Sie wiſſen
alles was ſie vorhaben, iſt zu meinem Beſten.
Gewiß, ich bin doch frei? gewiß, ich werde ſie
doch nicht um Erlaubniß bitten duͤrfen, was
ich fuͤr mich fuͤr Bedingungen zu machen gut
finde, ſo lange ich diejenigen nicht breche, die
ich mit ihnen gemacht habe?

Er
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[43/0051] der bloͤde Mann den Vorwurf fahren, und wiederholte ſeinen Vorſchlag, ich moͤchte mein Gut wieder fordern, oder es einem Rechtsver- ſtaͤndigen auftragen, wenn ich es nicht (ſagte er zwiſchen durch) einem gluͤcklichern Mann auf- tragen wollte, es wieder zu fordern. Doch koͤnnte es nicht ſchaden, meinte er, wenn ich es meinen beiden Vormuͤndern eroͤfnete, daß ich mein Gut ſelbſt annehmen wollte. Jch wuͤrde beſſer wiſſen, ſagte ich, was ich zu thun haͤtte, wenn er ſich von mir entfernet haben wuͤrde, und andre Leute wuͤßten, daß er nicht mehr bei mir waͤre. Jch denke doch, wenn mein Vater meine Ruͤckkehr vorſchlaͤgt, und mir verſpricht, daß er mir weder Sol- mes, noch ſonſt einen Menſchen, ohne meine Einwilligung nennen will, und ich auf die Be- dingung eingehe, nicht mehr an ſie zu denken, daß ſie damit zufrieden ſeyn werden. Jch wollte ihn gar zu gerne auf die Probe ſtellen, ob er gegen alle meine ehemaligen Er- klaͤrungen ſo viele Achtung haͤtte, als er gegen einige zu haben vorgab. Er wurde ganz beſtuͤrzt. Was ſagen ſie, Herr Lovelace? Sie wiſſen alles was ſie vorhaben, iſt zu meinem Beſten. Gewiß, ich bin doch frei? gewiß, ich werde ſie doch nicht um Erlaubniß bitten duͤrfen, was ich fuͤr mich fuͤr Bedingungen zu machen gut finde, ſo lange ich diejenigen nicht breche, die ich mit ihnen gemacht habe? Er

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Zitationshilfe: [Richardson, Samuel]: Clarissa. Bd. 8. Göttingen, 1753, S. 43. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/richardson_clarissa08_1753/51>, abgerufen am 27.11.2024.