nachtheilig sind? Wenn er seinen Rock oder Weste verändert, mag er leicht etwas verges- sen. Jch habe desfals schon einmal gelitten. Damit du also gegen die Neugierde des ganzen Geschlechts auf deiner Hut stehen mögest, darf ich dich nur daran erinnern, daß Eva ihrer aller Stamm-Mutter gewesen ist.
Noch eines ist u. s. w.
Th. III. S. 140. L. 6. nach den Worten: auf Ruhm.
Habe ich nicht selbst einmal auf der Gasse in London ein wolgekleidetes hübsches Mädgen ge- sehen, welches lachte, und sich in die Brust warf, und der man es recht ansehen konnte, wie sie sich über den Beifall eines schwarzen Hundes, eines Feueressen-Kehrers, freuete, der, mit seinem ledigen Sack über die Schulter, ihr auswich, still stand, und vor Bewunderung ihrer Artigkeit seinen Besen und Schaufel in die Höhe hielt! - - Bei meiner Seele, Mädgen, dachte ich, ich, als Herr Lovelace, verachte dich. Aber wäre ich der Feueressen-Kehrer, und könnte es nur so weit bringen, daß ich an dich käme, mein Leben wollte ich gegen deine Tugend setzen, ich wollte dich haben.
So vergnügt war ich u. s. w.
Th. III. S. 157. fängt der funfzehende Brief eigentlich so an:
Du hättest nicht nöthig gehabt, Bruder, so ein groß Wesen daraus zu machen, wie die
Mädgen
Zusätze zur Cl. C
nachtheilig ſind? Wenn er ſeinen Rock oder Weſte veraͤndert, mag er leicht etwas vergeſ- ſen. Jch habe desfals ſchon einmal gelitten. Damit du alſo gegen die Neugierde des ganzen Geſchlechts auf deiner Hut ſtehen moͤgeſt, darf ich dich nur daran erinnern, daß Eva ihrer aller Stamm-Mutter geweſen iſt.
Noch eines iſt u. ſ. w.
Th. III. S. 140. L. 6. nach den Worten: auf Ruhm.
Habe ich nicht ſelbſt einmal auf der Gaſſe in London ein wolgekleidetes huͤbſches Maͤdgen ge- ſehen, welches lachte, und ſich in die Bruſt warf, und der man es recht anſehen konnte, wie ſie ſich uͤber den Beifall eines ſchwarzen Hundes, eines Feuereſſen-Kehrers, freuete, der, mit ſeinem ledigen Sack uͤber die Schulter, ihr auswich, ſtill ſtand, und vor Bewunderung ihrer Artigkeit ſeinen Beſen und Schaufel in die Hoͤhe hielt! ‒ ‒ Bei meiner Seele, Maͤdgen, dachte ich, ich, als Herr Lovelace, verachte dich. Aber waͤre ich der Feuereſſen-Kehrer, und koͤnnte es nur ſo weit bringen, daß ich an dich kaͤme, mein Leben wollte ich gegen deine Tugend ſetzen, ich wollte dich haben.
So vergnuͤgt war ich u. ſ. w.
Th. III. S. 157. faͤngt der funfzehende Brief eigentlich ſo an:
Du haͤtteſt nicht noͤthig gehabt, Bruder, ſo ein groß Weſen daraus zu machen, wie die
Maͤdgen
Zuſaͤtze zur Cl. C
<TEI><text><body><divn="1"><divn="2"><p><pbfacs="#f0041"n="33"/><milestonerendition="#hr"unit="section"/><lb/>
nachtheilig ſind? Wenn er ſeinen Rock oder<lb/>
Weſte veraͤndert, mag er leicht etwas vergeſ-<lb/>ſen. Jch habe desfals ſchon einmal gelitten.<lb/>
Damit du alſo gegen die Neugierde des ganzen<lb/>
Geſchlechts auf deiner Hut ſtehen moͤgeſt, darf<lb/>
ich dich nur daran erinnern, daß <hirendition="#fr">Eva</hi> ihrer<lb/>
aller Stamm-Mutter geweſen iſt.</p><lb/><p>Noch eines iſt u. ſ. w.</p></div><lb/><divn="2"><head>Th. <hirendition="#aq">III.</hi> S. 140. L. 6. nach den Worten:<lb/><hirendition="#fr">auf Ruhm.</hi></head><lb/><p>Habe ich nicht ſelbſt einmal auf der Gaſſe in<lb/>
London ein wolgekleidetes huͤbſches Maͤdgen ge-<lb/>ſehen, welches lachte, und ſich in die Bruſt<lb/>
warf, und der man es recht anſehen konnte,<lb/>
wie ſie ſich uͤber den Beifall eines ſchwarzen<lb/>
Hundes, eines Feuereſſen-Kehrers, freuete, der,<lb/>
mit ſeinem ledigen Sack uͤber die Schulter, ihr<lb/>
auswich, ſtill ſtand, und vor Bewunderung<lb/>
ihrer Artigkeit ſeinen Beſen und Schaufel in die<lb/>
Hoͤhe hielt! ‒‒ Bei meiner Seele, Maͤdgen,<lb/>
dachte ich, ich, als Herr <hirendition="#fr">Lovelace,</hi> verachte<lb/>
dich. Aber waͤre ich der Feuereſſen-Kehrer,<lb/>
und koͤnnte es nur ſo weit bringen, daß ich an<lb/>
dich kaͤme, mein Leben wollte ich gegen deine<lb/>
Tugend ſetzen, ich wollte dich haben.</p><lb/><p>So vergnuͤgt war ich u. ſ. w.</p></div><lb/><divn="2"><head>Th. <hirendition="#aq">III.</hi> S. 157. faͤngt der funfzehende<lb/>
Brief eigentlich ſo an:</head><lb/><p>Du haͤtteſt nicht noͤthig gehabt, Bruder, ſo<lb/>
ein <hirendition="#fr">groß Weſen</hi> daraus zu machen, wie die<lb/><fwplace="bottom"type="sig"><hirendition="#fr">Zuſaͤtze zur Cl.</hi> C</fw><fwplace="bottom"type="catch">Maͤdgen</fw><lb/></p></div></div></body></text></TEI>
[33/0041]
nachtheilig ſind? Wenn er ſeinen Rock oder
Weſte veraͤndert, mag er leicht etwas vergeſ-
ſen. Jch habe desfals ſchon einmal gelitten.
Damit du alſo gegen die Neugierde des ganzen
Geſchlechts auf deiner Hut ſtehen moͤgeſt, darf
ich dich nur daran erinnern, daß Eva ihrer
aller Stamm-Mutter geweſen iſt.
Noch eines iſt u. ſ. w.
Th. III. S. 140. L. 6. nach den Worten:
auf Ruhm.
Habe ich nicht ſelbſt einmal auf der Gaſſe in
London ein wolgekleidetes huͤbſches Maͤdgen ge-
ſehen, welches lachte, und ſich in die Bruſt
warf, und der man es recht anſehen konnte,
wie ſie ſich uͤber den Beifall eines ſchwarzen
Hundes, eines Feuereſſen-Kehrers, freuete, der,
mit ſeinem ledigen Sack uͤber die Schulter, ihr
auswich, ſtill ſtand, und vor Bewunderung
ihrer Artigkeit ſeinen Beſen und Schaufel in die
Hoͤhe hielt! ‒ ‒ Bei meiner Seele, Maͤdgen,
dachte ich, ich, als Herr Lovelace, verachte
dich. Aber waͤre ich der Feuereſſen-Kehrer,
und koͤnnte es nur ſo weit bringen, daß ich an
dich kaͤme, mein Leben wollte ich gegen deine
Tugend ſetzen, ich wollte dich haben.
So vergnuͤgt war ich u. ſ. w.
Th. III. S. 157. faͤngt der funfzehende
Brief eigentlich ſo an:
Du haͤtteſt nicht noͤthig gehabt, Bruder, ſo
ein groß Weſen daraus zu machen, wie die
Maͤdgen
Zuſaͤtze zur Cl. C
Informationen zur CAB-Ansicht
Diese Ansicht bietet Ihnen die Darstellung des Textes in normalisierter Orthographie.
Diese Textvariante wird vollautomatisch erstellt und kann aufgrund dessen auch Fehler enthalten.
Alle veränderten Wortformen sind grau hinterlegt. Als fremdsprachliches Material erkannte
Textteile sind ausgegraut dargestellt.
[Richardson, Samuel]: Clarissa. Bd. 8. Göttingen, 1753, S. 33. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/richardson_clarissa08_1753/41>, abgerufen am 22.02.2025.
Alle Inhalte dieser Seite unterstehen, soweit nicht anders gekennzeichnet, einer
Creative-Commons-Lizenz.
Die Rechte an den angezeigten Bilddigitalisaten, soweit nicht anders gekennzeichnet, liegen bei den besitzenden Bibliotheken.
Weitere Informationen finden Sie in den DTA-Nutzungsbedingungen.
Insbesondere im Hinblick auf die §§ 86a StGB und 130 StGB wird festgestellt, dass die auf
diesen Seiten abgebildeten Inhalte weder in irgendeiner Form propagandistischen Zwecken
dienen, oder Werbung für verbotene Organisationen oder Vereinigungen darstellen, oder
nationalsozialistische Verbrechen leugnen oder verharmlosen, noch zum Zwecke der
Herabwürdigung der Menschenwürde gezeigt werden.
Die auf diesen Seiten abgebildeten Inhalte (in Wort und Bild) dienen im Sinne des
§ 86 StGB Abs. 3 ausschließlich historischen, sozial- oder kulturwissenschaftlichen
Forschungszwecken. Ihre Veröffentlichung erfolgt in der Absicht, Wissen zur Anregung
der intellektuellen Selbstständigkeit und Verantwortungsbereitschaft des Staatsbürgers zu
vermitteln und damit der Förderung seiner Mündigkeit zu dienen.
2007–2025 Deutsches Textarchiv, Berlin-Brandenburgische Akademie der Wissenschaften
(Kontakt).
Zitierempfehlung: Deutsches Textarchiv. Grundlage für ein Referenzkorpus der neuhochdeutschen Sprache. Herausgegeben von der Berlin-Brandenburgischen Akademie der Wissenschaften, Berlin 2025. URL: https://www.deutschestextarchiv.de/.