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[Richardson, Samuel]: Clarissa. Bd. 8. Göttingen, 1753.

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"an Lovelace, zum Lobe des Herrn Hick-
"manns,
legen nicht leicht das umständliche
"Wesen in Kleinigkeiten ab, worüber dreiste
"Leute, wo sie es ja an sich haben, im Augen-
"blick weggehen."

Aber so wie Fräulein Howe eben so frei mit
ihrer Mutter, als mit ihrem Liebhaber umge-
het, so nimmt sich Herr Lovelace viel größe-
re Freiheiten mit dem Herrn Belford, als mit
dem Herrn Hickmann, in Absicht auf seine
Person, Anstand und Manieren, wie Herr
Belford Hickmannen selber zu verstehen giebt.
(*) Und doch glaubt man ihm, zum Nachtheil
des Herrn Belfords, wenigstens fast alles
Frauenzimmer, nicht so, als wenn er den Herrn
Hickmann zu nachtheilig beschreibt. Woher
mag diese Partheilichkeit rühren?

Herr Belford ist ein Bösewicht gewe-
sen; aber er war auf dem Wege sich zu
bekehren.

Herr Hickmann ist allezeit ein guter
Mann gewesen.

Und Herr Lovelace sagt mit grosser Zu-
versicht: (**) Den Mädgen gefällt eine
Liebe gegen ihr Geschlecht, die sich auf
die Kenntniß desselben gründet.

Dem ungeachtet müssen wir gestehen, daß
man sich nicht vorgesetzet hat, den Herrn Hick-

mann
(*) Siehe Th. VII. S. 666. 667.
(**) Siehe Th. V. S. 327.
Zusätze zur Cl. Z



„an Lovelace, zum Lobe des Herrn Hick-
„manns,
legen nicht leicht das umſtaͤndliche
„Weſen in Kleinigkeiten ab, woruͤber dreiſte
„Leute, wo ſie es ja an ſich haben, im Augen-
„blick weggehen.”

Aber ſo wie Fraͤulein Howe eben ſo frei mit
ihrer Mutter, als mit ihrem Liebhaber umge-
het, ſo nimmt ſich Herr Lovelace viel groͤße-
re Freiheiten mit dem Herrn Belford, als mit
dem Herrn Hickmann, in Abſicht auf ſeine
Perſon, Anſtand und Manieren, wie Herr
Belford Hickmannen ſelber zu verſtehen giebt.
(*) Und doch glaubt man ihm, zum Nachtheil
des Herrn Belfords, wenigſtens faſt alles
Frauenzimmer, nicht ſo, als wenn er den Herrn
Hickmann zu nachtheilig beſchreibt. Woher
mag dieſe Partheilichkeit ruͤhren?

Herr Belford iſt ein Boͤſewicht gewe-
ſen; aber er war auf dem Wege ſich zu
bekehren.

Herr Hickmann iſt allezeit ein guter
Mann geweſen.

Und Herr Lovelace ſagt mit groſſer Zu-
verſicht: (**) Den Maͤdgen gefaͤllt eine
Liebe gegen ihr Geſchlecht, die ſich auf
die Kenntniß deſſelben gruͤndet.

Dem ungeachtet muͤſſen wir geſtehen, daß
man ſich nicht vorgeſetzet hat, den Herrn Hick-

mann
(*) Siehe Th. VII. S. 666. 667.
(**) Siehe Th. V. S. 327.
Zuſaͤtze zur Cl. Z
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[353/0361] „an Lovelace, zum Lobe des Herrn Hick- „manns, legen nicht leicht das umſtaͤndliche „Weſen in Kleinigkeiten ab, woruͤber dreiſte „Leute, wo ſie es ja an ſich haben, im Augen- „blick weggehen.” Aber ſo wie Fraͤulein Howe eben ſo frei mit ihrer Mutter, als mit ihrem Liebhaber umge- het, ſo nimmt ſich Herr Lovelace viel groͤße- re Freiheiten mit dem Herrn Belford, als mit dem Herrn Hickmann, in Abſicht auf ſeine Perſon, Anſtand und Manieren, wie Herr Belford Hickmannen ſelber zu verſtehen giebt. (*) Und doch glaubt man ihm, zum Nachtheil des Herrn Belfords, wenigſtens faſt alles Frauenzimmer, nicht ſo, als wenn er den Herrn Hickmann zu nachtheilig beſchreibt. Woher mag dieſe Partheilichkeit ruͤhren? Herr Belford iſt ein Boͤſewicht gewe- ſen; aber er war auf dem Wege ſich zu bekehren. Herr Hickmann iſt allezeit ein guter Mann geweſen. Und Herr Lovelace ſagt mit groſſer Zu- verſicht: (**) Den Maͤdgen gefaͤllt eine Liebe gegen ihr Geſchlecht, die ſich auf die Kenntniß deſſelben gruͤndet. Dem ungeachtet muͤſſen wir geſtehen, daß man ſich nicht vorgeſetzet hat, den Herrn Hick- mann (*) Siehe Th. VII. S. 666. 667. (**) Siehe Th. V. S. 327. Zuſaͤtze zur Cl. Z

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Zitationshilfe: [Richardson, Samuel]: Clarissa. Bd. 8. Göttingen, 1753, S. 353. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/richardson_clarissa08_1753/361>, abgerufen am 27.11.2024.