oder Gelehrsamkeit zu besitzen, die sie ihrer Mei- nung nach, in Gesellschaften von geschickten Leuten wichtiger machen würde, und sich nun- mehr einbildete, daß es über die nützlichern Beschäftigungen in der Haushaltung weg wä- re, die Verachtung verdiente, der es schwer- lich je entgehen könnte.
Vielleicht werden Sie es nicht u. s. w.
Th. VII. S. 812. L. 8. nach den Wor- ten: in derselben sahen, lies statt des übrigen Theils dieses Abschnitts, und des ganzen nächstfolgenden:
Jhr Grosvater wollte, daß man zur Ehre ihrer Geschicklichkeit in der Viehzucht, und der Reinlichkeit, mit welcher sie alle damit ver- bundnen Geschäfte versahe, sein Gut, das sonst unter dem Namen des Hayns bekannt war, die Holländerei nennen sollte. Sie hatte ei- nen leichten, bequemen, und artigen Anzug verfertigen lassen, den sie anlegte, so oft sie sich mit diesen Arbeiten beschäftigte. Und man wußte von ihr, daß sie in derselben Stunde, da sie das zierlichste und netteste Milchmädgen abgegeben hatte, wenn sie sich umkleiden sollte, als die feinste Fräulein erscheinen konnte, wel- che jemals einer Versammlung Reiz und An- muth gegeben.
Jhr Grosvater, Vater, Mutter, Oncles, Tante, und selbst ihr Bruder und ihre Schwe- ster besuchten sie dort zum öftern, und vergnüg-
ten
oder Gelehrſamkeit zu beſitzen, die ſie ihrer Mei- nung nach, in Geſellſchaften von geſchickten Leuten wichtiger machen wuͤrde, und ſich nun- mehr einbildete, daß es uͤber die nuͤtzlichern Beſchaͤftigungen in der Haushaltung weg waͤ- re, die Verachtung verdiente, der es ſchwer- lich je entgehen koͤnnte.
Vielleicht werden Sie es nicht u. ſ. w.
Th. VII. S. 812. L. 8. nach den Wor- ten: in derſelben ſahen, lies ſtatt des uͤbrigen Theils dieſes Abſchnitts, und des ganzen naͤchſtfolgenden:
Jhr Grosvater wollte, daß man zur Ehre ihrer Geſchicklichkeit in der Viehzucht, und der Reinlichkeit, mit welcher ſie alle damit ver- bundnen Geſchaͤfte verſahe, ſein Gut, das ſonſt unter dem Namen des Hayns bekannt war, die Hollaͤnderei nennen ſollte. Sie hatte ei- nen leichten, bequemen, und artigen Anzug verfertigen laſſen, den ſie anlegte, ſo oft ſie ſich mit dieſen Arbeiten beſchaͤftigte. Und man wußte von ihr, daß ſie in derſelben Stunde, da ſie das zierlichſte und netteſte Milchmaͤdgen abgegeben hatte, wenn ſie ſich umkleiden ſollte, als die feinſte Fraͤulein erſcheinen konnte, wel- che jemals einer Verſammlung Reiz und An- muth gegeben.
Jhr Grosvater, Vater, Mutter, Oncles, Tante, und ſelbſt ihr Bruder und ihre Schwe- ſter beſuchten ſie dort zum oͤftern, und vergnuͤg-
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oder Gelehrſamkeit zu beſitzen, die ſie ihrer Mei-
nung nach, in Geſellſchaften von geſchickten
Leuten wichtiger machen wuͤrde, und ſich nun-
mehr einbildete, daß es uͤber die nuͤtzlichern
Beſchaͤftigungen in der Haushaltung weg waͤ-
re, die Verachtung verdiente, der es ſchwer-
lich je entgehen koͤnnte.
Vielleicht werden Sie es nicht u. ſ. w.
Th. VII. S. 812. L. 8. nach den Wor-
ten: in derſelben ſahen, lies ſtatt des
uͤbrigen Theils dieſes Abſchnitts, und
des ganzen naͤchſtfolgenden:
Jhr Grosvater wollte, daß man zur Ehre
ihrer Geſchicklichkeit in der Viehzucht, und der
Reinlichkeit, mit welcher ſie alle damit ver-
bundnen Geſchaͤfte verſahe, ſein Gut, das ſonſt
unter dem Namen des Hayns bekannt war,
die Hollaͤnderei nennen ſollte. Sie hatte ei-
nen leichten, bequemen, und artigen Anzug
verfertigen laſſen, den ſie anlegte, ſo oft ſie
ſich mit dieſen Arbeiten beſchaͤftigte. Und man
wußte von ihr, daß ſie in derſelben Stunde,
da ſie das zierlichſte und netteſte Milchmaͤdgen
abgegeben hatte, wenn ſie ſich umkleiden ſollte,
als die feinſte Fraͤulein erſcheinen konnte, wel-
che jemals einer Verſammlung Reiz und An-
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Jhr Grosvater, Vater, Mutter, Oncles,
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[Richardson, Samuel]: Clarissa. Bd. 8. Göttingen, 1753, S. 282. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/richardson_clarissa08_1753/290>, abgerufen am 22.02.2025.
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