Lehren und Warnungen ertheilet. Dem ungeachtet ist er entschlossen, alle seine Bemühungen dahin anzuwenden, wie er ihn versichert, daß sie bei ihm selber kräf- tig werden mögen, und würde sich mehr als glücklich schätzen, wenn er in den Stand käme, in seiner Person ein Bei- spiel zu geben, das einen Mann wieder auf den rechten Weg bringen könnte, der ihm von seiner ersten Bekanntschaft an je- derzeit so werth gewesen; und der fähig wäre, so richtig und so gründlich zu den- ken, ob er sich gleich so wenig darnach besserte, und durch seine Erkenntniß sei- ne Verdammniß nur vergrösserte.
Th. VII. S. 747. L. 11. nach den Wor- ten: Rache nachgehen sollte.
Um so viel mehr, da er wegen einer Abwe- senheit von sechs Jahren (ohngeachtet die sehr vortheilhafte Erzählung, die man ihm von ihr mit Recht gemacht, und das, was ihre frühe Jugend von Kindheit an versprach, seine Hochachtung gegen sie noch vergrössert) ihre vortreflichen Eigenschaften bis jetzt nicht halb kennen lernen konnte. - - Bis jetzt! - - O daß wir eine so bewundernswürdige Person verloh- ren, auf ewig verlohren haben!
Allein ich will mich selbst u. s. w.
Th. VII. S. 754. L. 17. nach den Wor- ten: so viel bei ihr, als lies statt des
übri-
Lehren und Warnungen ertheilet. Dem ungeachtet iſt er entſchloſſen, alle ſeine Bemuͤhungen dahin anzuwenden, wie er ihn verſichert, daß ſie bei ihm ſelber kraͤf- tig werden moͤgen, und wuͤrde ſich mehr als gluͤcklich ſchaͤtzen, wenn er in den Stand kaͤme, in ſeiner Perſon ein Bei- ſpiel zu geben, das einen Mann wieder auf den rechten Weg bringen koͤnnte, der ihm von ſeiner erſten Bekanntſchaft an je- derzeit ſo werth geweſen; und der faͤhig waͤre, ſo richtig und ſo gruͤndlich zu den- ken, ob er ſich gleich ſo wenig darnach beſſerte, und durch ſeine Erkenntniß ſei- ne Verdammniß nur vergroͤſſerte.
Th. VII. S. 747. L. 11. nach den Wor- ten: Rache nachgehen ſollte.
Um ſo viel mehr, da er wegen einer Abwe- ſenheit von ſechs Jahren (ohngeachtet die ſehr vortheilhafte Erzaͤhlung, die man ihm von ihr mit Recht gemacht, und das, was ihre fruͤhe Jugend von Kindheit an verſprach, ſeine Hochachtung gegen ſie noch vergroͤſſert) ihre vortreflichen Eigenſchaften bis jetzt nicht halb kennen lernen konnte. ‒ ‒ Bis jetzt! ‒ ‒ O daß wir eine ſo bewundernswuͤrdige Perſon verloh- ren, auf ewig verlohren haben!
Allein ich will mich ſelbſt u. ſ. w.
Th. VII. S. 754. L. 17. nach den Wor- ten: ſo viel bei ihr, als lies ſtatt des
uͤbri-
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Lehren und Warnungen ertheilet. Dem
ungeachtet iſt er entſchloſſen, alle ſeine
Bemuͤhungen dahin anzuwenden, wie er
ihn verſichert, daß ſie bei ihm ſelber kraͤf-
tig werden moͤgen, und wuͤrde ſich mehr
als gluͤcklich ſchaͤtzen, wenn er in den
Stand kaͤme, in ſeiner Perſon ein Bei-
ſpiel zu geben, das einen Mann wieder
auf den rechten Weg bringen koͤnnte, der
ihm von ſeiner erſten Bekanntſchaft an je-
derzeit ſo werth geweſen; und der faͤhig
waͤre, ſo richtig und ſo gruͤndlich zu den-
ken, ob er ſich gleich ſo wenig darnach
beſſerte, und durch ſeine Erkenntniß ſei-
ne Verdammniß nur vergroͤſſerte.
Th. VII. S. 747. L. 11. nach den Wor-
ten: Rache nachgehen ſollte.
Um ſo viel mehr, da er wegen einer Abwe-
ſenheit von ſechs Jahren (ohngeachtet die ſehr
vortheilhafte Erzaͤhlung, die man ihm von
ihr mit Recht gemacht, und das, was ihre
fruͤhe Jugend von Kindheit an verſprach, ſeine
Hochachtung gegen ſie noch vergroͤſſert) ihre
vortreflichen Eigenſchaften bis jetzt nicht halb
kennen lernen konnte. ‒ ‒ Bis jetzt! ‒ ‒ O daß
wir eine ſo bewundernswuͤrdige Perſon verloh-
ren, auf ewig verlohren haben!
Allein ich will mich ſelbſt u. ſ. w.
Th. VII. S. 754. L. 17. nach den Wor-
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[Richardson, Samuel]: Clarissa. Bd. 8. Göttingen, 1753, S. 270. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/richardson_clarissa08_1753/278>, abgerufen am 22.02.2025.
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