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[Richardson, Samuel]: Clarissa. Bd. 8. Göttingen, 1753.

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Achtens, daß, nach den Worten des
Mantuanus, ihre Aeltern und Oncles
sie doch die ganze Zeit hätten lieben müssen,
da sie erzürnt auf sie gewesen wären.

Aequa tamen semper mens est, & amica
voluntas,
Sit licet in natos facies austera parentum.

Neuntens, daß das Uebel, so sie ausge-
standen, (durch den guten Gebrauch, der davon
zu machen stünde) zu ihrem ewigen Wol
ausschlagen könnte. Denn

Cum furit atque ferit, Deus olim parce-
re quaerit.

Zehentens, daß sie geschickt seyn wird, al-
len jungen Fräulein von ihrer Bekannt-
schaft, feine (sehr feine) Lehren
zu ge-
ben, über die Eitelkeit von dem Glück er-
hoben
zu werden, und über die Unbestän-
digkeit,
daß man in Unglück versenket
werden kann: Sintemal keiner so hoch stehet,
der nicht erniedriget werden könnte, und kei-
ner so niedrig ist, der nöthig hätte, zu ver-
zweifeln.
Zu welchem Ende Ausonius den
Rath giebt:

Dum fortuna iuuat, caueto tolli,
Dum fortuna tonat, caueto mergi.

Jch werde ihr sagen, daß Lucan Recht
hat, wenn er das Unglück das Element
der Geduld
nennet

- - Gaudet patientia duris.

und daß

For-


Achtens, daß, nach den Worten des
Mantuanus, ihre Aeltern und Oncles
ſie doch die ganze Zeit haͤtten lieben muͤſſen,
da ſie erzuͤrnt auf ſie geweſen waͤren.

Aequa tamen ſemper mens eſt, & amica
voluntas,
Sit licet in natos facies auſtera parentum.

Neuntens, daß das Uebel, ſo ſie ausge-
ſtanden, (durch den guten Gebrauch, der davon
zu machen ſtuͤnde) zu ihrem ewigen Wol
ausſchlagen koͤnnte. Denn

Cum furit atque ferit, Deus olim parce-
re quaerit.

Zehentens, daß ſie geſchickt ſeyn wird, al-
len jungen Fraͤulein von ihrer Bekannt-
ſchaft, feine (ſehr feine) Lehren
zu ge-
ben, uͤber die Eitelkeit von dem Gluͤck er-
hoben
zu werden, und uͤber die Unbeſtaͤn-
digkeit,
daß man in Ungluͤck verſenket
werden kann: Sintemal keiner ſo hoch ſtehet,
der nicht erniedriget werden koͤnnte, und kei-
ner ſo niedrig iſt, der noͤthig haͤtte, zu ver-
zweifeln.
Zu welchem Ende Auſonius den
Rath giebt:

Dum fortuna iuuat, caueto tolli,
Dum fortuna tonat, caueto mergi.

Jch werde ihr ſagen, daß Lucan Recht
hat, wenn er das Ungluͤck das Element
der Geduld
nennet

‒ ‒ Gaudet patientia duris.

und daß

For-
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[258/0266] Achtens, daß, nach den Worten des Mantuanus, ihre Aeltern und Oncles ſie doch die ganze Zeit haͤtten lieben muͤſſen, da ſie erzuͤrnt auf ſie geweſen waͤren. Aequa tamen ſemper mens eſt, & amica voluntas, Sit licet in natos facies auſtera parentum. Neuntens, daß das Uebel, ſo ſie ausge- ſtanden, (durch den guten Gebrauch, der davon zu machen ſtuͤnde) zu ihrem ewigen Wol ausſchlagen koͤnnte. Denn Cum furit atque ferit, Deus olim parce- re quaerit. Zehentens, daß ſie geſchickt ſeyn wird, al- len jungen Fraͤulein von ihrer Bekannt- ſchaft, feine (ſehr feine) Lehren zu ge- ben, uͤber die Eitelkeit von dem Gluͤck er- hoben zu werden, und uͤber die Unbeſtaͤn- digkeit, daß man in Ungluͤck verſenket werden kann: Sintemal keiner ſo hoch ſtehet, der nicht erniedriget werden koͤnnte, und kei- ner ſo niedrig iſt, der noͤthig haͤtte, zu ver- zweifeln. Zu welchem Ende Auſonius den Rath giebt: Dum fortuna iuuat, caueto tolli, Dum fortuna tonat, caueto mergi. Jch werde ihr ſagen, daß Lucan Recht hat, wenn er das Ungluͤck das Element der Geduld nennet ‒ ‒ Gaudet patientia duris. und daß For-

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Zitationshilfe: [Richardson, Samuel]: Clarissa. Bd. 8. Göttingen, 1753, S. 258. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/richardson_clarissa08_1753/266>, abgerufen am 25.11.2024.