[Richardson, Samuel]: Clarissa. Bd. 8. Göttingen, 1753.wandten wieder bekommen hat, um so viel grösser seyn werden, je tiefer ihr Schmerz war; Gaudia, quae multo parta labore, placent. Viertens, daß sie, da sie sich doch würk- Leniter, ex merito quidquid patiare, Fünftens, daß die Tugend durch Ge- Haec virtus vidua est, quam non patien- Sechstens, daß, nach den Worten des Grata superueniet, quae non sperabitur, Siebentens, daß sie jetzt würklich auf dem Felix, qui patitur, quae numerare potest. Ach- Zusätze zur Cl. R
wandten wieder bekommen hat, um ſo viel groͤſſer ſeyn werden, je tiefer ihr Schmerz war; Gaudia, quae multo parta labore, placent. Viertens, daß ſie, da ſie ſich doch wuͤrk- Leniter, ex merito quidquid patiare, Fuͤnftens, daß die Tugend durch Ge- Haec virtus vidua eſt, quam non patien- Sechſtens, daß, nach den Worten des Grata ſuperueniet, quae non ſperabitur, Siebentens, daß ſie jetzt wuͤrklich auf dem Felix, qui patitur, quae numerare poteſt. Ach- Zuſaͤtze zur Cl. R
<TEI> <text> <body> <div n="1"> <div n="2"> <p><pb facs="#f0265" n="257"/><milestone rendition="#hr" unit="section"/><lb/> wandten wieder bekommen hat, um ſo viel<lb/> groͤſſer ſeyn werden, je tiefer ihr <hi rendition="#fr">Schmerz</hi><lb/> war;</p><lb/> <cit> <quote> <hi rendition="#aq">Gaudia, quae multo parta labore, placent.</hi> </quote> </cit><lb/> <p><hi rendition="#fr">Viertens,</hi> daß ſie, da ſie ſich doch <hi rendition="#fr">wuͤrk-<lb/> lich</hi> eines <hi rendition="#fr">großen Verſehens</hi> ſchuldig ge-<lb/> macht hat, die <hi rendition="#fr">Verweiſe</hi> und den <hi rendition="#fr">Zorn</hi> mit<lb/><hi rendition="#fr">Geduld</hi> ertragen muͤßte, womit man ihr be-<lb/> gegnet waͤre.</p><lb/> <cit> <quote> <hi rendition="#aq">Leniter, ex merito quidquid patiare,<lb/><hi rendition="#et">ferundum eſt.</hi></hi> </quote> </cit><lb/> <p><hi rendition="#fr">Fuͤnftens,</hi> daß die <hi rendition="#fr">Tugend</hi> durch <hi rendition="#fr">Ge-<lb/> duld</hi> beſieget werden muͤſſe, wie <hi rendition="#fr">Prudenz</hi><lb/> ſaget:</p><lb/> <cit> <quote> <hi rendition="#aq">Haec virtus vidua eſt, quam non patien-<lb/><hi rendition="#et">tia firmat.</hi></hi> </quote> </cit><lb/> <p><hi rendition="#fr">Sechſtens,</hi> daß, nach den Worten des<lb/><hi rendition="#fr">Horaz,</hi> ſie <hi rendition="#fr">beßre Zeiten erwarten</hi> muͤßte,<lb/> als ſie vor kurzen noch zu hoffen Urſache gehabt<lb/> haͤtte.</p><lb/> <cit> <quote> <hi rendition="#aq">Grata ſuperueniet, quae non ſperabitur,<lb/><hi rendition="#et">hora.</hi></hi> </quote> </cit><lb/> <p><hi rendition="#fr">Siebentens,</hi> daß ſie jetzt wuͤrklich auf dem<lb/> Wege iſt, gluͤcklich zu werden, ſintemal ſie, nach<lb/> der Meinung des <hi rendition="#fr">Ovids,</hi> alle <hi rendition="#fr">ihre Leiden<lb/> zaͤhlen kann:</hi></p><lb/> <cit> <quote><hi rendition="#aq">Felix, qui patitur, quae numerare poteſt.</hi><lb/> Und in dieſen troſtreichen Zeilen heißt es:<lb/><hi rendition="#aq">Eſtque ſerena dies poſt longos gratior<lb/><hi rendition="#et">imbres,</hi><lb/> Et poſt triſte malum gratior ipſa ſalus.</hi></quote> </cit><lb/> <fw place="bottom" type="sig"><hi rendition="#fr">Zuſaͤtze zur Cl.</hi> R</fw> <fw place="bottom" type="catch"> <hi rendition="#fr">Ach-</hi> </fw><lb/> </div> </div> </body> </text> </TEI> [257/0265]
wandten wieder bekommen hat, um ſo viel
groͤſſer ſeyn werden, je tiefer ihr Schmerz
war;
Gaudia, quae multo parta labore, placent.
Viertens, daß ſie, da ſie ſich doch wuͤrk-
lich eines großen Verſehens ſchuldig ge-
macht hat, die Verweiſe und den Zorn mit
Geduld ertragen muͤßte, womit man ihr be-
gegnet waͤre.
Leniter, ex merito quidquid patiare,
ferundum eſt.
Fuͤnftens, daß die Tugend durch Ge-
duld beſieget werden muͤſſe, wie Prudenz
ſaget:
Haec virtus vidua eſt, quam non patien-
tia firmat.
Sechſtens, daß, nach den Worten des
Horaz, ſie beßre Zeiten erwarten muͤßte,
als ſie vor kurzen noch zu hoffen Urſache gehabt
haͤtte.
Grata ſuperueniet, quae non ſperabitur,
hora.
Siebentens, daß ſie jetzt wuͤrklich auf dem
Wege iſt, gluͤcklich zu werden, ſintemal ſie, nach
der Meinung des Ovids, alle ihre Leiden
zaͤhlen kann:
Felix, qui patitur, quae numerare poteſt.
Und in dieſen troſtreichen Zeilen heißt es:
Eſtque ſerena dies poſt longos gratior
imbres,
Et poſt triſte malum gratior ipſa ſalus.
Ach-
Zuſaͤtze zur Cl. R
Suche im WerkInformationen zum Werk
Download dieses Werks
XML (TEI P5) ·
HTML ·
Text Metadaten zum WerkTEI-Header · CMDI · Dublin Core Ansichten dieser Seite
Voyant Tools ?Language Resource Switchboard?FeedbackSie haben einen Fehler gefunden? Dann können Sie diesen über unsere Qualitätssicherungsplattform DTAQ melden. Kommentar zur DTA-AusgabeDieses Werk wurde gemäß den DTA-Transkriptionsrichtlinien im Double-Keying-Verfahren von Nicht-Muttersprachlern erfasst und in XML/TEI P5 nach DTA-Basisformat kodiert.
|
Insbesondere im Hinblick auf die §§ 86a StGB und 130 StGB wird festgestellt, dass die auf diesen Seiten abgebildeten Inhalte weder in irgendeiner Form propagandistischen Zwecken dienen, oder Werbung für verbotene Organisationen oder Vereinigungen darstellen, oder nationalsozialistische Verbrechen leugnen oder verharmlosen, noch zum Zwecke der Herabwürdigung der Menschenwürde gezeigt werden. Die auf diesen Seiten abgebildeten Inhalte (in Wort und Bild) dienen im Sinne des § 86 StGB Abs. 3 ausschließlich historischen, sozial- oder kulturwissenschaftlichen Forschungszwecken. Ihre Veröffentlichung erfolgt in der Absicht, Wissen zur Anregung der intellektuellen Selbstständigkeit und Verantwortungsbereitschaft des Staatsbürgers zu vermitteln und damit der Förderung seiner Mündigkeit zu dienen.
2007–2024 Deutsches Textarchiv, Berlin-Brandenburgische Akademie der Wissenschaften.
Kontakt: redaktion(at)deutschestextarchiv.de. |