Th. IV. S. 212. L. 13. nach den Worten: Jst das zu geniessen.
Solche Leute, als ich, das wären eben die Herren, welche die Mädgen von Na- tur nicht haßten. - - Das ist so wahr, wie das Evangelium, Bruder! Endlich ist die Warheit heraus. Habe ichs dir nicht allezeit gesagt? Süsse Geschöpfe und wahre Christen sind diese jungen Mädgen! Sie lieben ihre Feinde. Aber in ihren Herzen sind sie alle Bösewichter. Gleich und gleich gesellet sich gern, das ist die Sache. Wäre ich nicht von der Warheit dieser Anmerkung des kleinen Brumbarts gewiß, so würde ich mir die Mü- he gegeben haben, wo nicht ein guter Mann, doch wenigstens mehr ein Heuchler zu seyn, als ich nöthig fand.
Heute erhielt sie wieder u. s. w.
Th. IV. S. 224. L. 6. nach den Wor- ten: Fleck darauf habe, lies statt des nächsten Abschnitts:
Denken Sie nicht, mein Kind, daß ich Ur- sache habe, erzürnt auf ihn zu seyn, wenn ich meine Umstände betrachte? Bin ich nicht gleich- sam gezwungen, mit ihm zu zanken, wenig- stens, so oft ich ihn sehe? Keine Sprödigkeit, keine Künste, keine Tyrannei ist in meinem Herzen, oder in meinem Betragen gegen ihn, das weiß ich. Keine angenommene Verzöge- rung, ich strebe nur nach dem Wolstande. Es
ist
Th. IV. S. 212. L. 13. nach den Worten: Jſt das zu genieſſen.
Solche Leute, als ich, das waͤren eben die Herren, welche die Maͤdgen von Na- tur nicht haßten. ‒ ‒ Das iſt ſo wahr, wie das Evangelium, Bruder! Endlich iſt die Warheit heraus. Habe ichs dir nicht allezeit geſagt? Suͤſſe Geſchoͤpfe und wahre Chriſten ſind dieſe jungen Maͤdgen! Sie lieben ihre Feinde. Aber in ihren Herzen ſind ſie alle Boͤſewichter. Gleich und gleich geſellet ſich gern, das iſt die Sache. Waͤre ich nicht von der Warheit dieſer Anmerkung des kleinen Brumbarts gewiß, ſo wuͤrde ich mir die Muͤ- he gegeben haben, wo nicht ein guter Mann, doch wenigſtens mehr ein Heuchler zu ſeyn, als ich noͤthig fand.
Heute erhielt ſie wieder u. ſ. w.
Th. IV. S. 224. L. 6. nach den Wor- ten: Fleck darauf habe, lies ſtatt des naͤchſten Abſchnitts:
Denken Sie nicht, mein Kind, daß ich Ur- ſache habe, erzuͤrnt auf ihn zu ſeyn, wenn ich meine Umſtaͤnde betrachte? Bin ich nicht gleich- ſam gezwungen, mit ihm zu zanken, wenig- ſtens, ſo oft ich ihn ſehe? Keine Sproͤdigkeit, keine Kuͤnſte, keine Tyrannei iſt in meinem Herzen, oder in meinem Betragen gegen ihn, das weiß ich. Keine angenommene Verzoͤge- rung, ich ſtrebe nur nach dem Wolſtande. Es
iſt
<TEI><text><body><divn="1"><pbfacs="#f0168"n="160"/><milestonerendition="#hr"unit="section"/><lb/><divn="2"><head>Th. <hirendition="#aq">IV.</hi> S. 212. L. 13. nach den Worten:<lb/><hirendition="#fr">Jſt das zu genieſſen.</hi></head><lb/><p><hirendition="#fr">Solche Leute, als ich, das waͤren eben<lb/>
die Herren, welche die Maͤdgen von Na-<lb/>
tur nicht haßten.</hi>‒‒ Das iſt ſo wahr, wie<lb/>
das <hirendition="#fr">Evangelium,</hi> Bruder! Endlich iſt die<lb/>
Warheit heraus. Habe ichs dir nicht allezeit<lb/>
geſagt? Suͤſſe Geſchoͤpfe und wahre Chriſten<lb/>ſind dieſe jungen Maͤdgen! Sie lieben ihre<lb/>
Feinde. Aber in ihren Herzen ſind ſie alle<lb/>
Boͤſewichter. Gleich und gleich geſellet ſich<lb/>
gern, <hirendition="#fr">das</hi> iſt die Sache. Waͤre ich nicht von<lb/>
der Warheit dieſer Anmerkung des kleinen<lb/>
Brumbarts gewiß, ſo wuͤrde ich mir die Muͤ-<lb/>
he gegeben haben, wo nicht ein guter Mann,<lb/>
doch wenigſtens mehr ein Heuchler zu ſeyn, als<lb/>
ich noͤthig fand.</p><lb/><p>Heute erhielt ſie wieder u. ſ. w.</p></div><lb/><divn="2"><head>Th. <hirendition="#aq">IV.</hi> S. 224. L. 6. nach den Wor-<lb/>
ten: <hirendition="#fr">Fleck darauf habe,</hi> lies ſtatt<lb/>
des naͤchſten Abſchnitts:</head><lb/><p>Denken Sie nicht, mein Kind, daß ich Ur-<lb/>ſache habe, erzuͤrnt auf ihn zu ſeyn, wenn ich<lb/>
meine Umſtaͤnde betrachte? Bin ich nicht gleich-<lb/>ſam gezwungen, mit ihm zu zanken, wenig-<lb/>ſtens, ſo oft ich ihn ſehe? Keine Sproͤdigkeit,<lb/>
keine Kuͤnſte, keine Tyrannei iſt in meinem<lb/>
Herzen, oder in meinem Betragen gegen ihn,<lb/>
das weiß ich. Keine angenommene Verzoͤge-<lb/>
rung, ich ſtrebe nur nach dem Wolſtande. Es<lb/><fwplace="bottom"type="catch">iſt</fw><lb/></p></div></div></body></text></TEI>
[160/0168]
Th. IV. S. 212. L. 13. nach den Worten:
Jſt das zu genieſſen.
Solche Leute, als ich, das waͤren eben
die Herren, welche die Maͤdgen von Na-
tur nicht haßten. ‒ ‒ Das iſt ſo wahr, wie
das Evangelium, Bruder! Endlich iſt die
Warheit heraus. Habe ichs dir nicht allezeit
geſagt? Suͤſſe Geſchoͤpfe und wahre Chriſten
ſind dieſe jungen Maͤdgen! Sie lieben ihre
Feinde. Aber in ihren Herzen ſind ſie alle
Boͤſewichter. Gleich und gleich geſellet ſich
gern, das iſt die Sache. Waͤre ich nicht von
der Warheit dieſer Anmerkung des kleinen
Brumbarts gewiß, ſo wuͤrde ich mir die Muͤ-
he gegeben haben, wo nicht ein guter Mann,
doch wenigſtens mehr ein Heuchler zu ſeyn, als
ich noͤthig fand.
Heute erhielt ſie wieder u. ſ. w.
Th. IV. S. 224. L. 6. nach den Wor-
ten: Fleck darauf habe, lies ſtatt
des naͤchſten Abſchnitts:
Denken Sie nicht, mein Kind, daß ich Ur-
ſache habe, erzuͤrnt auf ihn zu ſeyn, wenn ich
meine Umſtaͤnde betrachte? Bin ich nicht gleich-
ſam gezwungen, mit ihm zu zanken, wenig-
ſtens, ſo oft ich ihn ſehe? Keine Sproͤdigkeit,
keine Kuͤnſte, keine Tyrannei iſt in meinem
Herzen, oder in meinem Betragen gegen ihn,
das weiß ich. Keine angenommene Verzoͤge-
rung, ich ſtrebe nur nach dem Wolſtande. Es
iſt
Informationen zur CAB-Ansicht
Diese Ansicht bietet Ihnen die Darstellung des Textes in normalisierter Orthographie.
Diese Textvariante wird vollautomatisch erstellt und kann aufgrund dessen auch Fehler enthalten.
Alle veränderten Wortformen sind grau hinterlegt. Als fremdsprachliches Material erkannte
Textteile sind ausgegraut dargestellt.
[Richardson, Samuel]: Clarissa. Bd. 8. Göttingen, 1753, S. 160. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/richardson_clarissa08_1753/168>, abgerufen am 22.02.2025.
Alle Inhalte dieser Seite unterstehen, soweit nicht anders gekennzeichnet, einer
Creative-Commons-Lizenz.
Die Rechte an den angezeigten Bilddigitalisaten, soweit nicht anders gekennzeichnet, liegen bei den besitzenden Bibliotheken.
Weitere Informationen finden Sie in den DTA-Nutzungsbedingungen.
Insbesondere im Hinblick auf die §§ 86a StGB und 130 StGB wird festgestellt, dass die auf
diesen Seiten abgebildeten Inhalte weder in irgendeiner Form propagandistischen Zwecken
dienen, oder Werbung für verbotene Organisationen oder Vereinigungen darstellen, oder
nationalsozialistische Verbrechen leugnen oder verharmlosen, noch zum Zwecke der
Herabwürdigung der Menschenwürde gezeigt werden.
Die auf diesen Seiten abgebildeten Inhalte (in Wort und Bild) dienen im Sinne des
§ 86 StGB Abs. 3 ausschließlich historischen, sozial- oder kulturwissenschaftlichen
Forschungszwecken. Ihre Veröffentlichung erfolgt in der Absicht, Wissen zur Anregung
der intellektuellen Selbstständigkeit und Verantwortungsbereitschaft des Staatsbürgers zu
vermitteln und damit der Förderung seiner Mündigkeit zu dienen.
2007–2025 Deutsches Textarchiv, Berlin-Brandenburgische Akademie der Wissenschaften
(Kontakt).
Zitierempfehlung: Deutsches Textarchiv. Grundlage für ein Referenzkorpus der neuhochdeutschen Sprache. Herausgegeben von der Berlin-Brandenburgischen Akademie der Wissenschaften, Berlin 2025. URL: https://www.deutschestextarchiv.de/.