[Richardson, Samuel]: Clarissa. Bd. 8. Göttingen, 1753.daß ich kein höflicher Mann bin!) den seine eigne Zärtlichkeit verräth, und der zu weibli- chen Thränen nicht gewöhnt ist, überwunden seyn würde? Jch werde bei dieser Gelegenheit eine Unentschlossenheit annehmen, damit sie mich nicht ganz verabscheuet; - - damit in mei- ner Abwesenheit ihre Betrachtungen über die- sen Auftrit sie an einige meiner Schönheiten erinnern mögen, die ich dabei gezeiget habe. Eine ehrerbietige, ehrfurchtsvolle, demüthige Unentschlossenheit, die beredter seyn wird, als alle Worte sie auszudrücken vermögen! Sprich nur aus, mein Schaz, nur ganz aus! Wer eine freie Lebensart u. s. w. Th. IV. S. 108. L. 11. nach den Worten: Unvollkommenheit herrschet. Das Ende von allem, was ich geschrieben Sie gedenken das letztere zu thun, werden Dies sind eben die Herren, die wir Mädgen Gesicht K 2
daß ich kein hoͤflicher Mann bin!) den ſeine eigne Zaͤrtlichkeit verraͤth, und der zu weibli- chen Thraͤnen nicht gewoͤhnt iſt, uͤberwunden ſeyn wuͤrde? Jch werde bei dieſer Gelegenheit eine Unentſchloſſenheit annehmen, damit ſie mich nicht ganz verabſcheuet; ‒ ‒ damit in mei- ner Abweſenheit ihre Betrachtungen uͤber die- ſen Auftrit ſie an einige meiner Schoͤnheiten erinnern moͤgen, die ich dabei gezeiget habe. Eine ehrerbietige, ehrfurchtsvolle, demuͤthige Unentſchloſſenheit, die beredter ſeyn wird, als alle Worte ſie auszudruͤcken vermoͤgen! Sprich nur aus, mein Schaz, nur ganz aus! Wer eine freie Lebensart u. ſ. w. Th. IV. S. 108. L. 11. nach den Worten: Unvollkommenheit herrſchet. Das Ende von allem, was ich geſchrieben Sie gedenken das letztere zu thun, werden Dies ſind eben die Herren, die wir Maͤdgen Geſicht K 2
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daß ich kein hoͤflicher Mann bin!) den ſeine
eigne Zaͤrtlichkeit verraͤth, und der zu weibli-
chen Thraͤnen nicht gewoͤhnt iſt, uͤberwunden
ſeyn wuͤrde? Jch werde bei dieſer Gelegenheit
eine Unentſchloſſenheit annehmen, damit ſie
mich nicht ganz verabſcheuet; ‒ ‒ damit in mei-
ner Abweſenheit ihre Betrachtungen uͤber die-
ſen Auftrit ſie an einige meiner Schoͤnheiten
erinnern moͤgen, die ich dabei gezeiget habe.
Eine ehrerbietige, ehrfurchtsvolle, demuͤthige
Unentſchloſſenheit, die beredter ſeyn wird, als
alle Worte ſie auszudruͤcken vermoͤgen! Sprich
nur aus, mein Schaz, nur ganz aus!
Wer eine freie Lebensart u. ſ. w.
Th. IV. S. 108. L. 11. nach den Worten:
Unvollkommenheit herrſchet.
Das Ende von allem, was ich geſchrieben
habe, iſt dies: Entweder heirathen Sie, mein
Kind, oder entfernen Sie ſich von ihnen allen,
und von ihm auch.
Sie gedenken das letztere zu thun, werden
Sie ſagen, ſo bald Sie eine Gelegenheit finden,
Dieſe hoffe ich Jhnen, wie ich ſchon oben zu
verſtehen gegeben, bald genug zu verſchaffen;
und dann werden Sie mit ſich ſelbſt zu kaͤm-
pfen haben.
Dies ſind eben die Herren, die wir Maͤdgen
von Natur nicht haſſen. Wir wiſſen nie, was
in unſrer Macht ſtehet, zu thun, oder nicht.
Wenn ein Haupt-Vorwurf, den wir lange im
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