Den Tag darauf, gnädige Fräulein, wenn es morgen nicht seyn soll.
Hätte er mir Zeit gegeben, zu antworten, ich hätte nicht ja sagen können. Das werden Sie doch einsehen? - - Allein er fuhr in demsel- ben Odem fort: oder den darauf folgenden Tag? - - Wobei er meine beiden Hände ergrif, und mich so starr ansahe, daß ich halb verwirrt wur- de. - - Würden Sie wol so viel Geduld mit ihm gehabt haben, mein Kind?
Nein Herr Lovelace u. s. w.
Th. IV. S. 98. L. 6. nach den Worten: Dank schuldig wäre.
Jst es nicht klar, mein Kind, daß er wil- lens ist, mich zu quälen, und herum zu führen? Der aufgeblasene, und zugleich der niederträch- tige, thörigte Mensch! - - Doch sie sagen, ich darf mich gar an keinen Kleinigkeiten mehr stos- sen. O warum giebt er sich Mühe, ein Herz zur Verstellung zu bringen, das einzig und al- lein, und zwar zu meinem und seinem Besten, wünschet, den gehörigen Wolstand zu beobachten!
Um nicht unbescheiden u. s. w.
Th. IV. S. 100. L. 13. zu den Worten: Meinung ausbitte, setze folgende Note:
Wir können nicht umhin, hiebei anzumerken, daß die Fräulein, selbst von einigen ihres Ge-
schlechts,
Jch ſchwieg.
Den Tag darauf, gnaͤdige Fraͤulein, wenn es morgen nicht ſeyn ſoll.
Haͤtte er mir Zeit gegeben, zu antworten, ich haͤtte nicht ja ſagen koͤnnen. Das werden Sie doch einſehen? ‒ ‒ Allein er fuhr in demſel- ben Odem fort: oder den darauf folgenden Tag? ‒ ‒ Wobei er meine beiden Haͤnde ergrif, und mich ſo ſtarr anſahe, daß ich halb verwirrt wur- de. ‒ ‒ Wuͤrden Sie wol ſo viel Geduld mit ihm gehabt haben, mein Kind?
Nein Herr Lovelace u. ſ. w.
Th. IV. S. 98. L. 6. nach den Worten: Dank ſchuldig waͤre.
Jſt es nicht klar, mein Kind, daß er wil- lens iſt, mich zu quaͤlen, und herum zu fuͤhren? Der aufgeblaſene, und zugleich der niedertraͤch- tige, thoͤrigte Menſch! ‒ ‒ Doch ſie ſagen, ich darf mich gar an keinen Kleinigkeiten mehr ſtoſ- ſen. O warum giebt er ſich Muͤhe, ein Herz zur Verſtellung zu bringen, das einzig und al- lein, und zwar zu meinem und ſeinem Beſten, wuͤnſchet, den gehoͤrigen Wolſtand zu beobachten!
Um nicht unbeſcheiden u. ſ. w.
Th. IV. S. 100. L. 13. zu den Worten: Meinung ausbitte, ſetze folgende Note:
Wir koͤnnen nicht umhin, hiebei anzumerken, daß die Fraͤulein, ſelbſt von einigen ihres Ge-
ſchlechts,
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Jch ſchwieg.
Den Tag darauf, gnaͤdige Fraͤulein, wenn
es morgen nicht ſeyn ſoll.
Haͤtte er mir Zeit gegeben, zu antworten,
ich haͤtte nicht ja ſagen koͤnnen. Das werden
Sie doch einſehen? ‒ ‒ Allein er fuhr in demſel-
ben Odem fort: oder den darauf folgenden Tag?
‒ ‒ Wobei er meine beiden Haͤnde ergrif, und
mich ſo ſtarr anſahe, daß ich halb verwirrt wur-
de. ‒ ‒ Wuͤrden Sie wol ſo viel Geduld mit
ihm gehabt haben, mein Kind?
Nein Herr Lovelace u. ſ. w.
Th. IV. S. 98. L. 6. nach den Worten:
Dank ſchuldig waͤre.
Jſt es nicht klar, mein Kind, daß er wil-
lens iſt, mich zu quaͤlen, und herum zu fuͤhren?
Der aufgeblaſene, und zugleich der niedertraͤch-
tige, thoͤrigte Menſch! ‒ ‒ Doch ſie ſagen, ich
darf mich gar an keinen Kleinigkeiten mehr ſtoſ-
ſen. O warum giebt er ſich Muͤhe, ein Herz
zur Verſtellung zu bringen, das einzig und al-
lein, und zwar zu meinem und ſeinem Beſten,
wuͤnſchet, den gehoͤrigen Wolſtand zu beobachten!
Um nicht unbeſcheiden u. ſ. w.
Th. IV. S. 100. L. 13. zu den Worten:
Meinung ausbitte, ſetze folgende
Note:
Wir koͤnnen nicht umhin, hiebei anzumerken,
daß die Fraͤulein, ſelbſt von einigen ihres Ge-
ſchlechts,
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[Richardson, Samuel]: Clarissa. Bd. 8. Göttingen, 1753, S. 143. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/richardson_clarissa08_1753/151>, abgerufen am 16.02.2025.
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