[Richardson, Samuel]: Clarissa. Bd. 8. Göttingen, 1753.du nicht Ursache, das zu glauben? Warum thust du denn so albern, ehrlicher Joseph? Doch das kommt daher, weil du ehrlich Der Junker Harlowe mag mir für Ehren- Sage nur, was du willst, und schreibe mir Nunmehro, Joseph, da ich mir alle die- Eure
du nicht Urſache, das zu glauben? Warum thuſt du denn ſo albern, ehrlicher Joſeph? Doch das kommt daher, weil du ehrlich Der Junker Harlowe mag mir fuͤr Ehren- Sage nur, was du willſt, und ſchreibe mir Nunmehro, Joſeph, da ich mir alle die- Eure
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du nicht Urſache, das zu glauben? Warum
thuſt du denn ſo albern, ehrlicher Joſeph?
Doch das kommt daher, weil du ehrlich
biſt, und ſo vergebe ichs dir. Wer meine
goͤttliche Clariſſa liebet, der liebet mich auch.
Der Junker Harlowe mag mir fuͤr Ehren-
Titul geben, welche er will. Seiner Schwe-
ſter wegen will ichs ertragen. Sei nur fuͤr
mich nicht bange. Jhre Gunſt wird mir das
reichlich erſetzen. Sein eignes niedertraͤchtiges
boshaftes Herz wird ihm das Blut zu aller
Zeit zu Kopfe treiben. Und wenn das ge-
ſchiehet, glaubſt du, daß ich mir daruͤber ein
Gewiſſen machen werde? ‒ ‒ Und wenn ich
mir kein Gewiſſen daruͤber mache, warum willſt
du es denn thun? Ach! Joſeph! Joſeph!
Was fuͤr ein wunderlicher beſchwerlicher Gaſt
iſt dein Gewiſſen! Solch ein Gewiſſen, das ei-
nen ehrlichen Menſchen beunruhiget, wenn er
aus der beſten Abſicht handelt, das iſt
Schwachheit, und kein Gewiſſen.
Sage nur, was du willſt, und ſchreibe mir
alles, was du weißt und hoͤreſt. Jch will mit
allen Leuten Geduld haben. Warum ſollte ich
auch nicht, da es mir ſo ſehr, als dir, an Her-
zen liegt, Ungluͤck zu verhuͤten?
Nunmehro, Joſeph, da ich mir alle die-
ſe Muͤhe gegeben habe, dein Gewiſſen zu be-
ruhigen, deine Zweifel zu beantworten, und
alle deine Furcht zu verbannen, will ich auf
einen neuen Punkt kommen.
Eure
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