Wir Franz von Gottes Gnaden Erwählter Römi- scher Kayser, zu allen Zeiten Mehrer des Reichs, in Germanien und zu Jernsalem König, Herzog zu Lothringen und Bar, Großherzog zu Toseana, Fürst zu Charleville, Marggraf zu Nomeny, Graf zu Falken- stein etc. etc. Bekennen öffentlich mit diesem Brief, und thun kund allermänniglich, was maßen Uns Unser und des Reichs Lieber Getreuer Abraham Vandenboeck, Universitäts-Buchhändler in Göttingen, in Unterthä- nigkeit vorgestellet, daß er die ganze Uebersetzung aus dem Englischen in das Deutsche des aus verschiedenen Theilen bestehenden Werks, Clarissa, die Geschichte ei- nes vornehmen Frauenzimmers genannt, in Octavo zum Druck zu befördern in Willens habe. Nachdeme aber Derselbe so wohl auf die Uebersetzung als den sau- bern Abdruck sothanen Werks große Unkosten anwen- den müsse, und nicht unzeitig befürchte, es dürften ge- winnsüchtige Leute erstbesagtes Buch zu seinem nicht geringen Schaden und Verlust nachdrucken; als bit- tet er allerunterthänigst, Wir gnädigst geruheten, Jhm, seinen Erben und Nachkommen über gedachtes Werk ein Kayserliches Druckprivilegium auf zehen Jahr zu ertheilen. Wann nun Wir solch des Sup- plicantens demüthigste Bitte mildest angesehen; als haben Wir ihm Vandenhoeck, seinen Erben und Nach- kommen die Gnad gethan und Freyheit gegeben. Thun solches auch hiemit wissentlich in Kraft dieses Briefs also und dergestalten, daß gedachter Abraham Van- denhoeck, seine Erben und Nachkommen oberwehntes Werk in offenen Druck auflegen, ausgehen, hin und wieder ausgeben, feil haben und verkauffen mögen, auch ihnen solches niemand ohne ihren Consens, Wis- sen oder Willen innerhalb zehen Jahren, von dato die- ses Kayserlichen Privilegii anzurechnen, im heiligen römischen Reich noch unter diesem, nach anderen Ti- tel, noch ganz, nach Extractweiß, weder in größerem, noch kleinerem Form nachdrucken und verkauffen solle; und gebieten darauf allen und jeden Unseren und des heil. Reichs Unterthanen und Getreuen; insonderheit
allen
Wir Franz von Gottes Gnaden Erwaͤhlter Roͤmi- ſcher Kayſer, zu allen Zeiten Mehrer des Reichs, in Germanien und zu Jernſalem Koͤnig, Herzog zu Lothringen und Bar, Großherzog zu Toſeana, Fuͤrſt zu Charleville, Marggraf zu Nomeny, Graf zu Falken- ſtein ꝛc. ꝛc. Bekennen oͤffentlich mit dieſem Brief, und thun kund allermaͤnniglich, was maßen Uns Unſer und des Reichs Lieber Getreuer Abraham Vandenboeck, Univerſitaͤts-Buchhaͤndler in Goͤttingen, in Unterthaͤ- nigkeit vorgeſtellet, daß er die ganze Ueberſetzung aus dem Engliſchen in das Deutſche des aus verſchiedenen Theilen beſtehenden Werks, Clariſſa, die Geſchichte ei- nes vornehmen Frauenzimmers genannt, in Octavo zum Druck zu befoͤrdern in Willens habe. Nachdeme aber Derſelbe ſo wohl auf die Ueberſetzung als den ſau- bern Abdruck ſothanen Werks große Unkoſten anwen- den muͤſſe, und nicht unzeitig befuͤrchte, es duͤrften ge- winnſuͤchtige Leute erſtbeſagtes Buch zu ſeinem nicht geringen Schaden und Verluſt nachdrucken; als bit- tet er allerunterthaͤnigſt, Wir gnaͤdigſt geruheten, Jhm, ſeinen Erben und Nachkommen uͤber gedachtes Werk ein Kayſerliches Druckprivilegium auf zehen Jahr zu ertheilen. Wann nun Wir ſolch des Sup- plicantens demuͤthigſte Bitte mildeſt angeſehen; als haben Wir ihm Vandenhoeck, ſeinen Erben und Nach- kommen die Gnad gethan und Freyheit gegeben. Thun ſolches auch hiemit wiſſentlich in Kraft dieſes Briefs alſo und dergeſtalten, daß gedachter Abraham Van- denhoeck, ſeine Erben und Nachkommen oberwehntes Werk in offenen Druck auflegen, ausgehen, hin und wieder ausgeben, feil haben und verkauffen moͤgen, auch ihnen ſolches niemand ohne ihren Conſens, Wiſ- ſen oder Willen innerhalb zehen Jahren, von dato die- ſes Kayſerlichen Privilegii anzurechnen, im heiligen roͤmiſchen Reich noch unter dieſem, nach anderen Ti- tel, noch ganz, nach Extractweiß, weder in groͤßerem, noch kleinerem Form nachdrucken und verkauffen ſolle; und gebieten darauf allen und jeden Unſeren und des heil. Reichs Unterthanen und Getreuen; inſonderheit
allen
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[0915]
Wir Franz von Gottes Gnaden Erwaͤhlter Roͤmi-
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in Germanien und zu Jernſalem Koͤnig, Herzog zu
Lothringen und Bar, Großherzog zu Toſeana, Fuͤrſt zu
Charleville, Marggraf zu Nomeny, Graf zu Falken-
ſtein ꝛc. ꝛc. Bekennen oͤffentlich mit dieſem Brief, und
thun kund allermaͤnniglich, was maßen Uns Unſer und
des Reichs Lieber Getreuer Abraham Vandenboeck,
Univerſitaͤts-Buchhaͤndler in Goͤttingen, in Unterthaͤ-
nigkeit vorgeſtellet, daß er die ganze Ueberſetzung aus
dem Engliſchen in das Deutſche des aus verſchiedenen
Theilen beſtehenden Werks, Clariſſa, die Geſchichte ei-
nes vornehmen Frauenzimmers genannt, in Octavo
zum Druck zu befoͤrdern in Willens habe. Nachdeme
aber Derſelbe ſo wohl auf die Ueberſetzung als den ſau-
bern Abdruck ſothanen Werks große Unkoſten anwen-
den muͤſſe, und nicht unzeitig befuͤrchte, es duͤrften ge-
winnſuͤchtige Leute erſtbeſagtes Buch zu ſeinem nicht
geringen Schaden und Verluſt nachdrucken; als bit-
tet er allerunterthaͤnigſt, Wir gnaͤdigſt geruheten,
Jhm, ſeinen Erben und Nachkommen uͤber gedachtes
Werk ein Kayſerliches Druckprivilegium auf zehen
Jahr zu ertheilen. Wann nun Wir ſolch des Sup-
plicantens demuͤthigſte Bitte mildeſt angeſehen; als
haben Wir ihm Vandenhoeck, ſeinen Erben und Nach-
kommen die Gnad gethan und Freyheit gegeben. Thun
ſolches auch hiemit wiſſentlich in Kraft dieſes Briefs
alſo und dergeſtalten, daß gedachter Abraham Van-
denhoeck, ſeine Erben und Nachkommen oberwehntes
Werk in offenen Druck auflegen, ausgehen, hin und
wieder ausgeben, feil haben und verkauffen moͤgen,
auch ihnen ſolches niemand ohne ihren Conſens, Wiſ-
ſen oder Willen innerhalb zehen Jahren, von dato die-
ſes Kayſerlichen Privilegii anzurechnen, im heiligen
roͤmiſchen Reich noch unter dieſem, nach anderen Ti-
tel, noch ganz, nach Extractweiß, weder in groͤßerem,
noch kleinerem Form nachdrucken und verkauffen ſolle;
und gebieten darauf allen und jeden Unſeren und des
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[Richardson, Samuel]: Clarissa. Bd. 7. Göttingen, 1751, S. . In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/richardson_clarissa07_1751/915>, abgerufen am 22.12.2024.
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