lassen. Die Sache aber ist, wie ihr wisset, kein gemeiner Fall.
Kurz; ich bin eben so sehr überzeugt, daß ich Unrecht gethan habe, als er es seyn kann: und bedaure es auch eben so sehr. Allein ich will mir von keinem Menschen in der Welt drohen lassen: wenn ich mir auch noch so sehr bewußt bin, daß ich Tadel verdient habe.
Lebe wohl, Belford! Gehe aufrichtig mit mir um. Kein Bemänteln: so werth dir ist
Dein Lovelace.
Der hundert und zwölfte Brief von Herrn Belford an Hrn. Robert Lovelace.
London, den 26ten Octob.
Jch kann nicht glauben, mein lieber Lovelace, daß der Obrist Morden euch in den rauhen Ausdrückungen, welche der schändliche, heuchleri- sche und unwissende Joseph Lehmann gemeldet hat, gedrohet habe, noch daß er euch zu folgen willens sey. Es sind die Worte von Leuten, die zu des Kerls Classe gehören; und nicht von einem Cavallier: nicht vom Obrist Morden; das weiß ich gewiß. Jhr werdet bemerken, daß Joseph
nicht
laſſen. Die Sache aber iſt, wie ihr wiſſet, kein gemeiner Fall.
Kurz; ich bin eben ſo ſehr uͤberzeugt, daß ich Unrecht gethan habe, als er es ſeyn kann: und bedaure es auch eben ſo ſehr. Allein ich will mir von keinem Menſchen in der Welt drohen laſſen: wenn ich mir auch noch ſo ſehr bewußt bin, daß ich Tadel verdient habe.
Lebe wohl, Belford! Gehe aufrichtig mit mir um. Kein Bemaͤnteln: ſo werth dir iſt
Dein Lovelace.
Der hundert und zwoͤlfte Brief von Herrn Belford an Hrn. Robert Lovelace.
London, den 26ten Octob.
Jch kann nicht glauben, mein lieber Lovelace, daß der Obriſt Morden euch in den rauhen Ausdruͤckungen, welche der ſchaͤndliche, heuchleri- ſche und unwiſſende Joſeph Lehmann gemeldet hat, gedrohet habe, noch daß er euch zu folgen willens ſey. Es ſind die Worte von Leuten, die zu des Kerls Claſſe gehoͤren; und nicht von einem Cavallier: nicht vom Obriſt Morden; das weiß ich gewiß. Jhr werdet bemerken, daß Joſeph
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laſſen. Die Sache aber iſt, wie ihr wiſſet, kein
gemeiner Fall.
Kurz; ich bin eben ſo ſehr uͤberzeugt, daß ich
Unrecht gethan habe, als er es ſeyn kann: und
bedaure es auch eben ſo ſehr. Allein ich will mir
von keinem Menſchen in der Welt drohen laſſen:
wenn ich mir auch noch ſo ſehr bewußt bin, daß
ich Tadel verdient habe.
Lebe wohl, Belford! Gehe aufrichtig mit mir
um. Kein Bemaͤnteln: ſo werth dir iſt
Dein
Lovelace.
Der hundert und zwoͤlfte Brief
von
Herrn Belford an Hrn. Robert Lovelace.
London, den 26ten Octob.
Jch kann nicht glauben, mein lieber Lovelace,
daß der Obriſt Morden euch in den rauhen
Ausdruͤckungen, welche der ſchaͤndliche, heuchleri-
ſche und unwiſſende Joſeph Lehmann gemeldet
hat, gedrohet habe, noch daß er euch zu folgen
willens ſey. Es ſind die Worte von Leuten, die
zu des Kerls Claſſe gehoͤren; und nicht von einem
Cavallier: nicht vom Obriſt Morden; das weiß
ich gewiß. Jhr werdet bemerken, daß Joſeph
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[Richardson, Samuel]: Clarissa. Bd. 7. Göttingen, 1751, S. 840. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/richardson_clarissa07_1751/846>, abgerufen am 23.11.2024.
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