"machen. Du bist itzo so wohl, als ich, in der "Trauer. Wo aber deine lächerliche Gesinnung "dich wieder zu deiner buntscheckichten Tracht ver- "leitet: so will ich dich, wenn ich wiederkomme, "nach meinem Sinne und nach deiner natürlichen "Gestalt einrichten. - - Du sollst für meine See- "le, und ich will für deinen Leib der Lehrmeister "seyn: du sollst sehen, was für einen wackern "Kerl ich aus dir machen will.
"Was mich betrifft: so will und kann ich "niemals heyrathen. - - Daß ich mir nicht ei- "nige wenige Freyheiten nehmen und nicht einige "von meinen vorigen Streichen wieder hervorsu- "chen wollte, will ich nicht versprechen - - Ein- "gewurzelte Gewohnheiten lassen sich nicht so leicht "ablegen - - Aber es soll nur so geschehen, daß "ich mich davon zugleich entwöhne. So wird "meine Rückkunst und meine Besserung mit "einander zugleich erfolgen.
"Und was fehlt dir nun, du sorgenvoller Affe?" Jch liebe ihn, mein Lord.
"Lebe wohl! - - Noch einmal lebe wohl!" - - Hiemit umfaßte er mich - - "Und wenn "du glaubest, daß du dir selbst dein Theil dort "ausgemachet hast" - - hiebey schlug er die Augen in die Höhe - - "so laß auch ein Wort "für deinen Lovelace mit einfließen.
Jndem wir wieder zu der Gesellschaft kamen: empfahl er mir, oft zu schreiben, und versprach, mir bald von sich Nachricht zu geben, auch an Jhre Gnaden und an seine ganze Familie zu
schrei-
„machen. Du biſt itzo ſo wohl, als ich, in der „Trauer. Wo aber deine laͤcherliche Geſinnung „dich wieder zu deiner buntſcheckichten Tracht ver- „leitet: ſo will ich dich, wenn ich wiederkomme, „nach meinem Sinne und nach deiner natuͤrlichen „Geſtalt einrichten. ‒ ‒ Du ſollſt fuͤr meine See- „le, und ich will fuͤr deinen Leib der Lehrmeiſter „ſeyn: du ſollſt ſehen, was fuͤr einen wackern „Kerl ich aus dir machen will.
„Was mich betrifft: ſo will und kann ich „niemals heyrathen. ‒ ‒ Daß ich mir nicht ei- „nige wenige Freyheiten nehmen und nicht einige „von meinen vorigen Streichen wieder hervorſu- „chen wollte, will ich nicht verſprechen ‒ ‒ Ein- „gewurzelte Gewohnheiten laſſen ſich nicht ſo leicht „ablegen ‒ ‒ Aber es ſoll nur ſo geſchehen, daß „ich mich davon zugleich entwoͤhne. So wird „meine Ruͤckkunſt und meine Beſſerung mit „einander zugleich erfolgen.
„Und was fehlt dir nun, du ſorgenvoller Affe?“ Jch liebe ihn, mein Lord.
„Lebe wohl! ‒ ‒ Noch einmal lebe wohl!“ ‒ ‒ Hiemit umfaßte er mich ‒ ‒ „Und wenn „du glaubeſt, daß du dir ſelbſt dein Theil dort „ausgemachet haſt“ ‒ ‒ hiebey ſchlug er die Augen in die Hoͤhe ‒ ‒ „ſo laß auch ein Wort „fuͤr deinen Lovelace mit einfließen.
Jndem wir wieder zu der Geſellſchaft kamen: empfahl er mir, oft zu ſchreiben, und verſprach, mir bald von ſich Nachricht zu geben, auch an Jhre Gnaden und an ſeine ganze Familie zu
ſchrei-
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„machen. Du biſt itzo ſo wohl, als ich, in der
„Trauer. Wo aber deine laͤcherliche Geſinnung
„dich wieder zu deiner buntſcheckichten Tracht ver-
„leitet: ſo will ich dich, wenn ich wiederkomme,
„nach meinem Sinne und nach deiner natuͤrlichen
„Geſtalt einrichten. ‒ ‒ Du ſollſt fuͤr meine See-
„le, und ich will fuͤr deinen Leib der Lehrmeiſter
„ſeyn: du ſollſt ſehen, was fuͤr einen wackern
„Kerl ich aus dir machen will.
„Was mich betrifft: ſo will und kann ich
„niemals heyrathen. ‒ ‒ Daß ich mir nicht ei-
„nige wenige Freyheiten nehmen und nicht einige
„von meinen vorigen Streichen wieder hervorſu-
„chen wollte, will ich nicht verſprechen ‒ ‒ Ein-
„gewurzelte Gewohnheiten laſſen ſich nicht ſo leicht
„ablegen ‒ ‒ Aber es ſoll nur ſo geſchehen, daß
„ich mich davon zugleich entwoͤhne. So wird
„meine Ruͤckkunſt und meine Beſſerung mit
„einander zugleich erfolgen.
„Und was fehlt dir nun, du ſorgenvoller Affe?“
Jch liebe ihn, mein Lord.
„Lebe wohl! ‒ ‒ Noch einmal lebe wohl!“
‒ ‒ Hiemit umfaßte er mich ‒ ‒ „Und wenn
„du glaubeſt, daß du dir ſelbſt dein Theil dort
„ausgemachet haſt“ ‒ ‒ hiebey ſchlug er die
Augen in die Hoͤhe ‒ ‒ „ſo laß auch ein Wort
„fuͤr deinen Lovelace mit einfließen.
Jndem wir wieder zu der Geſellſchaft kamen:
empfahl er mir, oft zu ſchreiben, und verſprach,
mir bald von ſich Nachricht zu geben, auch an
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[Richardson, Samuel]: Clarissa. Bd. 7. Göttingen, 1751, S. 795. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/richardson_clarissa07_1751/801>, abgerufen am 27.11.2024.
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