"mer, das eine Zierde ihres Geschlechts und der "menschlichen Natur war, so umgehen konnte, "als er gethan hat, von mir wohl gesprochen "hätte.
"Jch danke Jhnen, inzwischen, mein Herr, "setzt er hinzu, für die Achtung, welche Sie in "diesem Stücke gegen mich beweisen: gleichwie "auch für Jhre ganze Zuschrift, die mir eine so "erwünschte Probe von derjenigen Freundschaft "giebt, deren Sie mich damals, als ich zuletzt in "London war, zu versichern mir die Ehre erzeig- "ten, und die ich eben so aufrichtig annehme, als "zu unterhalten und zu vermehren wünsche.
Die Fräulein Howe bedankt sich in ihrem Schreiben vom 20ten für die Briefe, und Pa- piere und Vermächtnisse, die ihr mit des Herrn Belfords Briefe an Herrn Hickmann zugeschickt waren, und versichert ihn "daß dasjenige, was er "ihr mittheilet, nicht anders gebraucht werden soll, "als wie er es genehm halten wird.
Er hatte das Herzeleid der harloweischen Fa- milie mit Bezeugung einiges Mitleidens berüh- ret - - "Leute von mitleidiger Gemüthsart, "schreibt sie darauf, mögen Mitleiden mit ihnen "haben. Jch bin nicht von diesen. Sie, glau- "be ich, haben auch Mitleiden mit dem höllischen "Kerl: da ich ihm unterdessen nur seine Raserey "beneide; weil sie ihn der Gewissensangst berau- "bet, die ihn, wie ich hoffe, nach seiner Genesung "niemals verlassen wird. Bisweilen, mein Herr, "erlauben Sie es mir zu sagen, hasse ich Jhr
"ganzes
„mer, das eine Zierde ihres Geſchlechts und der „menſchlichen Natur war, ſo umgehen konnte, „als er gethan hat, von mir wohl geſprochen „haͤtte.
„Jch danke Jhnen, inzwiſchen, mein Herr, „ſetzt er hinzu, fuͤr die Achtung, welche Sie in „dieſem Stuͤcke gegen mich beweiſen: gleichwie „auch fuͤr Jhre ganze Zuſchrift, die mir eine ſo „erwuͤnſchte Probe von derjenigen Freundſchaft „giebt, deren Sie mich damals, als ich zuletzt in „London war, zu verſichern mir die Ehre erzeig- „ten, und die ich eben ſo aufrichtig annehme, als „zu unterhalten und zu vermehren wuͤnſche.
Die Fraͤulein Howe bedankt ſich in ihrem Schreiben vom 20ten fuͤr die Briefe, und Pa- piere und Vermaͤchtniſſe, die ihr mit des Herrn Belfords Briefe an Herrn Hickmann zugeſchickt waren, und verſichert ihn „daß dasjenige, was er „ihr mittheilet, nicht anders gebraucht werden ſoll, „als wie er es genehm halten wird.
Er hatte das Herzeleid der harloweiſchen Fa- milie mit Bezeugung einiges Mitleidens beruͤh- ret ‒ ‒ „Leute von mitleidiger Gemuͤthsart, „ſchreibt ſie darauf, moͤgen Mitleiden mit ihnen „haben. Jch bin nicht von dieſen. Sie, glau- „be ich, haben auch Mitleiden mit dem hoͤlliſchen „Kerl: da ich ihm unterdeſſen nur ſeine Raſerey „beneide; weil ſie ihn der Gewiſſensangſt berau- „bet, die ihn, wie ich hoffe, nach ſeiner Geneſung „niemals verlaſſen wird. Bisweilen, mein Herr, „erlauben Sie es mir zu ſagen, haſſe ich Jhr
„ganzes
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„mer, das eine Zierde ihres Geſchlechts und der
„menſchlichen Natur war, ſo umgehen konnte,
„als er gethan hat, von mir wohl geſprochen
„haͤtte.
„Jch danke Jhnen, inzwiſchen, mein Herr,
„ſetzt er hinzu, fuͤr die Achtung, welche Sie in
„dieſem Stuͤcke gegen mich beweiſen: gleichwie
„auch fuͤr Jhre ganze Zuſchrift, die mir eine ſo
„erwuͤnſchte Probe von derjenigen Freundſchaft
„giebt, deren Sie mich damals, als ich zuletzt in
„London war, zu verſichern mir die Ehre erzeig-
„ten, und die ich eben ſo aufrichtig annehme, als
„zu unterhalten und zu vermehren wuͤnſche.
Die Fraͤulein Howe bedankt ſich in ihrem
Schreiben vom 20ten fuͤr die Briefe, und Pa-
piere und Vermaͤchtniſſe, die ihr mit des Herrn
Belfords Briefe an Herrn Hickmann zugeſchickt
waren, und verſichert ihn „daß dasjenige, was er
„ihr mittheilet, nicht anders gebraucht werden ſoll,
„als wie er es genehm halten wird.
Er hatte das Herzeleid der harloweiſchen Fa-
milie mit Bezeugung einiges Mitleidens beruͤh-
ret ‒ ‒ „Leute von mitleidiger Gemuͤthsart,
„ſchreibt ſie darauf, moͤgen Mitleiden mit ihnen
„haben. Jch bin nicht von dieſen. Sie, glau-
„be ich, haben auch Mitleiden mit dem hoͤlliſchen
„Kerl: da ich ihm unterdeſſen nur ſeine Raſerey
„beneide; weil ſie ihn der Gewiſſensangſt berau-
„bet, die ihn, wie ich hoffe, nach ſeiner Geneſung
„niemals verlaſſen wird. Bisweilen, mein Herr,
„erlauben Sie es mir zu ſagen, haſſe ich Jhr
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[Richardson, Samuel]: Clarissa. Bd. 7. Göttingen, 1751, S. 668. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/richardson_clarissa07_1751/674>, abgerufen am 25.11.2024.
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