fern in demselben etwas zweifelhaft, oder wi- dersprechend, scheinen möchte; wie vielleicht seyn mag, da, außer meiner Unerfahrenheit in diesen Sachen, ich itzo sehr schwach und krank bin, und ein wenig zu lange gewartet habe, die letzte Hand anzulegen, in Hoffnung, von meinen geehrten Freunden die letzte Verge- bung zu erlangen; in welchem Falle ich die Gewogenheit mit gehörigem Eifer und Gehor- sam erkannt, und einige leere Stellen, die ich bis auf die letzte Zeit weiß gelassen (*), auf eine mir selbst weit angenehmere Art ausge- füllt haben würde, als ich nun zu thun im Stande gewesen bin: - - so verlange ich auf den Fall, wenn wirklich solche Mängel und Unvollkommenheiten vorhanden seyn sollten, daß mein Vetter Morden so gut seyn wolle, sie gemeinschaftlich mit dem Herrn Belford zu überlegen und mit dem, was ich ausdrücklicher geschrieben habe, zu vergleichen. Wo aber, nach diesem, noch ein Zweifel übrig bleibt: so bitte ich, daß sie die Güte haben wollen, sich zu der Fräulein Howe zu wenden, die mein ganzes Herz weiß. Jch verlange, daß als- denn ihrer aller Auslegung für gültig angenom- men werde, erkläre sie auch hiemit für gültig, wofern sie einmüthig gegeben wird, und ver- lange, daß sie in ihre Kraft gehe, als wenn ich es selbst so geschrieben und bestimmet hätte.
Und
(*) Man sehe den vorhergehenden XXXVten Brief.
fern in demſelben etwas zweifelhaft, oder wi- derſprechend, ſcheinen moͤchte; wie vielleicht ſeyn mag, da, außer meiner Unerfahrenheit in dieſen Sachen, ich itzo ſehr ſchwach und krank bin, und ein wenig zu lange gewartet habe, die letzte Hand anzulegen, in Hoffnung, von meinen geehrten Freunden die letzte Verge- bung zu erlangen; in welchem Falle ich die Gewogenheit mit gehoͤrigem Eifer und Gehor- ſam erkannt, und einige leere Stellen, die ich bis auf die letzte Zeit weiß gelaſſen (*), auf eine mir ſelbſt weit angenehmere Art ausge- fuͤllt haben wuͤrde, als ich nun zu thun im Stande geweſen bin: ‒ ‒ ſo verlange ich auf den Fall, wenn wirklich ſolche Maͤngel und Unvollkommenheiten vorhanden ſeyn ſollten, daß mein Vetter Morden ſo gut ſeyn wolle, ſie gemeinſchaftlich mit dem Herrn Belford zu uͤberlegen und mit dem, was ich ausdruͤcklicher geſchrieben habe, zu vergleichen. Wo aber, nach dieſem, noch ein Zweifel uͤbrig bleibt: ſo bitte ich, daß ſie die Guͤte haben wollen, ſich zu der Fraͤulein Howe zu wenden, die mein ganzes Herz weiß. Jch verlange, daß als- denn ihrer aller Auslegung fuͤr guͤltig angenom- men werde, erklaͤre ſie auch hiemit fuͤr guͤltig, wofern ſie einmuͤthig gegeben wird, und ver- lange, daß ſie in ihre Kraft gehe, als wenn ich es ſelbſt ſo geſchrieben und beſtimmet haͤtte.
Und
(*) Man ſehe den vorhergehenden XXXVten Brief.
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[653/0659]
fern in demſelben etwas zweifelhaft, oder wi-
derſprechend, ſcheinen moͤchte; wie vielleicht
ſeyn mag, da, außer meiner Unerfahrenheit in
dieſen Sachen, ich itzo ſehr ſchwach und krank
bin, und ein wenig zu lange gewartet habe,
die letzte Hand anzulegen, in Hoffnung, von
meinen geehrten Freunden die letzte Verge-
bung zu erlangen; in welchem Falle ich die
Gewogenheit mit gehoͤrigem Eifer und Gehor-
ſam erkannt, und einige leere Stellen, die ich
bis auf die letzte Zeit weiß gelaſſen (*), auf
eine mir ſelbſt weit angenehmere Art ausge-
fuͤllt haben wuͤrde, als ich nun zu thun im
Stande geweſen bin: ‒ ‒ ſo verlange ich auf
den Fall, wenn wirklich ſolche Maͤngel und
Unvollkommenheiten vorhanden ſeyn ſollten,
daß mein Vetter Morden ſo gut ſeyn wolle, ſie
gemeinſchaftlich mit dem Herrn Belford zu
uͤberlegen und mit dem, was ich ausdruͤcklicher
geſchrieben habe, zu vergleichen. Wo aber,
nach dieſem, noch ein Zweifel uͤbrig bleibt: ſo
bitte ich, daß ſie die Guͤte haben wollen, ſich
zu der Fraͤulein Howe zu wenden, die mein
ganzes Herz weiß. Jch verlange, daß als-
denn ihrer aller Auslegung fuͤr guͤltig angenom-
men werde, erklaͤre ſie auch hiemit fuͤr guͤltig,
wofern ſie einmuͤthig gegeben wird, und ver-
lange, daß ſie in ihre Kraft gehe, als wenn ich
es ſelbſt ſo geſchrieben und beſtimmet haͤtte.
Und
(*) Man ſehe den vorhergehenden XXXVten Brief.
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[Richardson, Samuel]: Clarissa. Bd. 7. Göttingen, 1751, S. 653. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/richardson_clarissa07_1751/659>, abgerufen am 22.11.2024.
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