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[Richardson, Samuel]: Clarissa. Bd. 7. Göttingen, 1751.

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laubt werde, wo sie Belieben dazu hat, mein
Buch zu geistlichen Betrachtungen, wie ich
es zu nennen pflegte, abzuschreiben: da es Aus-
züge aus den besten Büchern sind, welche ihr
zu gefallen schienen, ob sie gleich vornehmlich
auf meine eigne Umstände eingerichtet sind.
Das Buch selbst wird vielleicht meine liebe Fr.
Norton gern haben: weil es ganz mit meiner
eignen Hand geschrieben ist.

Jn der mittlern Schublade von meinem Schreib-
kasten zu Harlowe-Burg sind viele Briefe und
Abschriften von Briefen nach den Tagen, an
welchen sie abgelassen sind, zusammengelegt,
welche ich in dem Zeitlauf von einigen Jahren,
seitdem ich nur schreiben gelernet hatte, ge-
schrieben oder bekommen habe. Die Perso-
nen, von denen, und an die sie gekommen, sind
mein Großvater, mein Vater, und meine Mut-
ter, meine Onkels, mein Bruder und meine
Schwester, wenn wir bey einer oder der an-
dern Gelegenheit auf eine kurze Zeit von ein-
ander entfernt gewesen; mein seliger Onkel
Morden, mein Vetter Morden, Fr. Norton,
Fräulein Howe und andere von meinen Gespie-
linnen oder Freundinnen vor meiner Einspen-
rung in meines Vaters Hause; wie auch die
drey ehrwürdigen Männer, D. Blome, Herr
Arnold und Herr Tompkins, die nun bey Gott
sind, imgleichen der hochwürdige Herr D. Le-
win, deren Briefe ernsthafte Sachen betref-
fen. Da diese Briefe einen Briefwechsel aus-

machen,
S s 2



laubt werde, wo ſie Belieben dazu hat, mein
Buch zu geiſtlichen Betrachtungen, wie ich
es zu nennen pflegte, abzuſchreiben: da es Aus-
zuͤge aus den beſten Buͤchern ſind, welche ihr
zu gefallen ſchienen, ob ſie gleich vornehmlich
auf meine eigne Umſtaͤnde eingerichtet ſind.
Das Buch ſelbſt wird vielleicht meine liebe Fr.
Norton gern haben: weil es ganz mit meiner
eignen Hand geſchrieben iſt.

Jn der mittlern Schublade von meinem Schreib-
kaſten zu Harlowe-Burg ſind viele Briefe und
Abſchriften von Briefen nach den Tagen, an
welchen ſie abgelaſſen ſind, zuſammengelegt,
welche ich in dem Zeitlauf von einigen Jahren,
ſeitdem ich nur ſchreiben gelernet hatte, ge-
ſchrieben oder bekommen habe. Die Perſo-
nen, von denen, und an die ſie gekommen, ſind
mein Großvater, mein Vater, und meine Mut-
ter, meine Onkels, mein Bruder und meine
Schweſter, wenn wir bey einer oder der an-
dern Gelegenheit auf eine kurze Zeit von ein-
ander entfernt geweſen; mein ſeliger Onkel
Morden, mein Vetter Morden, Fr. Norton,
Fraͤulein Howe und andere von meinen Geſpie-
linnen oder Freundinnen vor meiner Einſpen-
rung in meines Vaters Hauſe; wie auch die
drey ehrwuͤrdigen Maͤnner, D. Blome, Herr
Arnold und Herr Tompkins, die nun bey Gott
ſind, imgleichen der hochwuͤrdige Herr D. Le-
win, deren Briefe ernſthafte Sachen betref-
fen. Da dieſe Briefe einen Briefwechſel aus-

machen,
S s 2
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[643/0649] laubt werde, wo ſie Belieben dazu hat, mein Buch zu geiſtlichen Betrachtungen, wie ich es zu nennen pflegte, abzuſchreiben: da es Aus- zuͤge aus den beſten Buͤchern ſind, welche ihr zu gefallen ſchienen, ob ſie gleich vornehmlich auf meine eigne Umſtaͤnde eingerichtet ſind. Das Buch ſelbſt wird vielleicht meine liebe Fr. Norton gern haben: weil es ganz mit meiner eignen Hand geſchrieben iſt. Jn der mittlern Schublade von meinem Schreib- kaſten zu Harlowe-Burg ſind viele Briefe und Abſchriften von Briefen nach den Tagen, an welchen ſie abgelaſſen ſind, zuſammengelegt, welche ich in dem Zeitlauf von einigen Jahren, ſeitdem ich nur ſchreiben gelernet hatte, ge- ſchrieben oder bekommen habe. Die Perſo- nen, von denen, und an die ſie gekommen, ſind mein Großvater, mein Vater, und meine Mut- ter, meine Onkels, mein Bruder und meine Schweſter, wenn wir bey einer oder der an- dern Gelegenheit auf eine kurze Zeit von ein- ander entfernt geweſen; mein ſeliger Onkel Morden, mein Vetter Morden, Fr. Norton, Fraͤulein Howe und andere von meinen Geſpie- linnen oder Freundinnen vor meiner Einſpen- rung in meines Vaters Hauſe; wie auch die drey ehrwuͤrdigen Maͤnner, D. Blome, Herr Arnold und Herr Tompkins, die nun bey Gott ſind, imgleichen der hochwuͤrdige Herr D. Le- win, deren Briefe ernſthafte Sachen betref- fen. Da dieſe Briefe einen Briefwechſel aus- machen, S s 2

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Zitationshilfe: [Richardson, Samuel]: Clarissa. Bd. 7. Göttingen, 1751, S. 643. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/richardson_clarissa07_1751/649>, abgerufen am 22.11.2024.