[Richardson, Samuel]: Clarissa. Bd. 7. Göttingen, 1751.und einige andere weitläuftigere Verwandten von dem Fuller - und Allinsonschen Namen, die sich selbst gebeten und ihre Achtung gegen das An- denken der lieben Verstorbenen zu bezeugen die Trauer angelegt hatten, waren dabey zugegen. Der Vater und die Mutter würden sich die- Die untröstliche Mutter sagte der Fr. Nor- Das ganze Leichenbegängniß ward mit gro- Ent- "ehrwürdige Trösterinn, meine Stütze so wohl in
"meinen trüben als in meinen heitern Tagen, daß "ich von denen Uebeln, die mir bevorgestanden, so "bald erlöset bin, und itzo, wenn Jhnen gegenwär- "tiges zu Händen kommt, wie ich das demüthige "Vertrauen habe, in der Barmherzigkeit eines gnä- "digen Gottes frohlocke, der mich durch die größten "Versuchungen in Sicherheit gebracht und allen mei- "nen Anfechtungen und Drangsalen ein so glückliches "Ende verliehen hat; der auch, wie ich demüthigst "vertraue, uns zu ihm selbst gefälliger Zeit, eine fröh- "liche Zusammenkunft in den Gegenden der ewigen "Glückseligkeit gönnen wird." und einige andere weitlaͤuftigere Verwandten von dem Fuller ‒ und Allinſonſchen Namen, die ſich ſelbſt gebeten und ihre Achtung gegen das An- denken der lieben Verſtorbenen zu bezeugen die Trauer angelegt hatten, waren dabey zugegen. Der Vater und die Mutter wuͤrden ſich die- Die untroͤſtliche Mutter ſagte der Fr. Nor- Das ganze Leichenbegaͤngniß ward mit gro- Ent- „ehrwuͤrdige Troͤſterinn, meine Stuͤtze ſo wohl in
„meinen truͤben als in meinen heitern Tagen, daß „ich von denen Uebeln, die mir bevorgeſtanden, ſo „bald erloͤſet bin, und itzo, wenn Jhnen gegenwaͤr- „tiges zu Haͤnden kommt, wie ich das demuͤthige „Vertrauen habe, in der Barmherzigkeit eines gnaͤ- „digen Gottes frohlocke, der mich durch die groͤßten „Verſuchungen in Sicherheit gebracht und allen mei- „nen Anfechtungen und Drangſalen ein ſo gluͤckliches „Ende verliehen hat; der auch, wie ich demuͤthigſt „vertraue, uns zu ihm ſelbſt gefaͤlliger Zeit, eine froͤh- „liche Zuſammenkunft in den Gegenden der ewigen „Gluͤckſeligkeit goͤnnen wird.“ <TEI> <text> <body> <div n="1"> <div n="2"> <p><pb facs="#f0611" n="605"/><milestone rendition="#hr" unit="section"/><lb/> und einige andere weitlaͤuftigere Verwandten von<lb/> dem Fuller ‒ und Allinſonſchen Namen, die ſich<lb/> ſelbſt gebeten und ihre Achtung gegen das An-<lb/> denken der lieben Verſtorbenen zu bezeugen die<lb/> Trauer angelegt hatten, waren dabey zugegen.</p><lb/> <p>Der Vater und die Mutter wuͤrden ſich die-<lb/> ſer letzten Ehrenbezeigung nicht entzogen haben:<lb/> wenn ſie im Stande geweſen waͤren dabey zu er-<lb/> ſcheinen. Allein ſie waren beyde ſehr unpaͤßlich<lb/> und ſind es auch noch.</p><lb/> <p>Die untroͤſtliche Mutter ſagte der Fr. Nor-<lb/> ton, daß die beyden Muͤtter des angenehmſten<lb/> Kindes in der Welt ſich bey dieſer Gelegenheit<lb/> nicht von einander trennen muͤßten. Sie bat ſie<lb/> daher, bey ihr zu bleiben.</p><lb/> <p>Das ganze Leichenbegaͤngniß ward mit gro-<lb/> ßer Anſtaͤndigkeit und Ordnung vollzogen. Die<lb/> <fw place="bottom" type="catch">Ent-</fw><lb/><note xml:id="a08" prev="#a07" place="foot" n="(**)">„ehrwuͤrdige Troͤſterinn, meine Stuͤtze ſo wohl in<lb/> „meinen truͤben als in meinen heitern Tagen, daß<lb/> „ich von denen Uebeln, die mir bevorgeſtanden, ſo<lb/> „bald erloͤſet bin, und <hi rendition="#fr">itzo,</hi> wenn Jhnen gegenwaͤr-<lb/> „tiges zu Haͤnden kommt, wie ich das demuͤthige<lb/> „Vertrauen habe, in der Barmherzigkeit eines gnaͤ-<lb/> „digen Gottes frohlocke, der mich durch die groͤßten<lb/> „Verſuchungen in Sicherheit gebracht und allen mei-<lb/> „nen Anfechtungen und Drangſalen ein ſo gluͤckliches<lb/> „Ende verliehen hat; der auch, wie ich demuͤthigſt<lb/> „vertraue, uns zu ihm ſelbſt gefaͤlliger Zeit, eine froͤh-<lb/> „liche Zuſammenkunft in den Gegenden der ewigen<lb/> „Gluͤckſeligkeit goͤnnen wird.“</note><lb/></p> </div> </div> </body> </text> </TEI> [605/0611]
und einige andere weitlaͤuftigere Verwandten von
dem Fuller ‒ und Allinſonſchen Namen, die ſich
ſelbſt gebeten und ihre Achtung gegen das An-
denken der lieben Verſtorbenen zu bezeugen die
Trauer angelegt hatten, waren dabey zugegen.
Der Vater und die Mutter wuͤrden ſich die-
ſer letzten Ehrenbezeigung nicht entzogen haben:
wenn ſie im Stande geweſen waͤren dabey zu er-
ſcheinen. Allein ſie waren beyde ſehr unpaͤßlich
und ſind es auch noch.
Die untroͤſtliche Mutter ſagte der Fr. Nor-
ton, daß die beyden Muͤtter des angenehmſten
Kindes in der Welt ſich bey dieſer Gelegenheit
nicht von einander trennen muͤßten. Sie bat ſie
daher, bey ihr zu bleiben.
Das ganze Leichenbegaͤngniß ward mit gro-
ßer Anſtaͤndigkeit und Ordnung vollzogen. Die
Ent-
(**)
(**) „ehrwuͤrdige Troͤſterinn, meine Stuͤtze ſo wohl in
„meinen truͤben als in meinen heitern Tagen, daß
„ich von denen Uebeln, die mir bevorgeſtanden, ſo
„bald erloͤſet bin, und itzo, wenn Jhnen gegenwaͤr-
„tiges zu Haͤnden kommt, wie ich das demuͤthige
„Vertrauen habe, in der Barmherzigkeit eines gnaͤ-
„digen Gottes frohlocke, der mich durch die groͤßten
„Verſuchungen in Sicherheit gebracht und allen mei-
„nen Anfechtungen und Drangſalen ein ſo gluͤckliches
„Ende verliehen hat; der auch, wie ich demuͤthigſt
„vertraue, uns zu ihm ſelbſt gefaͤlliger Zeit, eine froͤh-
„liche Zuſammenkunft in den Gegenden der ewigen
„Gluͤckſeligkeit goͤnnen wird.“
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