das Recht haben, von ihrem Willen die Deutung zu machen.
Nächst meinem Willen soll der ihrige beob- achtet werden: denn sie ist meine Frau; und soll es in alle Ewigkeit seyn. Jch will niemals eine andere haben.
Lebt wohl, Bruder. Jch mache mich bereit, bey Euch zu seyn. Jch beschwöre Euch, so lieb Euch mein, oder Eurer eignes Leben ist, seyd mir in keinem Stücke, das meine Clarissa Lovelacinn angeht, zuwider.
Meine Gemüthsart hat sich ganz umgekehret. Jch weiß nicht mehr, was lachen, oder lächeln, oder lustig seyn, ist. Jch bin zornig und unge- dultig geworden und will keine Widerrede leiden.
Jch schreibe dieses mit abgekürzten Zügen, damit niemand, außer Euch, wissen möge, was ich schreibe. Denn niemals ist wohl ein Mensch so mit unverschämten Leuten geplagt gewesen, als ich itzo bin.
R. Lovelace.
Auf einem abgesonderten Papiere, das in dem obigen eingeschlossen war.
Jch muß dir doch melden, auch noch mit abge- kürzten Zügen, daß ich eben itzo in einem schrecklichen Zustande bin. Mein ganzes Gehirn kochtet, wie ein Kessel über einem feurigen Ofen. Was, Teufel, heißt das bey mir! Jch wundere mich! Mir ist niemals in meinem Leben so selt- sam gewesen.
Jn
das Recht haben, von ihrem Willen die Deutung zu machen.
Naͤchſt meinem Willen ſoll der ihrige beob- achtet werden: denn ſie iſt meine Frau; und ſoll es in alle Ewigkeit ſeyn. Jch will niemals eine andere haben.
Lebt wohl, Bruder. Jch mache mich bereit, bey Euch zu ſeyn. Jch beſchwoͤre Euch, ſo lieb Euch mein, oder Eurer eignes Leben iſt, ſeyd mir in keinem Stuͤcke, das meine Clariſſa Lovelacinn angeht, zuwider.
Meine Gemuͤthsart hat ſich ganz umgekehret. Jch weiß nicht mehr, was lachen, oder laͤcheln, oder luſtig ſeyn, iſt. Jch bin zornig und unge- dultig geworden und will keine Widerrede leiden.
Jch ſchreibe dieſes mit abgekuͤrzten Zuͤgen, damit niemand, außer Euch, wiſſen moͤge, was ich ſchreibe. Denn niemals iſt wohl ein Menſch ſo mit unverſchaͤmten Leuten geplagt geweſen, als ich itzo bin.
R. Lovelace.
Auf einem abgeſonderten Papiere, das in dem obigen eingeſchloſſen war.
Jch muß dir doch melden, auch noch mit abge- kuͤrzten Zuͤgen, daß ich eben itzo in einem ſchrecklichen Zuſtande bin. Mein ganzes Gehirn kochtet, wie ein Keſſel uͤber einem feurigen Ofen. Was, Teufel, heißt das bey mir! Jch wundere mich! Mir iſt niemals in meinem Leben ſo ſelt- ſam geweſen.
Jn
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das Recht haben, von ihrem Willen die Deutung
zu machen.
Naͤchſt meinem Willen ſoll der ihrige beob-
achtet werden: denn ſie iſt meine Frau; und ſoll
es in alle Ewigkeit ſeyn. Jch will niemals eine
andere haben.
Lebt wohl, Bruder. Jch mache mich bereit,
bey Euch zu ſeyn. Jch beſchwoͤre Euch, ſo lieb
Euch mein, oder Eurer eignes Leben iſt, ſeyd mir
in keinem Stuͤcke, das meine Clariſſa Lovelacinn
angeht, zuwider.
Meine Gemuͤthsart hat ſich ganz umgekehret.
Jch weiß nicht mehr, was lachen, oder laͤcheln,
oder luſtig ſeyn, iſt. Jch bin zornig und unge-
dultig geworden und will keine Widerrede leiden.
Jch ſchreibe dieſes mit abgekuͤrzten Zuͤgen,
damit niemand, außer Euch, wiſſen moͤge, was
ich ſchreibe. Denn niemals iſt wohl ein Menſch
ſo mit unverſchaͤmten Leuten geplagt geweſen, als
ich itzo bin.
R. Lovelace.
Auf einem abgeſonderten Papiere, das in
dem obigen eingeſchloſſen war.
Jch muß dir doch melden, auch noch mit abge-
kuͤrzten Zuͤgen, daß ich eben itzo in einem
ſchrecklichen Zuſtande bin. Mein ganzes Gehirn
kochtet, wie ein Keſſel uͤber einem feurigen Ofen.
Was, Teufel, heißt das bey mir! Jch wundere
mich! Mir iſt niemals in meinem Leben ſo ſelt-
ſam geweſen.
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[Richardson, Samuel]: Clarissa. Bd. 7. Göttingen, 1751, S. 534. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/richardson_clarissa07_1751/540>, abgerufen am 22.12.2024.
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