ehrlicher Lord M. deiner gütig gesinnten Seele eine sanfte Ruhe.
Die Lady Sarah Sadleir und die Lady Eli- sabeth Lawrance werden auch sterben und mir gro- ße Vermächtnisse hinterlassen.
Fräulein Charlotte und ihre Schwester - - Wie wird es mit denen werden? - - O! die werden der Gewohnheit gemäß um ihren Onkel und ihre Tanten trauren - - Das ist recht.
Was den Obrist Morden betrifft, der auf einmal zum Fenster hereinfuhr, und rief: Stirb, Lovelace, und sey verdammt, wo du meiner Base das ihr zugefügte Unrecht nicht wieder gut ma- chen willst: so heißt das nur so viel, daß er mich herausgefordert haben würde, wenn ich nicht ge- neigt gewesen wäre, der Fräulein Gerechtigkeit widerfahren zu lassen.
Das einzige, was mir nicht gefällt, ist dieser Theil des Traums. Denn auch selbst in einem Traum wollte ich nicht gern das Ansehen haben, daß ich mich durch Drohungen zu irgend einem Entschlusse bewegen ließe, wenn eben der Ent- schluß mir gleich noch so wohl gefiele.
So viel von meinem prophetischen Traume.
Das liebe reizende Kind! Was wird es für eine Zusammenkunft zwischen ihr und ihren El- tern und Onkeln seyn? Was für Entzückungen, was für Vergnügen wird diese glückliche, diese lange gewünschte Aussöhnung ihrem gehorsamen Herzen mittheilen! Nun deucht mich in Wahr- heit, ich freue mich, daß sie gegen dieselben so ge-
horsam
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ehrlicher Lord M. deiner guͤtig geſinnten Seele eine ſanfte Ruhe.
Die Lady Sarah Sadleir und die Lady Eli- ſabeth Lawrance werden auch ſterben und mir gro- ße Vermaͤchtniſſe hinterlaſſen.
Fraͤulein Charlotte und ihre Schweſter ‒ ‒ Wie wird es mit denen werden? ‒ ‒ O! die werden der Gewohnheit gemaͤß um ihren Onkel und ihre Tanten trauren ‒ ‒ Das iſt recht.
Was den Obriſt Morden betrifft, der auf einmal zum Fenſter hereinfuhr, und rief: Stirb, Lovelace, und ſey verdammt, wo du meiner Baſe das ihr zugefuͤgte Unrecht nicht wieder gut ma- chen willſt: ſo heißt das nur ſo viel, daß er mich herausgefordert haben wuͤrde, wenn ich nicht ge- neigt geweſen waͤre, der Fraͤulein Gerechtigkeit widerfahren zu laſſen.
Das einzige, was mir nicht gefaͤllt, iſt dieſer Theil des Traums. Denn auch ſelbſt in einem Traum wollte ich nicht gern das Anſehen haben, daß ich mich durch Drohungen zu irgend einem Entſchluſſe bewegen ließe, wenn eben der Ent- ſchluß mir gleich noch ſo wohl gefiele.
So viel von meinem prophetiſchen Traume.
Das liebe reizende Kind! Was wird es fuͤr eine Zuſammenkunft zwiſchen ihr und ihren El- tern und Onkeln ſeyn? Was fuͤr Entzuͤckungen, was fuͤr Vergnuͤgen wird dieſe gluͤckliche, dieſe lange gewuͤnſchte Ausſoͤhnung ihrem gehorſamen Herzen mittheilen! Nun deucht mich in Wahr- heit, ich freue mich, daß ſie gegen dieſelben ſo ge-
horſam
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ehrlicher Lord M. deiner guͤtig geſinnten Seele
eine ſanfte Ruhe.
Die Lady Sarah Sadleir und die Lady Eli-
ſabeth Lawrance werden auch ſterben und mir gro-
ße Vermaͤchtniſſe hinterlaſſen.
Fraͤulein Charlotte und ihre Schweſter ‒ ‒
Wie wird es mit denen werden? ‒ ‒ O! die
werden der Gewohnheit gemaͤß um ihren Onkel
und ihre Tanten trauren ‒ ‒ Das iſt recht.
Was den Obriſt Morden betrifft, der auf
einmal zum Fenſter hereinfuhr, und rief: Stirb,
Lovelace, und ſey verdammt, wo du meiner Baſe
das ihr zugefuͤgte Unrecht nicht wieder gut ma-
chen willſt: ſo heißt das nur ſo viel, daß er mich
herausgefordert haben wuͤrde, wenn ich nicht ge-
neigt geweſen waͤre, der Fraͤulein Gerechtigkeit
widerfahren zu laſſen.
Das einzige, was mir nicht gefaͤllt, iſt dieſer
Theil des Traums. Denn auch ſelbſt in einem
Traum wollte ich nicht gern das Anſehen haben,
daß ich mich durch Drohungen zu irgend einem
Entſchluſſe bewegen ließe, wenn eben der Ent-
ſchluß mir gleich noch ſo wohl gefiele.
So viel von meinem prophetiſchen Traume.
Das liebe reizende Kind! Was wird es fuͤr
eine Zuſammenkunft zwiſchen ihr und ihren El-
tern und Onkeln ſeyn? Was fuͤr Entzuͤckungen,
was fuͤr Vergnuͤgen wird dieſe gluͤckliche, dieſe
lange gewuͤnſchte Ausſoͤhnung ihrem gehorſamen
Herzen mittheilen! Nun deucht mich in Wahr-
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[Richardson, Samuel]: Clarissa. Bd. 7. Göttingen, 1751, S. 39. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/richardson_clarissa07_1751/45>, abgerufen am 27.11.2024.
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