Anmelden (DTAQ) DWDS     dlexDB     CLARIN-D

[Richardson, Samuel]: Clarissa. Bd. 7. Göttingen, 1751.

Bild:
<< vorherige Seite


Lebe wohl, lieber Belford! - - Bestätige,
ich bitte dich, bestätige die Hoffnung, die sich itzo
mit herrschender Freude eines Herzens bemeistert
hat, das, nächst ihr,

Dein
ist.


Der funfzigste Brief
von
Herrn Belford an Hrn. Rob. Lovelace.

Euer Bedienter kam hier schon an, ehe ich auf-
gestanden war. Jch schickte ihn nach Smi-
thens Hause, daß er sich erkundigen sollte, wie sich
die Fräulein befände, und befahl ihm, bey mir an-
zufragen, wenn er zurückkäme. Es war mir ein
Vergnügen zu hören, daß sie ziemlich geruhet hat-
te, und so bald als ich ihn mit dem Briefe, den
ich gestern Abends geschrieben, abgefertigt, ging
ich hin, ihr aufzuwarten.

Jch fand sie aufgestanden und angekleidet: in
einem weißen Schlafrock von Atlaß. Allezeit
nett: jedoch nicht mehr so, wie ich sie vor einer
Woche gesehen; da in ihrem Gesichte eine heitere
Munterkeit herrschte.

Sie
C c 3


Lebe wohl, lieber Belford! ‒ ‒ Beſtaͤtige,
ich bitte dich, beſtaͤtige die Hoffnung, die ſich itzo
mit herrſchender Freude eines Herzens bemeiſtert
hat, das, naͤchſt ihr,

Dein
iſt.


Der funfzigſte Brief
von
Herrn Belford an Hrn. Rob. Lovelace.

Euer Bedienter kam hier ſchon an, ehe ich auf-
geſtanden war. Jch ſchickte ihn nach Smi-
thens Hauſe, daß er ſich erkundigen ſollte, wie ſich
die Fraͤulein befaͤnde, und befahl ihm, bey mir an-
zufragen, wenn er zuruͤckkaͤme. Es war mir ein
Vergnuͤgen zu hoͤren, daß ſie ziemlich geruhet hat-
te, und ſo bald als ich ihn mit dem Briefe, den
ich geſtern Abends geſchrieben, abgefertigt, ging
ich hin, ihr aufzuwarten.

Jch fand ſie aufgeſtanden und angekleidet: in
einem weißen Schlafrock von Atlaß. Allezeit
nett: jedoch nicht mehr ſo, wie ich ſie vor einer
Woche geſehen; da in ihrem Geſichte eine heitere
Munterkeit herrſchte.

Sie
C c 3
<TEI>
  <text>
    <body>
      <div n="1">
        <div n="2">
          <pb facs="#f0411" n="405"/>
          <milestone rendition="#hr" unit="section"/><lb/>
          <p>Lebe wohl, lieber Belford! &#x2012; &#x2012; Be&#x017F;ta&#x0364;tige,<lb/>
ich bitte dich, be&#x017F;ta&#x0364;tige die Hoffnung, die &#x017F;ich itzo<lb/>
mit herr&#x017F;chender Freude eines Herzens bemei&#x017F;tert<lb/>
hat, das, na&#x0364;ch&#x017F;t ihr,</p><lb/>
          <closer>
            <salute> <hi rendition="#et"><hi rendition="#fr"><hi rendition="#g">Dein</hi></hi><lb/>
i&#x017F;t.</hi> </salute>
          </closer>
        </div><lb/>
        <milestone rendition="#hr" unit="section"/><lb/>
        <div n="2">
          <head><hi rendition="#fr">Der funfzig&#x017F;te Brief</hi><lb/>
von<lb/><hi rendition="#fr">Herrn Belford an Hrn. Rob. Lovelace.</hi></head><lb/>
          <div n="3">
            <dateline> <hi rendition="#et">Mittwoch. Morgens, um achte,<lb/>
den 6ten Sept.</hi> </dateline><lb/>
            <p><hi rendition="#in">E</hi>uer Bedienter kam hier &#x017F;chon an, ehe ich auf-<lb/>
ge&#x017F;tanden war. Jch &#x017F;chickte ihn nach Smi-<lb/>
thens Hau&#x017F;e, daß er &#x017F;ich erkundigen &#x017F;ollte, wie &#x017F;ich<lb/>
die Fra&#x0364;ulein befa&#x0364;nde, und befahl ihm, bey mir an-<lb/>
zufragen, wenn er zuru&#x0364;ckka&#x0364;me. Es war mir ein<lb/>
Vergnu&#x0364;gen zu ho&#x0364;ren, daß &#x017F;ie ziemlich geruhet hat-<lb/>
te, und &#x017F;o bald als ich ihn mit dem Briefe, den<lb/>
ich ge&#x017F;tern Abends ge&#x017F;chrieben, abgefertigt, ging<lb/>
ich hin, ihr aufzuwarten.</p><lb/>
            <p>Jch fand &#x017F;ie aufge&#x017F;tanden und angekleidet: in<lb/>
einem weißen Schlafrock von Atlaß. Allezeit<lb/>
nett: jedoch nicht mehr &#x017F;o, wie ich &#x017F;ie vor einer<lb/>
Woche ge&#x017F;ehen; da in ihrem Ge&#x017F;ichte eine heitere<lb/>
Munterkeit herr&#x017F;chte.</p><lb/>
            <fw place="bottom" type="sig">C c 3</fw>
            <fw place="bottom" type="catch">Sie</fw><lb/>
          </div>
        </div>
      </div>
    </body>
  </text>
</TEI>
[405/0411] Lebe wohl, lieber Belford! ‒ ‒ Beſtaͤtige, ich bitte dich, beſtaͤtige die Hoffnung, die ſich itzo mit herrſchender Freude eines Herzens bemeiſtert hat, das, naͤchſt ihr, Dein iſt. Der funfzigſte Brief von Herrn Belford an Hrn. Rob. Lovelace. Mittwoch. Morgens, um achte, den 6ten Sept. Euer Bedienter kam hier ſchon an, ehe ich auf- geſtanden war. Jch ſchickte ihn nach Smi- thens Hauſe, daß er ſich erkundigen ſollte, wie ſich die Fraͤulein befaͤnde, und befahl ihm, bey mir an- zufragen, wenn er zuruͤckkaͤme. Es war mir ein Vergnuͤgen zu hoͤren, daß ſie ziemlich geruhet hat- te, und ſo bald als ich ihn mit dem Briefe, den ich geſtern Abends geſchrieben, abgefertigt, ging ich hin, ihr aufzuwarten. Jch fand ſie aufgeſtanden und angekleidet: in einem weißen Schlafrock von Atlaß. Allezeit nett: jedoch nicht mehr ſo, wie ich ſie vor einer Woche geſehen; da in ihrem Geſichte eine heitere Munterkeit herrſchte. Sie C c 3

Suche im Werk

Hilfe

Informationen zum Werk

Download dieses Werks

XML (TEI P5) · HTML · Text
TCF (text annotation layer)
XML (TEI P5 inkl. att.linguistic)

Metadaten zum Werk

TEI-Header · CMDI · Dublin Core

Ansichten dieser Seite

Voyant Tools ?

Language Resource Switchboard?

Feedback

Sie haben einen Fehler gefunden? Dann können Sie diesen über unsere Qualitätssicherungsplattform DTAQ melden.

Kommentar zur DTA-Ausgabe

Dieses Werk wurde gemäß den DTA-Transkriptionsrichtlinien im Double-Keying-Verfahren von Nicht-Muttersprachlern erfasst und in XML/TEI P5 nach DTA-Basisformat kodiert.




Ansicht auf Standard zurückstellen

URL zu diesem Werk: https://www.deutschestextarchiv.de/richardson_clarissa07_1751
URL zu dieser Seite: https://www.deutschestextarchiv.de/richardson_clarissa07_1751/411
Zitationshilfe: [Richardson, Samuel]: Clarissa. Bd. 7. Göttingen, 1751, S. 405. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/richardson_clarissa07_1751/411>, abgerufen am 25.11.2024.