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[Richardson, Samuel]: Clarissa. Bd. 7. Göttingen, 1751.

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ein Frauenzimmer an ihr zu finden! - - Auf
meinen Unglauben, daß es eine solche Tugend;
Tugend um der Tugend willen; in dem andern
Geschlechte geben könnte, gründete ich meine Hoff-
nung, meine Absichten bey ihr zu erreichen.

Aber sage nicht, Bruder, daß sie uns doch
verlassen müsse - - Wo es sich mit ihr wieder
völlig bessert; - - und wo ich ihre Gunst wieder
erlangen kann: so wird ihr Leben mein Leben seyn
- - Die Welt hat niemals einen solchen Ehemann
gesehen, als ich für sie seyn will. Jch will kei-
nen andern Willen haben, als den ihrigen. Sie
soll mich in allen meinen Schritten leiten. Sie
soll meine Hoffnung bestimmen und lenken, und
alle Bewegungen meines Herzens wenden, wie es
ihr beliebt.

Jhr meldet mir in eurem Briefe, daß sie um
eilfe in einer süßen Ruhe gelegen: und mein Be-
dienter bringt mir von Fr. Smithinn die Nachricht,
daß sie eine gute Nacht gehabt hat. Mit was
für Hoffnung werde ich dadurch erfüllet! Jch
habe dem Kerl fünf Guineas für seine gute Zei-
tungen gegeben, die er mit seinem Nebengesellen
theilen soll.

Lieber, lieber Bruder, bestätige mir dieses in
deinem nächsten Schreiben - - Um des Him-
mels willen thue es! - - Sage dem Arzt, ich
will ihm ein Geschenk von tausend Guineas ma-
chen: wo er sie wieder zur völligen Gesundheit
bringet - - Frage, ob eine Berathschlagung nö-
thig sey.

Lebe



ein Frauenzimmer an ihr zu finden! ‒ ‒ Auf
meinen Unglauben, daß es eine ſolche Tugend;
Tugend um der Tugend willen; in dem andern
Geſchlechte geben koͤnnte, gruͤndete ich meine Hoff-
nung, meine Abſichten bey ihr zu erreichen.

Aber ſage nicht, Bruder, daß ſie uns doch
verlaſſen muͤſſe ‒ ‒ Wo es ſich mit ihr wieder
voͤllig beſſert; ‒ ‒ und wo ich ihre Gunſt wieder
erlangen kann: ſo wird ihr Leben mein Leben ſeyn
‒ ‒ Die Welt hat niemals einen ſolchen Ehemann
geſehen, als ich fuͤr ſie ſeyn will. Jch will kei-
nen andern Willen haben, als den ihrigen. Sie
ſoll mich in allen meinen Schritten leiten. Sie
ſoll meine Hoffnung beſtimmen und lenken, und
alle Bewegungen meines Herzens wenden, wie es
ihr beliebt.

Jhr meldet mir in eurem Briefe, daß ſie um
eilfe in einer ſuͤßen Ruhe gelegen: und mein Be-
dienter bringt mir von Fr. Smithinn die Nachricht,
daß ſie eine gute Nacht gehabt hat. Mit was
fuͤr Hoffnung werde ich dadurch erfuͤllet! Jch
habe dem Kerl fuͤnf Guineas fuͤr ſeine gute Zei-
tungen gegeben, die er mit ſeinem Nebengeſellen
theilen ſoll.

Lieber, lieber Bruder, beſtaͤtige mir dieſes in
deinem naͤchſten Schreiben ‒ ‒ Um des Him-
mels willen thue es! ‒ ‒ Sage dem Arzt, ich
will ihm ein Geſchenk von tauſend Guineas ma-
chen: wo er ſie wieder zur voͤlligen Geſundheit
bringet ‒ ‒ Frage, ob eine Berathſchlagung noͤ-
thig ſey.

Lebe
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[404/0410] ein Frauenzimmer an ihr zu finden! ‒ ‒ Auf meinen Unglauben, daß es eine ſolche Tugend; Tugend um der Tugend willen; in dem andern Geſchlechte geben koͤnnte, gruͤndete ich meine Hoff- nung, meine Abſichten bey ihr zu erreichen. Aber ſage nicht, Bruder, daß ſie uns doch verlaſſen muͤſſe ‒ ‒ Wo es ſich mit ihr wieder voͤllig beſſert; ‒ ‒ und wo ich ihre Gunſt wieder erlangen kann: ſo wird ihr Leben mein Leben ſeyn ‒ ‒ Die Welt hat niemals einen ſolchen Ehemann geſehen, als ich fuͤr ſie ſeyn will. Jch will kei- nen andern Willen haben, als den ihrigen. Sie ſoll mich in allen meinen Schritten leiten. Sie ſoll meine Hoffnung beſtimmen und lenken, und alle Bewegungen meines Herzens wenden, wie es ihr beliebt. Jhr meldet mir in eurem Briefe, daß ſie um eilfe in einer ſuͤßen Ruhe gelegen: und mein Be- dienter bringt mir von Fr. Smithinn die Nachricht, daß ſie eine gute Nacht gehabt hat. Mit was fuͤr Hoffnung werde ich dadurch erfuͤllet! Jch habe dem Kerl fuͤnf Guineas fuͤr ſeine gute Zei- tungen gegeben, die er mit ſeinem Nebengeſellen theilen ſoll. Lieber, lieber Bruder, beſtaͤtige mir dieſes in deinem naͤchſten Schreiben ‒ ‒ Um des Him- mels willen thue es! ‒ ‒ Sage dem Arzt, ich will ihm ein Geſchenk von tauſend Guineas ma- chen: wo er ſie wieder zur voͤlligen Geſundheit bringet ‒ ‒ Frage, ob eine Berathſchlagung noͤ- thig ſey. Lebe

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Zitationshilfe: [Richardson, Samuel]: Clarissa. Bd. 7. Göttingen, 1751, S. 404. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/richardson_clarissa07_1751/410>, abgerufen am 25.11.2024.