Was wollte ich darum geben, daß es so wäre! Und warum sollte es nicht so seyn: da die Glück- seligkeit von ganzen Hunderten, so wohl als die Ruhe und Aussöhnung verschiedner ausehnlichen Familien auf ihre Genesung und Glückseligkeit ankömmt?
Laß mich vermuthen, daß es so seyn werde. Laß mich meiner vorigen Hoffnung nachhängen: wenn sie auch noch so unwahrscheinlich seyn sollte. - - Jch will: ja ich empfinde sie schon mit Vergnügen. Vergönne mir, daß ich dir sage, wie entzückend mein Vergnügen seyn würde, wenn sich ein solch geheimes Verständniß, als dieß wä- re, entwickeln sollte.
Laß, lieber Belford, laß es so seyn! - - Und o meine allerliebste, meine ewiggeliebte Cla- rissa, halte mich nicht länger in dieser grausamen Ungewißheit, in welcher ich tausendmal mehr lei- de, als ich dich jemals habe leiden lassen. Be- sorge nicht, daß ich zürnen, oder zurückziehen wer- de: wenn mir eine so erwünschte Eröffnung wi- derfähret. Denn ich will dich ewig anbeten, und, ohne dir wegen der Pein, womit du mich gequä- let hast, Vorwürfe zu machen, gestehen, daß du mir eben so weit an edlen Erfindungen, als an Ehre und Tugend, überlegen bist.
Allein, noch einmal - - Sollte das Aergste geschehen - - so sage mir nicht, was das ärgste ist - - und ich will von dieser verhaßten Jnsel
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Was wollte ich darum geben, daß es ſo waͤre! Und warum ſollte es nicht ſo ſeyn: da die Gluͤck- ſeligkeit von ganzen Hunderten, ſo wohl als die Ruhe und Ausſoͤhnung verſchiedner auſehnlichen Familien auf ihre Geneſung und Gluͤckſeligkeit ankoͤmmt?
Laß mich vermuthen, daß es ſo ſeyn werde. Laß mich meiner vorigen Hoffnung nachhaͤngen: wenn ſie auch noch ſo unwahrſcheinlich ſeyn ſollte. ‒ ‒ Jch will: ja ich empfinde ſie ſchon mit Vergnuͤgen. Vergoͤnne mir, daß ich dir ſage, wie entzuͤckend mein Vergnuͤgen ſeyn wuͤrde, wenn ſich ein ſolch geheimes Verſtaͤndniß, als dieß waͤ- re, entwickeln ſollte.
Laß, lieber Belford, laß es ſo ſeyn! ‒ ‒ Und o meine allerliebſte, meine ewiggeliebte Cla- riſſa, halte mich nicht laͤnger in dieſer grauſamen Ungewißheit, in welcher ich tauſendmal mehr lei- de, als ich dich jemals habe leiden laſſen. Be- ſorge nicht, daß ich zuͤrnen, oder zuruͤckziehen wer- de: wenn mir eine ſo erwuͤnſchte Eroͤffnung wi- derfaͤhret. Denn ich will dich ewig anbeten, und, ohne dir wegen der Pein, womit du mich gequaͤ- let haſt, Vorwuͤrfe zu machen, geſtehen, daß du mir eben ſo weit an edlen Erfindungen, als an Ehre und Tugend, uͤberlegen biſt.
Allein, noch einmal ‒ ‒ Sollte das Aergſte geſchehen ‒ ‒ ſo ſage mir nicht, was das aͤrgſte iſt ‒ ‒ und ich will von dieſer verhaßten Jnſel
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Was wollte ich darum geben, daß es ſo waͤre!
Und warum ſollte es nicht ſo ſeyn: da die Gluͤck-
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Ruhe und Ausſoͤhnung verſchiedner auſehnlichen
Familien auf ihre Geneſung und Gluͤckſeligkeit
ankoͤmmt?
Laß mich vermuthen, daß es ſo ſeyn werde.
Laß mich meiner vorigen Hoffnung nachhaͤngen:
wenn ſie auch noch ſo unwahrſcheinlich ſeyn ſollte.
‒ ‒ Jch will: ja ich empfinde ſie ſchon mit
Vergnuͤgen. Vergoͤnne mir, daß ich dir ſage,
wie entzuͤckend mein Vergnuͤgen ſeyn wuͤrde, wenn
ſich ein ſolch geheimes Verſtaͤndniß, als dieß waͤ-
re, entwickeln ſollte.
Laß, lieber Belford, laß es ſo ſeyn! ‒ ‒
Und o meine allerliebſte, meine ewiggeliebte Cla-
riſſa, halte mich nicht laͤnger in dieſer grauſamen
Ungewißheit, in welcher ich tauſendmal mehr lei-
de, als ich dich jemals habe leiden laſſen. Be-
ſorge nicht, daß ich zuͤrnen, oder zuruͤckziehen wer-
de: wenn mir eine ſo erwuͤnſchte Eroͤffnung wi-
derfaͤhret. Denn ich will dich ewig anbeten, und,
ohne dir wegen der Pein, womit du mich gequaͤ-
let haſt, Vorwuͤrfe zu machen, geſtehen, daß du
mir eben ſo weit an edlen Erfindungen, als an
Ehre und Tugend, uͤberlegen biſt.
Allein, noch einmal ‒ ‒ Sollte das Aergſte
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[Richardson, Samuel]: Clarissa. Bd. 7. Göttingen, 1751, S. 373. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/richardson_clarissa07_1751/379>, abgerufen am 25.11.2024.
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