Anmelden (DTAQ) DWDS     dlexDB     CLARIN-D

[Richardson, Samuel]: Clarissa. Bd. 7. Göttingen, 1751.

Bild:
<< vorherige Seite


Jch las ihm verschiedne Stellen in den Ab-
schriften von diesen Briefen vor, welche, wie du
dich besinnen wirst, mir zu nicht geringer Ehre
gereichen. Jch sagte ihm, "daß ich wünschte, ich
"hätte auch von den Briefen an meinen Freund,
"die ich bey dieser Gelegenheit geschrieben, Ab-
"schriften behalten. Daraus würde er gesehen
"haben, wie sehr es mir mit meinen Erklärun-
"gen ein Ernst gewesen: ob sie gleich nicht einen
"von meinen Briefen beantworten wollen." Du
magst dich erinnern, daß einer von diesen vier
Briefen ihr den Grund entdeckte, warum ich
wünschte, daß sie da, wo ich sie gelassen hätte,
bleiben sollte (*).

Hiernächst fuhr ich fort, ihm "von dem Be-
"such Nachricht zu geben, den die Lady Sarah
"und Lady Elisabeth bey dem Lord M. und mir
"abstatteten, um mich zu bewegen, daß ich ihr Ge-
"rechtigkeit widerfahren ließe; imgleichen von
"meiner Bereitwilligkeit, mich ihrem Verlangen
"gemäß zu bezeigen; von der hohen Meynung,
"die diese beyden Ladies von ihr hätten; von dem
"Besuch, den meine Basen Montague in unser
"aller Namen bey der Fräulein Howe ablegten,
"um sie zu bewegen, daß sie ihre Fürsprache bey
"ihrer Freundinn zu meinem Besten anwenden
"möchte; von meiner Unterredung mit der Fräu-
"lein Howe in einer besondern Gesellschaft, in wel-
"cher ich ihr eben die Versicherung gab, und sie
"um ihre Fürsprache bey ihrer Freundinn ersuchte.

Hier-
(*) Man sehe den V Th. S. 825.
O 3


Jch las ihm verſchiedne Stellen in den Ab-
ſchriften von dieſen Briefen vor, welche, wie du
dich beſinnen wirſt, mir zu nicht geringer Ehre
gereichen. Jch ſagte ihm, „daß ich wuͤnſchte, ich
„haͤtte auch von den Briefen an meinen Freund,
„die ich bey dieſer Gelegenheit geſchrieben, Ab-
„ſchriften behalten. Daraus wuͤrde er geſehen
„haben, wie ſehr es mir mit meinen Erklaͤrun-
„gen ein Ernſt geweſen: ob ſie gleich nicht einen
„von meinen Briefen beantworten wollen.“ Du
magſt dich erinnern, daß einer von dieſen vier
Briefen ihr den Grund entdeckte, warum ich
wuͤnſchte, daß ſie da, wo ich ſie gelaſſen haͤtte,
bleiben ſollte (*).

Hiernaͤchſt fuhr ich fort, ihm „von dem Be-
„ſuch Nachricht zu geben, den die Lady Sarah
„und Lady Eliſabeth bey dem Lord M. und mir
„abſtatteten, um mich zu bewegen, daß ich ihr Ge-
„rechtigkeit widerfahren ließe; imgleichen von
„meiner Bereitwilligkeit, mich ihrem Verlangen
„gemaͤß zu bezeigen; von der hohen Meynung,
„die dieſe beyden Ladies von ihr haͤtten; von dem
„Beſuch, den meine Baſen Montague in unſer
„aller Namen bey der Fraͤulein Howe ablegten,
„um ſie zu bewegen, daß ſie ihre Fuͤrſprache bey
„ihrer Freundinn zu meinem Beſten anwenden
„moͤchte; von meiner Unterredung mit der Fraͤu-
„lein Howe in einer beſondern Geſellſchaft, in wel-
„cher ich ihr eben die Verſicherung gab, und ſie
„um ihre Fuͤrſprache bey ihrer Freundinn erſuchte.

Hier-
(*) Man ſehe den V Th. S. 825.
O 3
<TEI>
  <text>
    <body>
      <div n="1">
        <div n="2">
          <pb facs="#f0219" n="213"/>
          <milestone rendition="#hr" unit="section"/><lb/>
          <p>Jch las ihm ver&#x017F;chiedne Stellen in den Ab-<lb/>
&#x017F;chriften von die&#x017F;en Briefen vor, welche, wie du<lb/>
dich be&#x017F;innen wir&#x017F;t, mir zu nicht geringer Ehre<lb/>
gereichen. Jch &#x017F;agte ihm, &#x201E;daß ich wu&#x0364;n&#x017F;chte, ich<lb/>
&#x201E;ha&#x0364;tte auch von den Briefen an meinen Freund,<lb/>
&#x201E;die ich bey die&#x017F;er Gelegenheit ge&#x017F;chrieben, Ab-<lb/>
&#x201E;&#x017F;chriften behalten. Daraus wu&#x0364;rde er ge&#x017F;ehen<lb/>
&#x201E;haben, wie &#x017F;ehr es mir mit meinen Erkla&#x0364;run-<lb/>
&#x201E;gen ein Ern&#x017F;t gewe&#x017F;en: ob &#x017F;ie gleich nicht einen<lb/>
&#x201E;von meinen Briefen beantworten wollen.&#x201C; Du<lb/>
mag&#x017F;t dich erinnern, daß einer von die&#x017F;en vier<lb/>
Briefen ihr den Grund entdeckte, warum ich<lb/>
wu&#x0364;n&#x017F;chte, daß &#x017F;ie da, wo ich &#x017F;ie gela&#x017F;&#x017F;en ha&#x0364;tte,<lb/>
bleiben &#x017F;ollte <note place="foot" n="(*)">Man &#x017F;ehe den <hi rendition="#aq">V</hi> Th. S. 825.</note>.</p><lb/>
          <p>Hierna&#x0364;ch&#x017F;t fuhr ich fort, ihm &#x201E;von dem Be-<lb/>
&#x201E;&#x017F;uch Nachricht zu geben, den die Lady Sarah<lb/>
&#x201E;und Lady Eli&#x017F;abeth bey dem Lord M. und mir<lb/>
&#x201E;ab&#x017F;tatteten, um mich zu bewegen, daß ich ihr Ge-<lb/>
&#x201E;rechtigkeit widerfahren ließe; imgleichen von<lb/>
&#x201E;meiner Bereitwilligkeit, mich ihrem Verlangen<lb/>
&#x201E;gema&#x0364;ß zu bezeigen; von der hohen Meynung,<lb/>
&#x201E;die die&#x017F;e beyden Ladies von ihr ha&#x0364;tten; von dem<lb/>
&#x201E;Be&#x017F;uch, den meine Ba&#x017F;en Montague in un&#x017F;er<lb/>
&#x201E;aller Namen bey der Fra&#x0364;ulein Howe ablegten,<lb/>
&#x201E;um &#x017F;ie zu bewegen, daß &#x017F;ie ihre Fu&#x0364;r&#x017F;prache bey<lb/>
&#x201E;ihrer Freundinn zu meinem Be&#x017F;ten anwenden<lb/>
&#x201E;mo&#x0364;chte; von meiner Unterredung mit der Fra&#x0364;u-<lb/>
&#x201E;lein Howe in einer be&#x017F;ondern Ge&#x017F;ell&#x017F;chaft, in wel-<lb/>
&#x201E;cher ich ihr eben die Ver&#x017F;icherung gab, und &#x017F;ie<lb/>
&#x201E;um ihre Fu&#x0364;r&#x017F;prache bey ihrer Freundinn er&#x017F;uchte.</p><lb/>
          <fw place="bottom" type="sig">O 3</fw>
          <fw place="bottom" type="catch">Hier-</fw><lb/>
        </div>
      </div>
    </body>
  </text>
</TEI>
[213/0219] Jch las ihm verſchiedne Stellen in den Ab- ſchriften von dieſen Briefen vor, welche, wie du dich beſinnen wirſt, mir zu nicht geringer Ehre gereichen. Jch ſagte ihm, „daß ich wuͤnſchte, ich „haͤtte auch von den Briefen an meinen Freund, „die ich bey dieſer Gelegenheit geſchrieben, Ab- „ſchriften behalten. Daraus wuͤrde er geſehen „haben, wie ſehr es mir mit meinen Erklaͤrun- „gen ein Ernſt geweſen: ob ſie gleich nicht einen „von meinen Briefen beantworten wollen.“ Du magſt dich erinnern, daß einer von dieſen vier Briefen ihr den Grund entdeckte, warum ich wuͤnſchte, daß ſie da, wo ich ſie gelaſſen haͤtte, bleiben ſollte (*). Hiernaͤchſt fuhr ich fort, ihm „von dem Be- „ſuch Nachricht zu geben, den die Lady Sarah „und Lady Eliſabeth bey dem Lord M. und mir „abſtatteten, um mich zu bewegen, daß ich ihr Ge- „rechtigkeit widerfahren ließe; imgleichen von „meiner Bereitwilligkeit, mich ihrem Verlangen „gemaͤß zu bezeigen; von der hohen Meynung, „die dieſe beyden Ladies von ihr haͤtten; von dem „Beſuch, den meine Baſen Montague in unſer „aller Namen bey der Fraͤulein Howe ablegten, „um ſie zu bewegen, daß ſie ihre Fuͤrſprache bey „ihrer Freundinn zu meinem Beſten anwenden „moͤchte; von meiner Unterredung mit der Fraͤu- „lein Howe in einer beſondern Geſellſchaft, in wel- „cher ich ihr eben die Verſicherung gab, und ſie „um ihre Fuͤrſprache bey ihrer Freundinn erſuchte. Hier- (*) Man ſehe den V Th. S. 825. O 3

Suche im Werk

Hilfe

Informationen zum Werk

Download dieses Werks

XML (TEI P5) · HTML · Text
TCF (text annotation layer)
XML (TEI P5 inkl. att.linguistic)

Metadaten zum Werk

TEI-Header · CMDI · Dublin Core

Ansichten dieser Seite

Voyant Tools ?

Language Resource Switchboard?

Feedback

Sie haben einen Fehler gefunden? Dann können Sie diesen über unsere Qualitätssicherungsplattform DTAQ melden.

Kommentar zur DTA-Ausgabe

Dieses Werk wurde gemäß den DTA-Transkriptionsrichtlinien im Double-Keying-Verfahren von Nicht-Muttersprachlern erfasst und in XML/TEI P5 nach DTA-Basisformat kodiert.




Ansicht auf Standard zurückstellen

URL zu diesem Werk: https://www.deutschestextarchiv.de/richardson_clarissa07_1751
URL zu dieser Seite: https://www.deutschestextarchiv.de/richardson_clarissa07_1751/219
Zitationshilfe: [Richardson, Samuel]: Clarissa. Bd. 7. Göttingen, 1751, S. 213. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/richardson_clarissa07_1751/219>, abgerufen am 23.11.2024.