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[Richardson, Samuel]: Clarissa. Bd. 7. Göttingen, 1751.

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Der zwanzigste Brief
von
Herrn Lovelace an Herrn Joh. Belford.

Verwichenen Abend, um die Zeit, da der arme
Belton begraben wurde, so genau als wir
es nach unserer Vermuthung treffen konnten,
tranken wir, der Lord M. Mowbray und ich, ein-
mal zum Andenken des ehrlichen Thomas
Belton;
aber auch durch einen geschwinden
Uebergang zu den Lebendigen, auf die Gesund-
heit der Fräulein Harlowe,
welches der Lord
M. auf eine höfliche Art ausbrachte, und auf die
glückliche Aussöhnung:
und darauf stießen
wir zur Erinnerung des ehrlichen Bruder
Belfords
an, der seit kurzem, wie wir alle ge-
stunden, ein brauchbarer und leutseliger Mann ge-
worden, und die Gelegenheit seinen Freunden zu
dienen seinen eignen Vortheilen vorzöge.

Allein was hat es zu bedeuten, daß ich keine
Nachricht von dir bekomme (*)? Warum eröff-
nest du mir nicht, woher die plötzliche Aussöhnung

meiner
(*) Herr Belford hatte seinen zuletzt geschriebenen
Brief noch nicht abgeschickt. Seine Ursachen da-
zu siehet man im vorhergehenden VIII Briefe.
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Der zwanzigſte Brief
von
Herrn Lovelace an Herrn Joh. Belford.

Verwichenen Abend, um die Zeit, da der arme
Belton begraben wurde, ſo genau als wir
es nach unſerer Vermuthung treffen konnten,
tranken wir, der Lord M. Mowbray und ich, ein-
mal zum Andenken des ehrlichen Thomas
Belton;
aber auch durch einen geſchwinden
Uebergang zu den Lebendigen, auf die Geſund-
heit der Fraͤulein Harlowe,
welches der Lord
M. auf eine hoͤfliche Art ausbrachte, und auf die
gluͤckliche Ausſoͤhnung:
und darauf ſtießen
wir zur Erinnerung des ehrlichen Bruder
Belfords
an, der ſeit kurzem, wie wir alle ge-
ſtunden, ein brauchbarer und leutſeliger Mann ge-
worden, und die Gelegenheit ſeinen Freunden zu
dienen ſeinen eignen Vortheilen vorzoͤge.

Allein was hat es zu bedeuten, daß ich keine
Nachricht von dir bekomme (*)? Warum eroͤff-
neſt du mir nicht, woher die ploͤtzliche Ausſoͤhnung

meiner
(*) Herr Belford hatte ſeinen zuletzt geſchriebenen
Brief noch nicht abgeſchickt. Seine Urſachen da-
zu ſiehet man im vorhergehenden VIII Briefe.
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[153/0159] Der zwanzigſte Brief von Herrn Lovelace an Herrn Joh. Belford. Montags Mittags, den 28ten Auguſt. Verwichenen Abend, um die Zeit, da der arme Belton begraben wurde, ſo genau als wir es nach unſerer Vermuthung treffen konnten, tranken wir, der Lord M. Mowbray und ich, ein- mal zum Andenken des ehrlichen Thomas Belton; aber auch durch einen geſchwinden Uebergang zu den Lebendigen, auf die Geſund- heit der Fraͤulein Harlowe, welches der Lord M. auf eine hoͤfliche Art ausbrachte, und auf die gluͤckliche Ausſoͤhnung: und darauf ſtießen wir zur Erinnerung des ehrlichen Bruder Belfords an, der ſeit kurzem, wie wir alle ge- ſtunden, ein brauchbarer und leutſeliger Mann ge- worden, und die Gelegenheit ſeinen Freunden zu dienen ſeinen eignen Vortheilen vorzoͤge. Allein was hat es zu bedeuten, daß ich keine Nachricht von dir bekomme (*)? Warum eroͤff- neſt du mir nicht, woher die ploͤtzliche Ausſoͤhnung meiner (*) Herr Belford hatte ſeinen zuletzt geſchriebenen Brief noch nicht abgeſchickt. Seine Urſachen da- zu ſiehet man im vorhergehenden VIII Briefe. K 5

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Zitationshilfe: [Richardson, Samuel]: Clarissa. Bd. 7. Göttingen, 1751, S. 153. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/richardson_clarissa07_1751/159>, abgerufen am 27.12.2024.