das glücklichste, das mir zu Theil werden kann - - eine ausdrückliche Anzeige, daß Sie das dar- gebotene Leben und Vermögen annehmen wollen. Jch würde mir eine Ehre und einen Ruhm dar- aus machen, dasselbe zu Jhren Diensten aufzu- opfern und Jhnen selbst die Belohnung dafür zu bestimmen anheimstellen.
Jhre Entschließung mag ausfallen, wie sie will: so muß ich Sie doch beständig bewundern und lieben. Jch will auch meinen Stand nie- mals verändern, so lange Sie leben: Sie mögen den Jhrigen ändern, oder nicht. Denn da ich einmal so kühn gewesen bin, mich um Sie zu be- werben: so kann ich mich nicht so weit herunter- lassen, daß ich an ein anderes Frauenzimmer ge- denken sollte. Und dieß betheure ich aufs heilig- ste vor den Augen Gottes; zu dem ich täglich be- te, daß er Sie beglücke und schütze: Jhre Ent- schließung, gnädige Fräulein, mag seyn, wie sie will, in Absicht auf
Jhren gehorsamsten und beständig ergebe- nen und getreuen Diener, Alexander Wyerley.
Der
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das gluͤcklichſte, das mir zu Theil werden kann ‒ ‒ eine ausdruͤckliche Anzeige, daß Sie das dar- gebotene Leben und Vermoͤgen annehmen wollen. Jch wuͤrde mir eine Ehre und einen Ruhm dar- aus machen, daſſelbe zu Jhren Dienſten aufzu- opfern und Jhnen ſelbſt die Belohnung dafuͤr zu beſtimmen anheimſtellen.
Jhre Entſchließung mag ausfallen, wie ſie will: ſo muß ich Sie doch beſtaͤndig bewundern und lieben. Jch will auch meinen Stand nie- mals veraͤndern, ſo lange Sie leben: Sie moͤgen den Jhrigen aͤndern, oder nicht. Denn da ich einmal ſo kuͤhn geweſen bin, mich um Sie zu be- werben: ſo kann ich mich nicht ſo weit herunter- laſſen, daß ich an ein anderes Frauenzimmer ge- denken ſollte. Und dieß betheure ich aufs heilig- ſte vor den Augen Gottes; zu dem ich taͤglich be- te, daß er Sie begluͤcke und ſchuͤtze: Jhre Ent- ſchließung, gnaͤdige Fraͤulein, mag ſeyn, wie ſie will, in Abſicht auf
Jhren gehorſamſten und beſtaͤndig ergebe- nen und getreuen Diener, Alexander Wyerley.
Der
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das gluͤcklichſte, das mir zu Theil werden kann
‒ ‒ eine ausdruͤckliche Anzeige, daß Sie das dar-
gebotene Leben und Vermoͤgen annehmen wollen.
Jch wuͤrde mir eine Ehre und einen Ruhm dar-
aus machen, daſſelbe zu Jhren Dienſten aufzu-
opfern und Jhnen ſelbſt die Belohnung dafuͤr
zu beſtimmen anheimſtellen.
Jhre Entſchließung mag ausfallen, wie ſie
will: ſo muß ich Sie doch beſtaͤndig bewundern
und lieben. Jch will auch meinen Stand nie-
mals veraͤndern, ſo lange Sie leben: Sie moͤgen
den Jhrigen aͤndern, oder nicht. Denn da ich
einmal ſo kuͤhn geweſen bin, mich um Sie zu be-
werben: ſo kann ich mich nicht ſo weit herunter-
laſſen, daß ich an ein anderes Frauenzimmer ge-
denken ſollte. Und dieß betheure ich aufs heilig-
ſte vor den Augen Gottes; zu dem ich taͤglich be-
te, daß er Sie begluͤcke und ſchuͤtze: Jhre Ent-
ſchließung, gnaͤdige Fraͤulein, mag ſeyn, wie ſie will,
in Abſicht auf
Jhren gehorſamſten und beſtaͤndig ergebe-
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Alexander Wyerley.
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[Richardson, Samuel]: Clarissa. Bd. 7. Göttingen, 1751, S. 149. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/richardson_clarissa07_1751/155>, abgerufen am 31.01.2025.
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