setzen sollen: ja, erlaubet mir hinzuzusetzen, weil Jhr durch Eure feine Aufführung vollkommen bewiesen habt, daß Jhr in dem Alter von acht- zehn Jahren noch nicht zur Reife des Verstan- des gekommen gewesen. Der arme alberne, ob gleich gute, alte Mann! - - Euer Großvater gedachte - - Jedoch ich wollte nicht gern zu strenge seyn.
Herr Hartley hat eine verwitwete Schwester in Pensylvanien, eine ordentliche, verständige und wohlbelesene Frau, bey welcher er Euch Tisch und Wohnung zu verschaffen verspricht: und wenn Jhr Euch erst einmal wohl daselbst befändet; so würde das Eure Eltern von einer Welt voll Sor- gen, Furcht und Aergerniß befreyen, und ist, wie ich denke, dasjenige, was Jhr vor allen Dingen wünschen solltet.
Herr Hartley will übernehmen, für alle Be- quemlichkeiten auf Eurer Reise, wie sie Eurem Stande und Vermögen gemäß sind, zu sorgen. Er hat Antheil an einem Schiffe, das in einem Monath unter Segel gehen wird: und Jhr möcht Eure geheime Räthinn Hanna mitnehmen, oder wen Jhr von Eurer neuen Bekanntschaft wollet; man vermuthet aber daß es eine Person von Eu- rem eignen Geschlechte seyn werde.
Dieß ist es, was ich Euch zu eröffnen gehabt habe. Wollt Jhr mich mit einer Antwort beeh- ren, welche eben die Hand, die meinen Brief über- bringet, am Mittwochen, Morgens, abfordern
will:
ſetzen ſollen: ja, erlaubet mir hinzuzuſetzen, weil Jhr durch Eure feine Auffuͤhrung vollkommen bewieſen habt, daß Jhr in dem Alter von acht- zehn Jahren noch nicht zur Reife des Verſtan- des gekommen geweſen. Der arme alberne, ob gleich gute, alte Mann! ‒ ‒ Euer Großvater gedachte ‒ ‒ Jedoch ich wollte nicht gern zu ſtrenge ſeyn.
Herr Hartley hat eine verwitwete Schweſter in Penſylvanien, eine ordentliche, verſtaͤndige und wohlbeleſene Frau, bey welcher er Euch Tiſch und Wohnung zu verſchaffen verſpricht: und wenn Jhr Euch erſt einmal wohl daſelbſt befaͤndet; ſo wuͤrde das Eure Eltern von einer Welt voll Sor- gen, Furcht und Aergerniß befreyen, und iſt, wie ich denke, dasjenige, was Jhr vor allen Dingen wuͤnſchen ſolltet.
Herr Hartley will uͤbernehmen, fuͤr alle Be- quemlichkeiten auf Eurer Reiſe, wie ſie Eurem Stande und Vermoͤgen gemaͤß ſind, zu ſorgen. Er hat Antheil an einem Schiffe, das in einem Monath unter Segel gehen wird: und Jhr moͤcht Eure geheime Raͤthinn Hanna mitnehmen, oder wen Jhr von Eurer neuen Bekanntſchaft wollet; man vermuthet aber daß es eine Perſon von Eu- rem eignen Geſchlechte ſeyn werde.
Dieß iſt es, was ich Euch zu eroͤffnen gehabt habe. Wollt Jhr mich mit einer Antwort beeh- ren, welche eben die Hand, die meinen Brief uͤber- bringet, am Mittwochen, Morgens, abfordern
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ſetzen ſollen: ja, erlaubet mir hinzuzuſetzen, weil
Jhr durch Eure feine Auffuͤhrung vollkommen
bewieſen habt, daß Jhr in dem Alter von acht-
zehn Jahren noch nicht zur Reife des Verſtan-
des gekommen geweſen. Der arme alberne, ob
gleich gute, alte Mann! ‒ ‒ Euer Großvater
gedachte ‒ ‒ Jedoch ich wollte nicht gern zu
ſtrenge ſeyn.
Herr Hartley hat eine verwitwete Schweſter
in Penſylvanien, eine ordentliche, verſtaͤndige und
wohlbeleſene Frau, bey welcher er Euch Tiſch und
Wohnung zu verſchaffen verſpricht: und wenn
Jhr Euch erſt einmal wohl daſelbſt befaͤndet; ſo
wuͤrde das Eure Eltern von einer Welt voll Sor-
gen, Furcht und Aergerniß befreyen, und iſt, wie
ich denke, dasjenige, was Jhr vor allen Dingen
wuͤnſchen ſolltet.
Herr Hartley will uͤbernehmen, fuͤr alle Be-
quemlichkeiten auf Eurer Reiſe, wie ſie Eurem
Stande und Vermoͤgen gemaͤß ſind, zu ſorgen.
Er hat Antheil an einem Schiffe, das in einem
Monath unter Segel gehen wird: und Jhr moͤcht
Eure geheime Raͤthinn Hanna mitnehmen, oder
wen Jhr von Eurer neuen Bekanntſchaft wollet;
man vermuthet aber daß es eine Perſon von Eu-
rem eignen Geſchlechte ſeyn werde.
Dieß iſt es, was ich Euch zu eroͤffnen gehabt
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[Richardson, Samuel]: Clarissa. Bd. 7. Göttingen, 1751, S. 112. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/richardson_clarissa07_1751/118>, abgerufen am 26.11.2024.
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