und uns den Urtheilen' der Welt wegen unserer Parteylichkeit bloßzustellen dienet. Die Ge- müthsliebe, sage ich noch einmal: denn es ist un- möglich, daß die Fehler des liebsten Freundes unsere innere Meynung ihm nicht verschlimmern, und dadurch nicht einen Grund zu künftiger Kalt- sinnigkeit und vielleicht zu künftigem Misvergnü- gen legen sollten.
Gott gebe, daß Sie im Stande seyn mögen, Jhre Aufführung, nachdem Sie von Hampstead abge- gangen sind, zu rechtfertigen: gleichwie vor der Zeit alles edel, großmüthig und klug gewesen ist; der Kerl ein Teufel, und Sie eine Heilige! - - Jch hoffe inzwischen noch, daß Sie es thun kön- nen, und erwarte es daher von Jhnen.
Jch sende gegenwärtiges durch einen eignen Bothen. Er wird Jhre Antwort zu der von Jhnen selbst bestimmten Zeit abfordern.
Mir ist bange, der scheusliche Bösewicht werde bey dem Postamte aufspüren, wo Sie sich aufhalten, wofern Sie nicht sehr behutsam sind.
Geld und den Willen und den Kopf haben, ein schändlicher Betrüger zu seyn, ist für die Uebri- gen in der Welt zu viel, wenn es bey einem Men- schen zusammen kommt.
Der
und uns den Urtheilen' der Welt wegen unſerer Parteylichkeit bloßzuſtellen dienet. Die Ge- muͤthsliebe, ſage ich noch einmal: denn es iſt un- moͤglich, daß die Fehler des liebſten Freundes unſere innere Meynung ihm nicht verſchlimmern, und dadurch nicht einen Grund zu kuͤnftiger Kalt- ſinnigkeit und vielleicht zu kuͤnftigem Misvergnuͤ- gen legen ſollten.
Gott gebe, daß Sie im Stande ſeyn moͤgen, Jhre Auffuͤhrung, nachdem Sie von Hampſtead abge- gangen ſind, zu rechtfertigen: gleichwie vor der Zeit alles edel, großmuͤthig und klug geweſen iſt; der Kerl ein Teufel, und Sie eine Heilige! ‒ ‒ Jch hoffe inzwiſchen noch, daß Sie es thun koͤn- nen, und erwarte es daher von Jhnen.
Jch ſende gegenwaͤrtiges durch einen eignen Bothen. Er wird Jhre Antwort zu der von Jhnen ſelbſt beſtimmten Zeit abfordern.
Mir iſt bange, der ſcheusliche Boͤſewicht werde bey dem Poſtamte aufſpuͤren, wo Sie ſich aufhalten, wofern Sie nicht ſehr behutſam ſind.
Geld und den Willen und den Kopf haben, ein ſchaͤndlicher Betruͤger zu ſeyn, iſt fuͤr die Uebri- gen in der Welt zu viel, wenn es bey einem Men- ſchen zuſammen kommt.
Der
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und uns den Urtheilen' der Welt wegen unſerer
Parteylichkeit bloßzuſtellen dienet. Die Ge-
muͤthsliebe, ſage ich noch einmal: denn es iſt un-
moͤglich, daß die Fehler des liebſten Freundes
unſere innere Meynung ihm nicht verſchlimmern,
und dadurch nicht einen Grund zu kuͤnftiger Kalt-
ſinnigkeit und vielleicht zu kuͤnftigem Misvergnuͤ-
gen legen ſollten.
Gott gebe, daß Sie im Stande ſeyn moͤgen, Jhre
Auffuͤhrung, nachdem Sie von Hampſtead abge-
gangen ſind, zu rechtfertigen: gleichwie vor der
Zeit alles edel, großmuͤthig und klug geweſen iſt;
der Kerl ein Teufel, und Sie eine Heilige! ‒ ‒
Jch hoffe inzwiſchen noch, daß Sie es thun koͤn-
nen, und erwarte es daher von Jhnen.
Jch ſende gegenwaͤrtiges durch einen eignen Bothen.
Er wird Jhre Antwort zu der von Jhnen ſelbſt
beſtimmten Zeit abfordern.
Mir iſt bange, der ſcheusliche Boͤſewicht werde bey
dem Poſtamte aufſpuͤren, wo Sie ſich aufhalten,
wofern Sie nicht ſehr behutſam ſind.
Geld und den Willen und den Kopf haben, ein
ſchaͤndlicher Betruͤger zu ſeyn, iſt fuͤr die Uebri-
gen in der Welt zu viel, wenn es bey einem Men-
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[Richardson, Samuel]: Clarissa. Bd. 6. Göttingen, 1750, S. 86. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/richardson_clarissa06_1750/92>, abgerufen am 25.11.2024.
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