ligkeiten nach meinem Hintritt entstehen mögen, welche das Uebel weiter ausbreiten könnten, das ich, wie ich hoffe, mit mir endigen soll.
Jch bin falsch berichtet, sagen Sie, daß meine vornehmsten Anverwandten bey meinem Onkel Harlowe seyn sollten. Der Tag, schrei- ben Sie, ist nicht gefeyret. Auch mein Bruder und Herr Solmes haben nicht - - Etwas er- staunliches! - - Was für eine vielfache ver- wickelte Bosheit hat dieser nichtswürdige Mensch zu verantworten! - - Sollte ich es Jhnen er- zählen: so würden Sie kaum glauben, daß ein solches Herz in einem Menschen seyn könnte - -
Aber es kann eine Zeit kommen, da Sie meine ganze Geschichte erfahren werden! - - Jtzo habe ich weder Lust, noch Worte - - O wie berstet mir das Herz! - - Jedoch noch eine glückliche, eine gewünschte Erleichterung! wä- ren Sie gegenwärtig: so würden meine Thränen das Uebrige ersetzen!
Jch nehme meine Feder wieder.
So besorgen sie wirklich, daß man keinen Brief von mir annehmen werde. Lassen sie sich es nur nicht kränken, daß sie mir dieß sagen müssen! Jch vermuthe alles Böse! - - Mein Jammer ist so groß, daß, wenn Sie mir nicht zugeredet hätten, von dem Throne der Gna- den Gnade zu hoffen, ich besorget haben würde, der
schreck-
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ligkeiten nach meinem Hintritt entſtehen moͤgen, welche das Uebel weiter ausbreiten koͤnnten, das ich, wie ich hoffe, mit mir endigen ſoll.
Jch bin falſch berichtet, ſagen Sie, daß meine vornehmſten Anverwandten bey meinem Onkel Harlowe ſeyn ſollten. Der Tag, ſchrei- ben Sie, iſt nicht gefeyret. Auch mein Bruder und Herr Solmes haben nicht ‒ ‒ Etwas er- ſtaunliches! ‒ ‒ Was fuͤr eine vielfache ver- wickelte Bosheit hat dieſer nichtswuͤrdige Menſch zu verantworten! ‒ ‒ Sollte ich es Jhnen er- zaͤhlen: ſo wuͤrden Sie kaum glauben, daß ein ſolches Herz in einem Menſchen ſeyn koͤnnte ‒ ‒
Aber es kann eine Zeit kommen, da Sie meine ganze Geſchichte erfahren werden! ‒ ‒ Jtzo habe ich weder Luſt, noch Worte ‒ ‒ O wie berſtet mir das Herz! ‒ ‒ Jedoch noch eine gluͤckliche, eine gewuͤnſchte Erleichterung! waͤ- ren Sie gegenwaͤrtig: ſo wuͤrden meine Thraͤnen das Uebrige erſetzen!
Jch nehme meine Feder wieder.
So beſorgen ſie wirklich, daß man keinen Brief von mir annehmen werde. Laſſen ſie ſich es nur nicht kraͤnken, daß ſie mir dieß ſagen muͤſſen! Jch vermuthe alles Boͤſe! ‒ ‒ Mein Jammer iſt ſo groß, daß, wenn Sie mir nicht zugeredet haͤtten, von dem Throne der Gna- den Gnade zu hoffen, ich beſorget haben wuͤrde, der
ſchreck-
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ligkeiten nach meinem Hintritt entſtehen moͤgen,
welche das Uebel weiter ausbreiten koͤnnten, das
ich, wie ich hoffe, mit mir endigen ſoll.
Jch bin falſch berichtet, ſagen Sie, daß
meine vornehmſten Anverwandten bey meinem
Onkel Harlowe ſeyn ſollten. Der Tag, ſchrei-
ben Sie, iſt nicht gefeyret. Auch mein Bruder
und Herr Solmes haben nicht ‒ ‒ Etwas er-
ſtaunliches! ‒ ‒ Was fuͤr eine vielfache ver-
wickelte Bosheit hat dieſer nichtswuͤrdige Menſch
zu verantworten! ‒ ‒ Sollte ich es Jhnen er-
zaͤhlen: ſo wuͤrden Sie kaum glauben, daß ein
ſolches Herz in einem Menſchen ſeyn koͤnnte ‒ ‒
Aber es kann eine Zeit kommen, da Sie
meine ganze Geſchichte erfahren werden! ‒ ‒
Jtzo habe ich weder Luſt, noch Worte ‒ ‒ O
wie berſtet mir das Herz! ‒ ‒ Jedoch noch eine
gluͤckliche, eine gewuͤnſchte Erleichterung! waͤ-
ren Sie gegenwaͤrtig: ſo wuͤrden meine Thraͤnen
das Uebrige erſetzen!
Jch nehme meine Feder wieder.
So beſorgen ſie wirklich, daß man keinen
Brief von mir annehmen werde. Laſſen ſie
ſich es nur nicht kraͤnken, daß ſie mir dieß
ſagen muͤſſen! Jch vermuthe alles Boͤſe! ‒ ‒
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nicht zugeredet haͤtten, von dem Throne der Gna-
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[Richardson, Samuel]: Clarissa. Bd. 6. Göttingen, 1750, S. 57. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/richardson_clarissa06_1750/63>, abgerufen am 22.11.2024.
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