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[Richardson, Samuel]: Clarissa. Bd. 6. Göttingen, 1750.

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nun sind sie so erbittert, daß sie ihren Vorsatz ha-
ben fahren lassen.

Es geht hier und zu Harlowe-Burg die Re-
de, daß Jhnen neue Beschimpfungen widerfah-
ren; und daß Sie im Begriff sind, sich in den
Schutz der Lady Elisabeth Lawrance zu begeben.
Jch glaube, es würde Jhren Verwandten nun-
mehr lieb seyn, wie es mir seyn sollte, wenn Sie
es thun wollten. Dieß wird vielleicht verursa-
chen, daß sie es für itzo aufschieben, etwas zu Jh-
rem Vortheil zu beschließen.

Wie unglücklich bin ich, daß der gefährliche
Zustand, worinn sich mein Sohn befindet, mich
abhält, zu Jhnen zu kommen! Erlauben Sie
mir, um eine Nachricht zu bitten, wie Sie sich,
so wohl in Ansehung Jhres Leibes, als Jhres
Gemüths, befinden. Ein Bedienter von dem
Herrn Robert Beachcroft, der in seines Herrn
Geschäfften nach London reitet, wird Jhnen ge-
genwärtiges überreichen, und mir vielleicht ein
paar Zeilen, welche ich für eine besondere Gunst
ansehen werde, zur Antwort bringen. Er wird
einige Stunden in der Stadt zu bleiben genö-
thigt seyn, bis er wieder abgefertigt wird.

Es ist heute der Geburtstag, welcher eben so
vielen Personen, als das Vergnügen und die
Ehre hatten, Sie zu kennen, Freude zu verursa-
chen pflegte. Der Allmächtige verleihe Jhnen
Heil und Glück, und gebe, daß es der einzige seyn
möge, den Sie, wertheste Fräulein, jemals im

Unglück



nun ſind ſie ſo erbittert, daß ſie ihren Vorſatz ha-
ben fahren laſſen.

Es geht hier und zu Harlowe-Burg die Re-
de, daß Jhnen neue Beſchimpfungen widerfah-
ren; und daß Sie im Begriff ſind, ſich in den
Schutz der Lady Eliſabeth Lawrance zu begeben.
Jch glaube, es wuͤrde Jhren Verwandten nun-
mehr lieb ſeyn, wie es mir ſeyn ſollte, wenn Sie
es thun wollten. Dieß wird vielleicht verurſa-
chen, daß ſie es fuͤr itzo aufſchieben, etwas zu Jh-
rem Vortheil zu beſchließen.

Wie ungluͤcklich bin ich, daß der gefaͤhrliche
Zuſtand, worinn ſich mein Sohn befindet, mich
abhaͤlt, zu Jhnen zu kommen! Erlauben Sie
mir, um eine Nachricht zu bitten, wie Sie ſich,
ſo wohl in Anſehung Jhres Leibes, als Jhres
Gemuͤths, befinden. Ein Bedienter von dem
Herrn Robert Beachcroft, der in ſeines Herrn
Geſchaͤfften nach London reitet, wird Jhnen ge-
genwaͤrtiges uͤberreichen, und mir vielleicht ein
paar Zeilen, welche ich fuͤr eine beſondere Gunſt
anſehen werde, zur Antwort bringen. Er wird
einige Stunden in der Stadt zu bleiben genoͤ-
thigt ſeyn, bis er wieder abgefertigt wird.

Es iſt heute der Geburtstag, welcher eben ſo
vielen Perſonen, als das Vergnuͤgen und die
Ehre hatten, Sie zu kennen, Freude zu verurſa-
chen pflegte. Der Allmaͤchtige verleihe Jhnen
Heil und Gluͤck, und gebe, daß es der einzige ſeyn
moͤge, den Sie, wertheſte Fraͤulein, jemals im

Ungluͤck
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[500/0506] nun ſind ſie ſo erbittert, daß ſie ihren Vorſatz ha- ben fahren laſſen. Es geht hier und zu Harlowe-Burg die Re- de, daß Jhnen neue Beſchimpfungen widerfah- ren; und daß Sie im Begriff ſind, ſich in den Schutz der Lady Eliſabeth Lawrance zu begeben. Jch glaube, es wuͤrde Jhren Verwandten nun- mehr lieb ſeyn, wie es mir ſeyn ſollte, wenn Sie es thun wollten. Dieß wird vielleicht verurſa- chen, daß ſie es fuͤr itzo aufſchieben, etwas zu Jh- rem Vortheil zu beſchließen. Wie ungluͤcklich bin ich, daß der gefaͤhrliche Zuſtand, worinn ſich mein Sohn befindet, mich abhaͤlt, zu Jhnen zu kommen! Erlauben Sie mir, um eine Nachricht zu bitten, wie Sie ſich, ſo wohl in Anſehung Jhres Leibes, als Jhres Gemuͤths, befinden. Ein Bedienter von dem Herrn Robert Beachcroft, der in ſeines Herrn Geſchaͤfften nach London reitet, wird Jhnen ge- genwaͤrtiges uͤberreichen, und mir vielleicht ein paar Zeilen, welche ich fuͤr eine beſondere Gunſt anſehen werde, zur Antwort bringen. Er wird einige Stunden in der Stadt zu bleiben genoͤ- thigt ſeyn, bis er wieder abgefertigt wird. Es iſt heute der Geburtstag, welcher eben ſo vielen Perſonen, als das Vergnuͤgen und die Ehre hatten, Sie zu kennen, Freude zu verurſa- chen pflegte. Der Allmaͤchtige verleihe Jhnen Heil und Gluͤck, und gebe, daß es der einzige ſeyn moͤge, den Sie, wertheſte Fraͤulein, jemals im Ungluͤck

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Zitationshilfe: [Richardson, Samuel]: Clarissa. Bd. 6. Göttingen, 1750, S. 500. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/richardson_clarissa06_1750/506>, abgerufen am 22.11.2024.