was davon gewußt haben, daß sie es genommen: wenn sie nicht nach den Manschetten, die dazu gehörten, gesucht hätte.
Mein Unwillen bey dieser Gelegenheit, und die Unterredung, welche ich mit Frau Smithen hatte, brachte mir eine sehr gute Meynung bey dieser Frauen zuwege: indem ich nicht allein die Verdienste der Fräulein mit vielen Worten rühm- te, sondern auch mein Beyleid über ihr Leiden be- zeugte; ob ichihr gleich Raum ließ, zu vermuthen, daß sie verheyrathet wäre, jedoch ohne es zu bekräf- tigen. Also sind wir schon itzo vollkommen wohl mit einer bekannt. Hiedurch werde ich im Stande seyn, euch von Zeit zu Zeit zu melden, was vor- geht. Das will ich auch sorgfältig thun: wo- fern ich mich nur auf die Erfüllung der feyerli- chen Versprechungen, welche ich der Fräulein so wohl in eurem, als in meinem Namen, gethan habe, verlassen kann, daß sie von aller persönli- chen Belästigung von euch frey seyn soll. Und so wird es in meiner Gewalt seyn, auf gleiche Art eure Gefälligkeit im Schreiben wieder zu vergelten, und außer dem meine Fertigkeit, mit Abkürzungen zu schreiben, welche ich bis auf die- sen Briefwechsel sehr aus der Acht gelassen hatte, zu erhalten.
Jch befahl den verruchten Weibsleuten, eure Rechnung außusetzen. Das wollten sie thun, war ihre Antwort, und sich dabey rächen. Jn der That belebet sie nichts, als Rache. Denn nun, sagen sie, werdet ihr gewiß heyrathen, und
eurem
Y 4
was davon gewußt haben, daß ſie es genommen: wenn ſie nicht nach den Manſchetten, die dazu gehoͤrten, geſucht haͤtte.
Mein Unwillen bey dieſer Gelegenheit, und die Unterredung, welche ich mit Frau Smithen hatte, brachte mir eine ſehr gute Meynung bey dieſer Frauen zuwege: indem ich nicht allein die Verdienſte der Fraͤulein mit vielen Worten ruͤhm- te, ſondern auch mein Beyleid uͤber ihr Leiden be- zeugte; ob ichihr gleich Raum ließ, zu vermuthen, daß ſie verheyrathet waͤre, jedoch ohne es zu bekraͤf- tigen. Alſo ſind wir ſchon itzo vollkommen wohl mit einer bekannt. Hiedurch werde ich im Stande ſeyn, euch von Zeit zu Zeit zu melden, was vor- geht. Das will ich auch ſorgfaͤltig thun: wo- fern ich mich nur auf die Erfuͤllung der feyerli- chen Verſprechungen, welche ich der Fraͤulein ſo wohl in eurem, als in meinem Namen, gethan habe, verlaſſen kann, daß ſie von aller perſoͤnli- chen Belaͤſtigung von euch frey ſeyn ſoll. Und ſo wird es in meiner Gewalt ſeyn, auf gleiche Art eure Gefaͤlligkeit im Schreiben wieder zu vergelten, und außer dem meine Fertigkeit, mit Abkuͤrzungen zu ſchreiben, welche ich bis auf die- ſen Briefwechſel ſehr aus der Acht gelaſſen hatte, zu erhalten.
Jch befahl den verruchten Weibsleuten, eure Rechnung auſzuſetzen. Das wollten ſie thun, war ihre Antwort, und ſich dabey raͤchen. Jn der That belebet ſie nichts, als Rache. Denn nun, ſagen ſie, werdet ihr gewiß heyrathen, und
eurem
Y 4
<TEI><text><body><divn="1"><divn="2"><p><pbfacs="#f0349"n="343"/><milestonerendition="#hr"unit="section"/><lb/>
was davon gewußt haben, daß ſie es genommen:<lb/>
wenn ſie nicht nach den Manſchetten, die dazu<lb/>
gehoͤrten, geſucht haͤtte.</p><lb/><p>Mein Unwillen bey dieſer Gelegenheit, und<lb/>
die Unterredung, welche ich mit Frau Smithen<lb/>
hatte, brachte mir eine ſehr gute Meynung bey<lb/>
dieſer Frauen zuwege: indem ich nicht allein die<lb/>
Verdienſte der Fraͤulein mit vielen Worten ruͤhm-<lb/>
te, ſondern auch mein Beyleid uͤber ihr Leiden be-<lb/>
zeugte; ob ichihr gleich Raum ließ, zu vermuthen,<lb/>
daß ſie verheyrathet waͤre, jedoch ohne es zu bekraͤf-<lb/>
tigen. Alſo ſind wir ſchon itzo vollkommen wohl mit<lb/>
einer bekannt. Hiedurch werde ich im Stande<lb/>ſeyn, euch von Zeit zu Zeit zu melden, was vor-<lb/>
geht. Das will ich auch ſorgfaͤltig thun: wo-<lb/>
fern ich mich nur auf die Erfuͤllung der feyerli-<lb/>
chen Verſprechungen, welche ich der Fraͤulein ſo<lb/>
wohl in eurem, als in meinem Namen, gethan<lb/>
habe, verlaſſen kann, daß ſie von aller perſoͤnli-<lb/>
chen Belaͤſtigung von euch frey ſeyn ſoll. Und<lb/>ſo wird es in meiner Gewalt ſeyn, <hirendition="#fr">auf gleiche<lb/>
Art</hi> eure Gefaͤlligkeit im Schreiben wieder zu<lb/>
vergelten, und außer dem meine Fertigkeit, mit<lb/>
Abkuͤrzungen zu ſchreiben, welche ich bis auf die-<lb/>ſen Briefwechſel ſehr aus der Acht gelaſſen hatte,<lb/>
zu erhalten.</p><lb/><p>Jch befahl den verruchten Weibsleuten, eure<lb/>
Rechnung auſzuſetzen. Das wollten ſie thun,<lb/>
war ihre Antwort, und ſich dabey <hirendition="#fr">raͤchen.</hi> Jn<lb/>
der That belebet ſie nichts, als Rache. Denn<lb/>
nun, ſagen ſie, werdet ihr gewiß heyrathen, und<lb/><fwplace="bottom"type="sig">Y 4</fw><fwplace="bottom"type="catch">eurem</fw><lb/></p></div></div></body></text></TEI>
[343/0349]
was davon gewußt haben, daß ſie es genommen:
wenn ſie nicht nach den Manſchetten, die dazu
gehoͤrten, geſucht haͤtte.
Mein Unwillen bey dieſer Gelegenheit, und
die Unterredung, welche ich mit Frau Smithen
hatte, brachte mir eine ſehr gute Meynung bey
dieſer Frauen zuwege: indem ich nicht allein die
Verdienſte der Fraͤulein mit vielen Worten ruͤhm-
te, ſondern auch mein Beyleid uͤber ihr Leiden be-
zeugte; ob ichihr gleich Raum ließ, zu vermuthen,
daß ſie verheyrathet waͤre, jedoch ohne es zu bekraͤf-
tigen. Alſo ſind wir ſchon itzo vollkommen wohl mit
einer bekannt. Hiedurch werde ich im Stande
ſeyn, euch von Zeit zu Zeit zu melden, was vor-
geht. Das will ich auch ſorgfaͤltig thun: wo-
fern ich mich nur auf die Erfuͤllung der feyerli-
chen Verſprechungen, welche ich der Fraͤulein ſo
wohl in eurem, als in meinem Namen, gethan
habe, verlaſſen kann, daß ſie von aller perſoͤnli-
chen Belaͤſtigung von euch frey ſeyn ſoll. Und
ſo wird es in meiner Gewalt ſeyn, auf gleiche
Art eure Gefaͤlligkeit im Schreiben wieder zu
vergelten, und außer dem meine Fertigkeit, mit
Abkuͤrzungen zu ſchreiben, welche ich bis auf die-
ſen Briefwechſel ſehr aus der Acht gelaſſen hatte,
zu erhalten.
Jch befahl den verruchten Weibsleuten, eure
Rechnung auſzuſetzen. Das wollten ſie thun,
war ihre Antwort, und ſich dabey raͤchen. Jn
der That belebet ſie nichts, als Rache. Denn
nun, ſagen ſie, werdet ihr gewiß heyrathen, und
eurem
Y 4
Informationen zur CAB-Ansicht
Diese Ansicht bietet Ihnen die Darstellung des Textes in normalisierter Orthographie.
Diese Textvariante wird vollautomatisch erstellt und kann aufgrund dessen auch Fehler enthalten.
Alle veränderten Wortformen sind grau hinterlegt. Als fremdsprachliches Material erkannte
Textteile sind ausgegraut dargestellt.
[Richardson, Samuel]: Clarissa. Bd. 6. Göttingen, 1750, S. 343. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/richardson_clarissa06_1750/349>, abgerufen am 22.11.2024.
Alle Inhalte dieser Seite unterstehen, soweit nicht anders gekennzeichnet, einer
Creative-Commons-Lizenz.
Die Rechte an den angezeigten Bilddigitalisaten, soweit nicht anders gekennzeichnet, liegen bei den besitzenden Bibliotheken.
Weitere Informationen finden Sie in den DTA-Nutzungsbedingungen.
Insbesondere im Hinblick auf die §§ 86a StGB und 130 StGB wird festgestellt, dass die auf
diesen Seiten abgebildeten Inhalte weder in irgendeiner Form propagandistischen Zwecken
dienen, oder Werbung für verbotene Organisationen oder Vereinigungen darstellen, oder
nationalsozialistische Verbrechen leugnen oder verharmlosen, noch zum Zwecke der
Herabwürdigung der Menschenwürde gezeigt werden.
Die auf diesen Seiten abgebildeten Inhalte (in Wort und Bild) dienen im Sinne des
§ 86 StGB Abs. 3 ausschließlich historischen, sozial- oder kulturwissenschaftlichen
Forschungszwecken. Ihre Veröffentlichung erfolgt in der Absicht, Wissen zur Anregung
der intellektuellen Selbstständigkeit und Verantwortungsbereitschaft des Staatsbürgers zu
vermitteln und damit der Förderung seiner Mündigkeit zu dienen.
Zitierempfehlung: Deutsches Textarchiv. Grundlage für ein Referenzkorpus der neuhochdeutschen Sprache. Herausgegeben von der Berlin-Brandenburgischen Akademie der Wissenschaften, Berlin 2024. URL: https://www.deutschestextarchiv.de/.