Dennoch aber beklagte ich von ganzem Her- zen, und beklage es noch, mit den eignen Wor- ten Jhrer Frau Mutter, daß ich nicht für mich allein unglücklich seyn kann. Es kränkte mich nicht allein die Unruhe, welche ich ihnen vorher verursachet hatte, sondern auch diese, die ich ihnen aufs neue durch meine Unachtsam- keit zuwege gebracht.
Hierauf meldet sie den Jnhalt derer Briefe, die sie an Frau Norton, an die Lady Elisabeth Lawrance, und Frau Hodges geschrieben, wie auch der Antworten von diesen Personen, wodurch sie alle Betrügereyen des Herrn Lovelace ent- deckte.
Bey dem allen, fährt sie fort, kann ich nicht umhin, mich zu verwundern, wie der schändliche Tomlinson zu der Wissenschaft verschiedner Din- ge, welche er mir erzählte, und welche vieles bey- trugen, mir ein Vertrauen zu ihm zu machen, gelangen konnte (*).
Jch zweifle nicht, daß die Historien von der Frau Fretchvilla und ihrem Hause als eben so
schändliche
(*) Der aufmerksame Leser darf nicht erst auf das- jenige zurückgewiesen werden, was die Fräulein gleichwohl nicht erklären konnte, weil sie nicht wußte, daß Herr Lovelace zu den Briefen der Fräulein Howe, sonderlich dem, der im IV. Th. S. 55. u. f. stehet, und worüber er S. 203 Anmer- kungen macht, gekommen war.
Sechster Theil. K
Dennoch aber beklagte ich von ganzem Her- zen, und beklage es noch, mit den eignen Wor- ten Jhrer Frau Mutter, daß ich nicht fuͤr mich allein ungluͤcklich ſeyn kann. Es kraͤnkte mich nicht allein die Unruhe, welche ich ihnen vorher verurſachet hatte, ſondern auch dieſe, die ich ihnen aufs neue durch meine Unachtſam- keit zuwege gebracht.
Hierauf meldet ſie den Jnhalt derer Briefe, die ſie an Frau Norton, an die Lady Eliſabeth Lawrance, und Frau Hodges geſchrieben, wie auch der Antworten von dieſen Perſonen, wodurch ſie alle Betruͤgereyen des Herrn Lovelace ent- deckte.
Bey dem allen, faͤhrt ſie fort, kann ich nicht umhin, mich zu verwundern, wie der ſchaͤndliche Tomlinſon zu der Wiſſenſchaft verſchiedner Din- ge, welche er mir erzaͤhlte, und welche vieles bey- trugen, mir ein Vertrauen zu ihm zu machen, gelangen konnte (*).
Jch zweifle nicht, daß die Hiſtorien von der Frau Fretchvilla und ihrem Hauſe als eben ſo
ſchaͤndliche
(*) Der aufmerkſame Leſer darf nicht erſt auf das- jenige zuruͤckgewieſen werden, was die Fraͤulein gleichwohl nicht erklaͤren konnte, weil ſie nicht wußte, daß Herr Lovelace zu den Briefen der Fraͤulein Howe, ſonderlich dem, der im IV. Th. S. 55. u. f. ſtehet, und woruͤber er S. 203 Anmer- kungen macht, gekommen war.
Sechſter Theil. K
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Dennoch aber beklagte ich von ganzem Her-
zen, und beklage es noch, mit den eignen Wor-
ten Jhrer Frau Mutter, daß ich nicht fuͤr
mich allein ungluͤcklich ſeyn kann. Es
kraͤnkte mich nicht allein die Unruhe, welche ich
ihnen vorher verurſachet hatte, ſondern auch dieſe,
die ich ihnen aufs neue durch meine Unachtſam-
keit zuwege gebracht.
Hierauf meldet ſie den Jnhalt derer Briefe,
die ſie an Frau Norton, an die Lady
Eliſabeth Lawrance, und Frau Hodges
geſchrieben, wie auch der Antworten
von dieſen Perſonen, wodurch ſie alle
Betruͤgereyen des Herrn Lovelace ent-
deckte.
Bey dem allen, faͤhrt ſie fort, kann ich nicht
umhin, mich zu verwundern, wie der ſchaͤndliche
Tomlinſon zu der Wiſſenſchaft verſchiedner Din-
ge, welche er mir erzaͤhlte, und welche vieles bey-
trugen, mir ein Vertrauen zu ihm zu machen,
gelangen konnte (*).
Jch zweifle nicht, daß die Hiſtorien von der
Frau Fretchvilla und ihrem Hauſe als eben ſo
ſchaͤndliche
(*) Der aufmerkſame Leſer darf nicht erſt auf das-
jenige zuruͤckgewieſen werden, was die Fraͤulein
gleichwohl nicht erklaͤren konnte, weil ſie nicht
wußte, daß Herr Lovelace zu den Briefen der
Fraͤulein Howe, ſonderlich dem, der im IV. Th.
S. 55. u. f. ſtehet, und woruͤber er S. 203 Anmer-
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[Richardson, Samuel]: Clarissa. Bd. 6. Göttingen, 1750, S. 145. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/richardson_clarissa06_1750/151>, abgerufen am 22.11.2024.
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