chen Art der Entzückung, die er augenscheinlich mit großer Mühe zu unterdrücken suchte.
Der hassenswürdige Bösewicht! - - O wie verabscheue ich ihn! - - Was für Unglück muß- te er damals in seinem tückischen Herzen haben! - - Was für ein verbanntes Schlachtopfer muß- te ich in ihrer aller Augen seyn!
Jch war dabey zwar nicht eben vergnügt: aber ließ mir zu der Zeit doch nicht das geringste von einiger Gefahr träumen; da sie sich so eifrig bemüheten, mich über alle Furcht davor, und gar über mich selbst, hinauszusetzen.
Aber, denken Sie, wertheste Freundinn, wie schrecklich alles für mich umschlug: als die Kut- sche, mit langsamer Bewegung, durch verschiedne Strassen und Wege, die mir ganz fremd waren, so weit kam, daß mir das schreckliche Haus des schrecklichsten Weibes, wie der Erfolg mir sie zeig- te, in die Augen fiel.
Gott sey mir gnädig! schrie ich arme Thö- rinn, da ich aus der Kutsche sahe - - Herr Lo- velace! - - Gnädige Frau! So wandte ich mich zu der vermeynten Tante! - - Liebe Fräu- lein! So wandte ich mich zu der Base, mit auf- gehabenen Augen und Händen - - Gott sey mir gnädig!
Was! Was! Was, meine Allerliebste!
Er zog die Schnur in der Kutsche an - - Was hat euch den genöthigt eben diesen Weg zu kommen? sprach er - - Jedoch, weil wir ein-
mal
chen Art der Entzuͤckung, die er augenſcheinlich mit großer Muͤhe zu unterdruͤcken ſuchte.
Der haſſenswuͤrdige Boͤſewicht! ‒ ‒ O wie verabſcheue ich ihn! ‒ ‒ Was fuͤr Ungluͤck muß- te er damals in ſeinem tuͤckiſchen Herzen haben! ‒ ‒ Was fuͤr ein verbanntes Schlachtopfer muß- te ich in ihrer aller Augen ſeyn!
Jch war dabey zwar nicht eben vergnuͤgt: aber ließ mir zu der Zeit doch nicht das geringſte von einiger Gefahr traͤumen; da ſie ſich ſo eifrig bemuͤheten, mich uͤber alle Furcht davor, und gar uͤber mich ſelbſt, hinauszuſetzen.
Aber, denken Sie, wertheſte Freundinn, wie ſchrecklich alles fuͤr mich umſchlug: als die Kut- ſche, mit langſamer Bewegung, durch verſchiedne Straſſen und Wege, die mir ganz fremd waren, ſo weit kam, daß mir das ſchreckliche Haus des ſchrecklichſten Weibes, wie der Erfolg mir ſie zeig- te, in die Augen fiel.
Gott ſey mir gnaͤdig! ſchrie ich arme Thoͤ- rinn, da ich aus der Kutſche ſahe ‒ ‒ Herr Lo- velace! ‒ ‒ Gnaͤdige Frau! So wandte ich mich zu der vermeynten Tante! ‒ ‒ Liebe Fraͤu- lein! So wandte ich mich zu der Baſe, mit auf- gehabenen Augen und Haͤnden ‒ ‒ Gott ſey mir gnaͤdig!
Was! Was! Was, meine Allerliebſte!
Er zog die Schnur in der Kutſche an ‒ ‒ Was hat euch den genoͤthigt eben dieſen Weg zu kommen? ſprach er ‒ ‒ Jedoch, weil wir ein-
mal
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chen Art der Entzuͤckung, die er augenſcheinlich
mit großer Muͤhe zu unterdruͤcken ſuchte.
Der haſſenswuͤrdige Boͤſewicht! ‒ ‒ O wie
verabſcheue ich ihn! ‒ ‒ Was fuͤr Ungluͤck muß-
te er damals in ſeinem tuͤckiſchen Herzen haben!
‒ ‒ Was fuͤr ein verbanntes Schlachtopfer muß-
te ich in ihrer aller Augen ſeyn!
Jch war dabey zwar nicht eben vergnuͤgt:
aber ließ mir zu der Zeit doch nicht das geringſte
von einiger Gefahr traͤumen; da ſie ſich ſo eifrig
bemuͤheten, mich uͤber alle Furcht davor, und gar
uͤber mich ſelbſt, hinauszuſetzen.
Aber, denken Sie, wertheſte Freundinn, wie
ſchrecklich alles fuͤr mich umſchlug: als die Kut-
ſche, mit langſamer Bewegung, durch verſchiedne
Straſſen und Wege, die mir ganz fremd waren,
ſo weit kam, daß mir das ſchreckliche Haus des
ſchrecklichſten Weibes, wie der Erfolg mir ſie zeig-
te, in die Augen fiel.
Gott ſey mir gnaͤdig! ſchrie ich arme Thoͤ-
rinn, da ich aus der Kutſche ſahe ‒ ‒ Herr Lo-
velace! ‒ ‒ Gnaͤdige Frau! So wandte ich
mich zu der vermeynten Tante! ‒ ‒ Liebe Fraͤu-
lein! So wandte ich mich zu der Baſe, mit auf-
gehabenen Augen und Haͤnden ‒ ‒ Gott ſey mir
gnaͤdig!
Was! Was! Was, meine Allerliebſte!
Er zog die Schnur in der Kutſche an ‒ ‒
Was hat euch den genoͤthigt eben dieſen Weg zu
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[Richardson, Samuel]: Clarissa. Bd. 6. Göttingen, 1750, S. 122. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/richardson_clarissa06_1750/128>, abgerufen am 22.11.2024.
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